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Titel: Afrika - Iwalewa · von Nour-Eddine Jarram · S. 270 - 272
Titel: Afrika - Iwalewa , 1993

Nour-Eddine Jarram

Als ich mich in den letzten zwei Jahren entschloß, die poetische Abstraktion aufzugeben, die mich beim holländischen Publikum bekannt gemacht hatte, und mich nun einer Malerei widmete, die im wesentlichen figurativ und anekdotisch war, reagierte man erstaunt und verständnislos, wie ich zu meiner großen Überraschung feststellte. Das genannte Publikum warf mir vor, ich hätte mich einer in gewissem Sinne bequemen Kunstform zugewandt und die Popularität ausgenutzt, deren sich die figurative Kunst damals erfreute. Manche vertraten die Ansicht, ein mohammedanischer arabischer Maler dürfe sich nicht für Probleme engagieren, die im Zusammenhang mit moderner Kunst stehen. Offenbar wollten sie damit auch sagen, daß die zeitgenössische Kunst eine Erfindung des Abendlandes sei und daß der Gewinn, der sich aus ihr ziehen lasse, allein dem Abendland zugute kommen müsse. Der Künstler aus der Dritten Welt sollte sich also auf eine Malerei beschränken, die von Exotik geprägt wird, leicht einzuordnen ist und in einem bereits festgelegten Kontext steht.

Meine persönliche Entscheidung für eine Rückkehr zur figurativen Kunst bedeutete jedoch keinen abrupten Bruch und keine Verleugnung der Wurzeln. Grundsätzlich geht es um einen Rückgriff auf eine figurative islamische Tradition, die im Verhältnis zu anderen Kunstformen vernachlässigt wurde. Noch heute spielt sie eine untergeordnete Rolle im Schaffen der meisten islamischen Künstler. Diese möchten sich zum Beispiel lieber massiv der Kalligraphie widmen, weil sie hoffen, so ihre Identität und ihr Kulturerbe unberührt zu erhalten. Doch mit dieser Haltung haben sie lediglich erreicht, daß sie sich von der übrigen Welt isolieren. Es trifft zu, daß das sakrale Wesen einer…

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von Nour-Eddine Jarram

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