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Ausstellungen: Köln · von Sabine Elsa Müller · S. 360 - 363
Ausstellungen: Köln , 2013

Sabine Elsa Müller
Not Yet Titled

»Neu und für immer im Museum Ludwig«
Museum Ludwig, Köln, 11.10.2013 – 26.1.2014

Nicht chronologisch und auch nicht thematisch wollte der neue Direktor vorgehen. Wie also sieht die Neupräsentation aus? Smart, sehr smart, frisch und lebendig und so anregend, dass am Eröffnungsabend die Stimmung besser nicht sein konnte. Das alte Schlachtschiff Museum Ludwig scheint irgendwie entrümpelt, ist leichter und wendiger geworden und hat beträchtlich Fahrt aufgenommen. Eine der bedeutendsten Sammlungen moderner Kunst zeigt sich auf der Höhe der Zeit. Philipp Kaiser, Jahrgang 1972 und mit Abstand der jüngste Direktor in der wechselvollen Geschichte des Hauses, hat den Anschluss an die Gegenwart vollzogen.

Etwa die Hälfte der Exponate wurde ausgetauscht, aber auch seit langem vertraute Arbeiten erscheinen in neuem Licht. Nichts blieb an seinem angestammten Ort. Davon profitiert besonders die Pop Art, die aus dem Untergeschoss nach oben ins 2. OG wanderte. Dort gibt es nicht nur so verblüffende Wiederbegegnungen wie mit Edward Kienholz´ „Portable War Memorial“ von 1968: Die Arbeit ist so positioniert, dass man ihr ganz unerwartet unvermittelt gegenübertritt und von dem schaurigen 1:1 Kriegs-Szenario mit voller Wucht getroffen wird. Irene und Peter Ludwigs einzigartige Sammlung amerikanischer Pop Art der fünfziger und sechziger Jahren kreist nicht länger nur um sich selbst und ihre raunende Berühmtheit. Es sind ja alles Ikonen, diese Warhols und Rauschenbergs, Johns und Lichtensteins. Philipp Kaiser holt sie von ihrer etwas angestaubten Höhe herab und bringt sie zum Sprechen, indem er Beziehungen herstellt.

Überraschende Paarbildungen wie Fernand Léger und Roy Lichtenstein in einem eigenen…



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von Sabine Elsa Müller

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