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Ausstellungen: Bregenz · von Ann-Katrin Günzel · S. 306 - 308
Ausstellungen: Bregenz ,

Bregenz
Otobong Nkanga

Unearthed
Kunsthaus Bregenz 23.10.2021–06.02.2022

von Ann-Katrin Günzel

„Die ganze Erde, die wir in uns tragen, der Staub in unseren Lungen, die Kristalle auf unserem Körper, die Steine in unseren Taschen, die Minerale in unserem Blut, unsere Risse und Brüche, unser Gold, unsere Edelsteine, am Ende kommt alles in der Erde zur Ruhe.“ – Otobong Nkanga

Die in Antwerpen lebende nigerianische Künstlerin Otobong Nkanga (*1974) thematisiert in ihren Arbeiten die Beziehung zwischen dem Menschen und der Erde, fragt nach dem Boden, auf dem wir leben und den wir rücksichtslos ausbeuten, nach den Ressourcen, die wir verbrauchen und zeigt poetisch und zugleich eindringlich die Veränderungen auf, die dadurch entstehen. Für die Ausstellung „Unearthed“ im Kunsthaus Bregenz hat sie vier jeweils 6 × 3,5 Meter große Wandteppiche entwickelt, die sie im benachbarten Lindau anfertigen lassen und mit Lehm, Schlamm und Sand aus dem Rheintal und dem Walgau sowie einer 33 Meter langen Weißtanne aus dem nahegelegenen Krumbach zu einer das ganze Haus in einer motivischen Einheit verbindenden, beeindruckenden Gesamtinstallation verknüpft hat.

Der Gang durch die Ausstellung gleicht einer über die Stockwerke des Kunsthauses aufsteigenden Reise durch die Schichten der Natur und unsere stetig fortschreitende Plünderung derselben, beginnend im Erdgeschoß, in den dunklen Tiefen des von Fischen und bunten Korallen bevölkerten Ozeans bis hin in eine immer größere Trockenheit der oberen Etagen. Unten im Foyer – über einen stillen Tümpel unbestimmbarer Tiefe, den die Künstlerin mit der unterweltlichen Bezeichnung „Unearthed – Abyss“ als einen Abgrund gekennzeichnet hat – neigt sich der Stamm der die Reise begleitenden,…

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von Ann-Katrin Günzel

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