THOMAS WULFFEN
Ortsbegehung 10: SUV
(Sport utility vehicle)
Neuer Berliner Kunstverein,10.7. – 22.8. 2004
Der Farbton Pink scheint zurzeit in Berlin und darüber hinaus eine gewisse Bedeutung zu haben. Die MOMA-Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie wirbt mit dieser Farbe und sie bildet auch den Hintergrund für die Jubiläumsausgabe der Reihe ,Ortsbegehung’ im Neuen Berliner Kunstverein. Eingeführt wurde die Reihe 1995 von dem neuen Direktor Alexander Tolnay. Es sollte eine Plattform entwickelt werden, auf der junge, noch weitgehend unbekannte Künstler von einem aushäusigen Ausstellungsmacher vorgestellt werden. Es fehlt an vergleichbaren Plattformen in der Metropole Berlin, die einerseits an Künstlern überquillt und andererseits kaum Möglichkeiten erarbeitet, diese in gebührendem Rahmen vorzustellen. Da kann zwar auf das Programm der Senatssstipendiaten verwiesen werden und dem damit verbundenen Ausstellungsort ,Kunstbank’. Aber selbst die in Berlin ansässigen Kunstexperten werden sich nicht alle vier Wochen diesen Vorstellungen widmen wollen oder können. Die Berliner Galerien können auch keinen Ersatz bilden für eine Berliner Kunsthalle, die diesen Namen verdient. Was in den dafür zuständigen Institutionen passiert, ist keiner Rede wert.
So war und ist die Ortsbegehung tatsächlich ein Erfolg geworden und der Kunstverein konnte sich darüber ein gewisses Profil erwerben. Dabei stehen nicht allein die Künstler im Vordergrund, sondern auch die Kuratoren und Kuratorinnen, die eigenverantwortlich die Auswahl der Künstler und die Gestaltung der Ausstellung übernehmen. So waren in dieser Funktion der Autor dieser Zeilen (1995), Kathrin Becker, Friedrich Meschede, Inke Arns, Christoph Tannert, Harald Fricke, Rüdiger Lange, Klara Wallner und Matthias Harder tätig. Diesmal zeichnet Ute Tischler verantwortlich. Kultursamtleiterin von Berlin-Lichtenberg….