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Ausstellungen: Essen · von Reinhard Ermen · S. 309 - 310
Ausstellungen: Essen , 2008

Reinhard Ermen
Nulla dies sine linea

»Zeichnung als Prozess. Aktuelle Positionen der Grafik«
Museum Folkwang, Essen, 26. 6. – 31. 8. 2008

Um das Museum Folkwang herum wird heftig gebaut. 2010 (dann wird Essen Kulturhauptstatt Europas sein) soll das neue Haus des David Chipperfield seine Tore öffnen. Der erst 1983 erstellte Erweiterungsbau wurde dafür geopfert, der ‚Altbau’ von Horst Loy und Werner Kreuzberger (1960), dessen schöne Funktionalität noch immer neu erscheint, bleibt unangetastet. Hier finden zurzeit Sonderausstellungen statt, denn der Kernbestand der Gemäldesammlung ist zurzeit in der Villa Hügel zu sehen. Die Grafik nutzt die Gelegenheit für eine ambitionierte Ausstellung zu prozessualen Aspekten der zeitgenössischen Zeichnung. Prozess meint Bewegung & Veränderung. Vielleicht ist das über die allgemeinen Anliegen dieser Ausstellung hinaus auch eine augenzwinkernde Programmatik: In den weiten, offenen Räumen werden Andeutungen für die Zukunft gemacht, denn im kommenden Chipperfieldbau soll die Grafische Abteilung über ähnlich großzügige Möglichkeiten verfügen.

Jeder künstlerischen Arbeit geht ein Prozess voraus, der je nachdem, wie stark das Werk auf sich selbst bezogen ist, hinter dem Ergebnis zurücktritt oder als ein Echo der Intention bleibt. Naturgemäß eignet der Zeichnung eine sozusagen idealistische Gestimmtheit, die sich auch im 20. Jahrhundert nicht vollends verflüchtigt hat. Idealistisches, vielleicht sollte man besser sagen: Konzeptionelles zeichnet sie aus und veredelt sich in der medialen Selbstreflexion. Tobias Burg, seit April 2007 Kurator und Leiter der Abteilung, hat jedenfalls 10 Zeichnerinnen und Zeichner ausgewählt, auf die so eine Charakteristik passen könnte. Das ursprünglich Prozessuale ist ihnen als sichtbares (wahrnehmbares) Wesen eingeschrieben, das heißt die unmittelbare Einsehbarkeit…



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