Norwegen
Oslo
Norsk Arkitekturmuseum
Das Norwegische Museum für Architektur geht auf eine Initiative der norwegischen Architektenvereinigung zurück, von deren Bibliothek aus es bislang weitgehend organisiert wurde. Als relativ kleine (250 m2 Verwaltungs- und Ausstellungsfläche) und junge Institution (seit 1975) ist dieses Museum gleichwohl wegen seiner Projekte und seiner Diskussion um ein Selbstverständnis interessant, die zwischen dem Architektenverband, der Zeitschriftenredaktion dieses Verbandes (Byggekunst) und dem Gründungsausschuß ausgetragen wird. Wir unterhielten uns mit Hans Jacob Hansteen, der zum Ausschuß gehört, und mit Elisabeth Seip, die die Arbeit des Museums leitet.
Kunstforum: Seit wann und wie arbeitet das Museum?
Hansteen: 1975, das Denkmalschutzjahr, ist das erste greifbare Datum für das Museum, obwohl die Initiative schon älter ist. Weil die Förderung durch den Architektenverband natürlich nicht ausreicht, ist bisher noch nicht viel gemacht worden, wir haben eine Ausstellung über Norwegische Architektur der letzten zehn Jahre gemacht, die auch im Ausland zu sehen war, und ein kleines Buch über einen norwegischen Jugendstilarchitekten, Henrik Bull.
K.: Wie sieht denn die Sammlung aus?
H.: Sie hat noch keine klaren Konturen und wir sind auch dabei, ein wenig Vorsicht walten zu lassen, wir haben Angst vor einem Archiv, daß uns über den Kopf wächst. Wir werden allerdings wichtige Sammlungen übernehmen und retten, wenn sie aufgelöst zu werden drohen. Es gibt einige Kunstgewerbemuseen, die solche Sammlungen haben, aber systematisch kümmert sich niemand um den Erhalt solcher Dokumentationen. Für mich sind Sammlungen nur Quellen für die Arbeit eines Architekturmuseums, Grundlage, nicht Zweck. Die Aufgabe eines solchen Museums sehe ich in der Information, mit der man sich…