Christian Huther
Ohne Aufregung geht es nicht
5. Art Frankfurt vom 24. bis 28. April
Ohne eine gehörige Portion Aufregung scheint es einfach nicht zu gehen. Dieses Mal stießen im Vorfeld der 5. »Art Frankfurt« einige Galeristen mit der künstlerischen Leiterin Ingrid Mössinger zusammen. Mössinger hatte nämlich gemeinsam mit Peter Iden (»Frankfurter Rundschau«) als Beraterin gewirkt beim Ankauf von Kunstwerken für den Neubau des Bonner Bundestages. Dabei sollen, so hieß es, Galeristen mit ihrem Honorar übergangen worden sein, wobei es sich allerdings herausstellte, daß zumindest ein Künstler einfach alles für sich behielt. Da wurde vom Galerienverband in Köln einiges hochgeputscht, was bei nüchterner Analyse anders aussieht. Indes war auch Ingrid Mössinger, die zu dem Bonner Job vor ihrem Antritt als »Art«-Chefin verpflichtet wurde, so unklug, mit unsachlichen Äußerungen zum Verhältnis Künstler und Galerist das Feuer zu schüren, bevor sie die Wogen glättete. So sagten zwar wegen dieser Querelen und aus anderen Gründen (meist finanzieller Art) einige Galerien ab, aber die Ausstellerliste kann sich durchaus sehen lassen. Gegenüber dem Vorjahr hat man, bei unverändertem Quadratmeterpreis und anhaltendem Trend zu kleineren Ständen, etwas zugelegt und ist bei 171 Teilnehmern angekommen, wobei 59 Galeristen aus dem Ausland anreisen. Das ist zwar nicht so gut wie in den Anfangszeiten, aber gegenüber der Kölner Messe mit rund 80 Ausländern unter 270 Teilnehmern äußerst respektabel. Einen Akzent setzt der Osten mit Galerien aus Moskau (2), Lettland, Polen, der Tschechei und Ungarn mit je einem Händler sowie zehn Galeristen aus den neuen Bundesländern und vier Händlern aus dem einstigen…