Ursula Maria Probst
Other than Yourself. An Investigation between Inner and Outer Space
»Wie intim ist Kunst?«
T-B A 21 – Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, 8.2. -21.9.2008
Die Ausstellung „Other than Yourself“ spürt den Konturen dessen nach, wie sich die Abgrenzungen zwischen Privatem und Außen, dem Selbst und dem Anderen auflösen, oder durch Grenzsituationen in Körper und Räume einschreiben. Geschaffen wird durch dieses Aufeinandertreffen von Privatheit und Außen jener potentielle Raum, der zum Spielraum für jene Realitäten wird, die weder dem Selbst noch dem Anderen zugehörig sind bzw. zugeordnet werden können. In der vor allem aus den Beständen der Sammlung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary mit raumgreifenden Installationen, Videos und Fotografien von KünstlerInnen wie Pipilotti Rist, Maurizio Cattelan, Jan Mancuska, Sergio Prego, Hans Schabus, David Lamelas, Amar Kanwar, Slaven Tolj, Jonathan Horowitz oder Amos Gitai produzierten Ausstellung überträgt sich das Ausloten dessen, wie Räume von KünstlerInnen persönlich aufgeladen werden auf das Display: In unterschiedlichen künstlerischen Positionen werden räumliche Ordnungen konstruiert, ob als intime Körper, private, soziale, institutionelle, politische und/oder ökonomische Räume interpretiert und wiederum mit gesellschaftlichen Orten verschränkt.
Bereits der sowjetische Semiotiker Mikhail Bakhtin beschrieb die Beziehung des Selbst mit dem Anderen von außen als eine Grenzsituation in der sich das Innere und das Äußere in einem konstanten Realisierungsprozess befinden und in dem sich das Selbst durch die Reflexion und Wahrnehmung des Anderen mitdefiniert. Die Autonomie des Selbst resultiert insofern aus der paradoxen Situation, dass diese Autonomie durch andere miterzeugt wird. Folgt Cindy Sherman in ihren Selbstinszenierungen von „Untitled Film Still“ (1979) der Dramaturgie…