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Ausstellungen: Berlin · von Claudia Wahjudi · S. 368 - 368
Ausstellungen: Berlin , 1998

Claudia Wahjudi
Nonchalance revisited

Junge Schweizer Kunst
Akademie der Künste, Berlin 29.8. – 4.10. 1998

Mode, Sounds, Werbung, Pixel, DJs, Trainingsanzüge: Alles ist in Pop. Und damit in der Kunst. Der Zug ist losgefahren, Zielort unbekannt, und wer jetzt aufspringt, wirkt abgehetzt. So, wie die Akademie der Künste, die kurz vor dem heiß gehandelten Berliner Kunstherbst mit “junger Schweizer Kunst” den Anschluß probt. Nicht ganz taufrisch: “Nonchalance” wurde bereits ein Jahr zuvor im Bieler Centre PasquART gezeigt. Die Ausstellung im Berliner Tiergarten trägt also den Zusatz “revisited”.

In der Revision kommen die Dinge auf den Prüfstein, letzte Mängel werden behoben. Nicht so in der Akademie. Die Arbeiten der 27 Künstler und Künstlerinnen, die Kurator Christoph Doswald für Biel zusammentrug und nun nach Berlin gebracht hat, scheinen in der Akademie vor allem eins zeigen zu müssen: Pop funktioniert nicht überall. Jedenfalls nicht so eilig zusammengestellt wie hier, wo die Akademie die Atmosphäre temporärer Club-Kultur eins zu eins in ihrem von deutsch-deutschen Debatten aufgeladenen 50er Jahre-Bau nachbilden will, inklusive “Clubbing”-Abend am Tag der deutschen Einheit. Video, Klang, Malerei, Fotos, Strickwaren, Readymades: Alles scheint gleichzeitig möglich. Ist es aber nicht.

Ein silbernes Kunststoffgebilde zum Aufblasen, Lautsprecher-Gelächter auf der Treppe – und schon kämpfen die Arbeiten von Susann Walder, Thomas Hirschhorn und Fabrice Gygi um den besten Platz im ersten Stock. Zwar ist es in manchen Clubs gegen Mitternacht ähnlich voll, und damit mag dieser Raum Gygis Kommentaren zu organisierten Festspektakeln bis zu einem gewissen Punkt entgegen kommen. Aber dieser Punkt ist kaum auszumachen, heben sich doch die…



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