Heinz-Norbert Jocks
Norbert Tadeusz
Das Auge am Tatort
Galerie Wolfgang Gmyrek, Düsseldorf, 11.9. – 20.11.1992
Das Atelier” von Norbert Tadeusz, wie es sich von Zeit zu Zeit, von Ort zu Ort und von Umzug zu Umzug veränderte, ist nun in der neuen Galerie von Wolfgang Gmyrek untergebracht. Natürlich nicht in realexistierender Weise, sondern in Form von Bildern und damit vermittelt. Ein Auge am Tatort. Die Idee zu dieser gutsortierten, mit schönen Beispielen bestückten und auf einen Hauptzusammenhang zielenden Ausstellung, die durchaus kompakter hätte ausfallen können, zwingt sich jedem auf, der den Künstler auf seinen Spaziergängen durch die Wälder der Erscheinungen seit langem begleitet.
Sie ist so naheliegend, daß sie eines gewissen Reizes nicht entbehrt und das Werk von einer seiner zentralsten Seiten erschließt. Was wir da sehen, zeigt uns nicht nur an, wie stark der Maler sich mit jenem Reich des Diversen umgibt, die in mehr oder weniger komplizierten Bildkonstruktionen einfließen. In jedem Fall ist es auffällig, wie stark der Arbeitsplatz als Bühne und als Ort sinnlicher Dauerangebote im Werk mitschwingt; und es scheint, als nähmen die Bildideen Einfluß auf die Wahl der Ateliers und als schlügen sich die Raummöglichkeiten mit dem darin Beherbergten in dem nieder, was sich der Maler aus dem Raum auf die Fläche holt: ein dialektisches Sehverhältnis.
Primär lädt das Atelier trotz der Möbel nicht zum Schöner-Wohnen ein. Also nicht als Dekor, sondern als Objekte zur längeren Anschauung bevölkern Dinge wie Keilrahmen, Leitern, Philodendron, Flügel, Sitzmöbel, Tische, exotische Sträuße in Vasen, Kühlschrank, Heizkörper, afrikanische Masken oder Spiegel die Räume. Vieles, wie…