FABIAN STECH
Outlook
Technopolis, Benaki Museum New Building, The Factory,
School of fine Arts, Athen, 24.10.2003 – 24.1.2004
Alle Ausstellungsorte von Outlook liegen am Rand der Straße die Athen mit seinem Hafen Piräus verbindet. Unter Perikles um 461 v. Chr war diese strategische Achse, die Athens Zugang zum Meer sicherstellte, mit den “langen Mauern” befestigt worden. Auch der Baubeginn des Parthenon und der Propyläen auf der Akropolis fällt in diese Hochphase der griechischen Kultur. Von den Mauern ist heute nichts mehr übrig geblieben. Dafür hat Athen jetzt eine funkelnagelneue U-Bahn. Sie ist wie Outlook nicht zuletzt der Olympiade zu verdanken. Dieses Event, das die griechische Antike erfunden hat, und das noch heute in schöner Regelmäßigkeit die Medienöffentlichkeit den Atem anhalten lässt, bescherte die 2,3 Millionen Euro zur Ausrichtung der internationalen Ausstellung. Die zeitgenössische Kultur sollte mit 200 Kunstwerken von insgesamt 85 zeitgenössischen Künstlern in Szene gesetzt werden. Den Titel hatte der Kurator Christos M. Joachimides bereits aus Berlin mitgebracht (siehe KUNSTFORUM 136). Das Konzept für die Ausstellung ist auf starke Bilder “strong images” gegründet, die auch auf Monumentalität nicht verzichten. Im Vorwort schreibt Joachimides, die Phobie gegen die Monumentalität sei durch die Erkenntnis zu ersetzen, dass Monumentalität einen Dialog zwischen Form und Bedeutung ausdrücken könne. Für Siegfried Giedion, einem der Theoretiker der Moderne, ist Monumentalität jedoch durchaus nicht negativ besetzt. Sie ist vielmehr Ausdruck eines Grundbedürfnisses des Menschen und gleichzeitig Ausdruck der Beziehungen der Gemeinschaft. Giedion unterscheidet “wahre Monumentalität”, z.B. die der griechischen Architektur von der Pseudomonumentalität des 19. Jahrhunderts. Die monumentalen…