NUDELN
Als im November 2001 die Kölner Kunstorte zur “Langen Nacht der Museen” einluden, bewirtete das Japanische Kulturinstitut die Besucher mit “Ramen”. Das sind Nudelsuppen, die in Japan und in anderen asiatischen Ländern zum Straßenalltag gehören. Mobile Suppenküchen bieten eine Schale “Ramen” in allen denkbaren Variationen und Geschmacksrichtungen an. In deutschen Großstädten findet man inzwischen überall asiatische Supermärkte mit Instant-Packungen für solche Nudelsuppen. Für die Beköstigung während der Museumsnacht ließ das Japanische Kulturinstitut Köln eigens aus Berlin die Gruppe “COCOLO” mit ihrer mobilen Küche “LASSO-CHAN” anreisen. Die Kochkünstler präparierten aber nicht nur chinesische und japanische Nudelsuppen, sondern begleiteten den Abend auch noch mit einem DJ-Programm.
Wer sich für die Geschichte der Esskultur interessiert, mochte sich an diesem Abend an den Ursprung der Nudelkultur zurückversetzt fühlen. Bekanntlich sind Nudeln – ebenso wie Speiseeis – in Asien, d.h. vor allem in China, schon sehr lange bekannt gewesen, und zwar viel länger als in Europa. Das älteste chinesische Rezept für die Zubereitung von Hühnerfleisch mit Nudeln ist 4000 Jahre alt.
Dass Nudeln erst von Marco Polo nach Europa eingeführt worden sein sollen, muss allerdings bezweifelt werden. Wahrscheinlich haben nämlich bereits die Etrusker die Pasta nach einem griechischen Rezept entwickelt. Im Staatsarchiv von Genua findet sich eine notarielle Urkunde vom 4. Februar 1279, die einen Korb voller Maccheroni erwähnt. Marco Polo kehrte aber erst 13 Jahre später, nämlich 1292, von “jener Asienreise zurück, auf der er die Pasta kennengelernt haben soll”1.
Gelten Kartoffeln und Sauerkraut heute weltweit als Synonym für die deutsche Küche, so sind Pasta bzw. Teigwaren…