vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Hildesheim · von Michael Stoeber · S. 375 - 375
Ausstellungen: Hildesheim , 2008

Michael Stoeber
observing beast, time, evolution,

»Kunst und Naturwissenschaft«
Kunstverein Hildesheim und Roemer- und Pelizaeus-Museum, 7.9.-2.11.2008

Das Verhältnis von Künstler und Wissenschaftler scheint traditionell durch eine unüberbrückbare Distanz markiert zu sein. Obwohl beide das Schauen und das Darstellen eint, schauen sie anders und stellen sie anders dar. Hier der Künstler, subjektiv, oft irrational und kapriziös, dort der Wissenschaftler, rational, um Objektivität bemüht und um nachprüfbare Ergebnisse ringend. Dass das Vermögen zu zwei so unterschiedlichen Weisen der Welt- und Wirklichkeitswahrnehmung gleichermaßen vollkommen in einem Menschen vorhanden ist, ist gegen die Regel überragenden Genies wie Leonardo vorbehalten. Als habe eine großzügige Laune der Natur dafür gesorgt, dass hier zwei Personen in einer sind, solcherart eine Ausnahmeerscheinung unter den Menschen hervorbringend, die mehr vermag als andere. Und auch in ihr zeigen sich diese Fähigkeiten und Tätigkeiten am Ende als getrennte, hier die künstlerischen, dort die wissenschaftlichen Werke.

In der Kunst der Gegenwart indes beobachten wir zunehmend, dass Künstler – oft auch solche mit einer wissenschaftlichen Ausbildung – in ihren Werken beide Bereiche zusammenbringen. Sie versuchen, sie zu gegenseitigem Nutzen aufeinander zu beziehen. Wobei das rationale Vorgehen der Wissenschaft und das utopische Potenzial der Kunst nicht die schlechtesten Pfunde sind, um mit ihnen in einer gemeinsamen Allianz zu wuchern. Ein vorläufig letztes und überaus gelungenes Beispiel dafür, dass fünfzehn internationale Künstlerinnen und Künstler – und Gott sei Dank nicht die üblichen Verdächtiger wie Carsten Höller, Olaf Nicolai u. a. – in ihren Werken die unterschiedlichen Perspektiven von Kunst und Wissenschaft zusammenführen, ist die von Elke Falat und…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei