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Titel: 51. Biennale Venedig · von Thomas Wulffen · S. 186 - 188
Titel: 51. Biennale Venedig , 2005

Thomas Wulffen
Österreich

Vielleicht gibt es eine imaginäre Achse zwischen Österreich und Rumänien. die sich in Gegensätzen beweisen kann, jedenfalls auf dieser einundfünfzigsten Biennale. Beide Pavillons liegen an der äussersten Grenze der Giardini und berühren beide die Außenseite. Das wird diesmal deutlicher als sonst, weil beide Präsentationen mit ihrer spezifischen Lage arbeiten. Der rumänische Pavillon öffnet sich dem Außen, während der österreichische sich einschließt, um sich gleichfalls zu öffnen. Das braucht eine Erläuterung.

Hans Schabus heißt der Künstler , der diesmal die Ehre einer Präsentation im Pavillon erhält. Seine Geste ist zugleich Verweigerung und Offenbarung, denn der eigentliche Pavillon existiert nicht mehr. Er verbirgt sich unter einem Berg, dessen Zugang selbst noch nicht zu erfassen ist. Man musste schon den ausgetretenen Spuren der vorherigen Besucher folgen, um an der Rückseite des Hauses auf eine offene Tür zu stoßen. Wer zu falschen Zeitpunkt vor Ort war, stand in der Warteschlange wie einstmals vor dem deutschen Pavillon und dessen Ur-Haus von Gregor Schneider. Lang scheint es her, aber die Erinnerung blüht plötzlich auf, wenn man sich im Inneren des Berges befindet. Aber hier heißt es, zielstrebig hinauf zu klettern, ohne Suchen, ohne Bücken und mit offensichtlichen Sackgassen. Die dienen dazu, dem Besteiger den Blick hinab zu vergönnen. Denn im Berg befinden sich Aussichtspunkte, eine Klappe mal hier, mal dort, von denen man aus einen Blick werfen kann auf die Giardini und darüber hinaus. Und dieser Blick wiederum erinnert an eine anderes Kunstwerk am gleichen Ort, aber diesmal im Inneren des Pavillons selbst. Das war…


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