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Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Giardini · S. 322 - 325
Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Giardini , 2017

Österreich

Brigitte Kowanz, Erwin Wurm

Komissarin/Kuratorin: Christa Steinle Ort: Giardini

So unterschiedlich die Werke von Brigitte Kowanz und Erwin Wurm zunächst erscheinen, so überzeugend ist doch der Berühungspunkt, der Kuratorin Christa Steinle zu dieser Doppelausstellung im österreichischen Pavillon motivierte: die Erweiterung der Skulpturbegriffs. Während Kowanz mit Licht als Material arbeitet und die Skulptur in den immateriellen Raum erweitert, entwickelt Wurm One-Minute-Skulpturen. Jedes Werk bringt eigene Ausstellungsbedingungen mit sich und so entschied sich Kowanz, den Pavillon mit einem neuen, in den Innenhof gebauten Raum zu verlängern (Architekt Hermann Eisenköck). Seit den 1980er Jahren arbeitet Kowanz mit Licht als Material und zentralem Thema. Früh entschied sie sich für das Morsealphabet als Kodierung, aufgedruckt auf Neonröhren, um auch das Sprechen über Licht zu integrieren. Später kamen Spiegel und Neonschriften hinzu. Alle diese Elemente verbindet sie jetzt in ihren neuesten Arbeiten im Pavillon, in denen sie ein neues Thema aufgreift: das Internet. Auf der hinteren Wand ist über die ganze Länge ein Licht-Spiegel-Werk angebracht, das die Wand durchbricht und einen unendlichen, virtuellen Raum öffnet. Im Titel sind zwei Daten genannt: www 12.03.1989 06.08.1991. Im Bild sind die Daten in den Morse-Code übersetzt, überlagert von Neonröhren, die wie Kabel in dem Spiegelraum liegen. Die Daten geben an, wann das Internet erstmals vorgestellt wurde und die erste Website online ging. „Die ganze digitale Übertragung geht über Licht. Es ist selber Information und kann Information übertragen“, erklärt sie. In den anderen Werken sind die Daten von Google, Wikipedia und dem iphone codiert, „die drei Sachen, die unser Leben heute bestimmen….

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