Norwegen: Lene Berg, Edvard Munch – Beware oft he Holy Whore: Edvard Munch, Lene Berg and the Dilemma of Emancipation
Kuratoren: Marta Kuzma, Angela Vettese, Pablo Lafuente.
Ort: Fondazione Bevilacqua La Masa, Galleria di Piazza San Marco
Der in Kooperation mit der Fondazione Bevilacqua la Masa erarbeitete Beitrag Norwegens zur 55. Biennale Venedig findet nicht im nordischen Pavillon in den Giardini statt (der ja von Finnland bespielt wird), sondern in der Galleria di Piazza San Marco am Markusplatz. Es ist eine museale Schau, für die Eintritt zu entrichten ist – unüblich für nationale Biennale-„Pavillons“ im Stadtgebiet. Ebenso unüblich für eine Biennale-Teilnahme sind aber auch die gezeigten Werke: neben einem neuen Film von Lene Berg sind über 30 Fotografien, Zeichnungen und Gemälde von Edvard Munch zu sehen.
„Beware of the Holy Whore: Edvard Munch and the Dilemma of Emancipation“ lautet der Titel des Projektes. Thematisch geht es in der Ausstellung um Emanzipation, um die schwierige Loslösung von etablierten Systemen, zum Beispiel auch in Bezug auf sexuelle Normen und die Rollen der Geschlechter. Die Schau kreist um das Thema der weiblichen Emanzipation als ein Gegenstand, der immer mit Widersprüchen besetzt war – zwischen den Optionen der Freiheit und den Konsequenzen der Isolation, die oft genug mit dem Streben nach einem qualitativ anderen, alternativen Leben verbunden waren.
So wurde Edvard Munchs künstlerische Entwicklung zwischen 1902 und 1908 stark von der Kristiania Bohème beeinflusst, deren Mitglieder sich von herrschenden gesellschaftlichen Regeln emanzipieren wollten, dabei aber oft an der Realität scheiterten. Munch rezipierte die Fragestellung von…