»Nur zu sammeln war mir zu wenig …«
Jürgen Raap sprach mit Armin Hundertmark anlässlich des 25jährigen Bestehens seiner Galerie
Am Anfang, damals noch in Berlin, hätte Armin Hundertmark noch nicht einmal Telefon gehabt, erinnert sich der Kunstwissenschaftler S.D. Sauerbier. Eine “Demokratisierung der Kunst” schwebte dem engagierten Begleiter der Fluxus-Bewegung vor, als Hundertmark die ersten Editionen, Künstlerbücher und -hefte herausgab. Druckgrafik sparte er allerdings aus seinem Programm aus. Die Liste derjenigen, die mit ihm bisher zusammenarbeiteten, umfaßt Namen wie Arnulf Rainer, Maria Lassnig, Gerhard Rühm, Christian Ludwig Attersee, Mario Merz, Joe Jones und und und … Das Kölnische Stadtmuseum dokumentiert im Herbst Hundertmarks 25jährige Tätigkeit als Editeur.
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J. R.: Herr Hundertmark, Sie feiern soeben Ihr fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Galerist …
A. H.: Nein, nein, nur das Editionsjubiläum; die Galerie existiert erst seit elf Jahren.
Wie sah denn vorher Ihr beruflicher Werdegang aus, und wie sind Sie schließlich zur Editions- und später zur Galerietätigkeit gekommen?
Mit dreizehn, vierzehn Jahren wollte ich selber mal Künstler werden. Ich malte und machte Objekte, habe damit aber mit siebzehn, achtzehn Jahren aufgehört, mich in jener Zeit allerdings auch sehr intensiv mit Kunstgeschichte beschäftigt. Die Dadaisten hatten mich damals sehr fasziniert. Ich habe dann angefangen zu sammeln, und es hat dann irgendwie “gefunkt” bei jener Kunst, die Ende der sechziger Jahre aus einer dadaistischen Tradition heraus entstand … Happening, Fluxus, die Wiener Aktionisten … Ich sammelte kleinere Sachen von diesen Künstlern, und dadurch habe ich sie auch persönlich kennengelernt. Tomas Schmit wohnte damals in Berlin, ich traf dort auch Ludwig Gosewitz, Gerhard…