Nordischer Pavillon
Siri Auerdal, Nina Canell, Charlotte Johannesson, Jumana Manna, Pasi “Sleeping” Myllimäki und Mika Taanila
Mirrored
Komissarin: Ann-Sofi Noring, Moderna Museet Kurator: Mats Stjernstedt
Ort: Giardini
Finnland, Norwegen und Schweden teilen sich in den Giardini eine gemeinsame Spielstätte. Üblicherweise wird der „Nordische Pavillon“ im Wechsel bespielt, so dass jede Nation alle sechs Jahre einmal dran kommt (Finnland verfügt darüber hinaus noch über den kleinen Pavillon von Alvar Aalto). Turnusmäßig ist in diesem Jahr Schweden an der Reihe, doch Kurator Mats Stjernstedt hat sich gegen einen strikt nationalen Auftritt entschieden. Stattdessen entwickelte der Direktor der Kunsthalle Malmö ein länderübergreifendes Konzept, das explizit jegliche Stereotype zu vermeiden sucht, die man gemeinhin mit der „nordischen Kunst“ in Verbindung bringt. Es gibt also weder Landschaft noch Interieur, weder Psychologie noch Natur.
Mit Siri Aurdal (geb. 1937), Charlotte Johannesson (geb. 1943) und Pasi “Sleeping” Myllymäki (geb. 1950) präsentiert Stjernstedt drei Künstler, deren avantgardistische Praktiken in der Verwendung industrieller Materialien, des digitalen Raums oder in Experimenten mit bewegten Bildern ihrer Zeit weit voraus waren. Diesen Vertretern einer älteren Generation stellt der Kurator jeweils Arbeiten eines jüngeren Künstlers gegenüber.
Grandios ist Siri Aurdals „Fliegende Welle“. Die aus aufgeschnittenen Fiberglasröhren zusammengesetzte Konstruktion besticht durch ihre unprätentiöse Eleganz und ihre Leichtigkeit. Mit nonchalanter Grandezza besetzt sie mehr als die Hälfte des lichtdurchfluteten Raums. Aurdal arbeitet bereits seit den 60er-Jahren mit modularen Konstruktionen aus gebogenem Fiberglas. Sie entwickelte eine Art „Ur-System“, aus dem sie immer neue Werke komponierte. Zu ihren zahlreichen Arbeiten im öffentlichen Raum zählen auch Klettervorrichtungen für…