Paolo Bianchi
Ouka Lele
Meine Fotos sind ein Spiel von Licht und Malerei, sie sind eins mit meinem Leben”, sagt die spanische Künstlerin Bárbara Allende alias Ouka Lele (geb. 1957 in Madrid). Als kleines Mädchen träumte sie davon, Malerin zu werden. Ihr wurde erzählt, dass der Grossvater Maler und Fotograf war. Obwohl sie nie die Gelegenheit hatte, ihm zu begegnen, blieb eine wertvolle Erinnerung zurück: eine Schachtel voll mit Negativstreifen. Fasziniert von Velazquez, wollte sie seinen Stil nachahmen. Sie erinnert sich nur noch verschwommen an die ersten zwei Leinwände und an die Zeichenhefte, die sie bei den Nonnen bekritzelt hatte. Das akademische Zeichnen lag ihr nicht, so brach sie das Studium ab, um sich der Musik und Fotografie zu widmen. Im Photocentro Madrid wollte sie das Fotografieren erlernen, doch nach sechs Monaten gab sie auf. “Ich hatte Angst vor der Routine, dabei hatte ich noch nicht einmal etwas über Geschichte, Technik und Praxis der Fotografie erfahren”, schrieb Ouka Lele 1983 in einer biographischen Notiz. So beschritt sie alleine einen eigenwilligen und sehr eigenständigen Weg, indem sie mit Aufnahmen von skurrilen Frisuren (1979-80) begann, das heisst mit Aufnahmen von Menschen mit allerlei Ware als Bedeckung auf dem Kopf, vom aufgeschlagenen Buch, Kinderflugzeug, gefüllten Wasserglas oder Föhn bis zum lebendigen Tintenfisch, Ventilator, Bügeleisen, Gummipenis oder Frauenbein. In den achtziger Jahren porträtierte und porträtiert sie heute noch am liebsten ihre Bekannten oder sich selbst. Dazu inszeniert sie im Wohn-Atelier oder im Freien Szenen wie fürs Kino oder Theater. Nebst den Porträts ergänzen Stilleben (auf…