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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 292 - 293
Ausstellungen: Wien , 2014

Ursula Maria Probst
No Future Work Over

»Wir werden reich heute Nacht«
Kunsthalle Exnergasse, WUK, Wien, 12.2. – 22.3.2014

Wir brauchen Feedback und Transparenz lautet neuerdings das Dogma eines zunehmend auf Selbstoptimierung ausgerichteten Kunstbetriebs. Das Intro des zum Projekt von „No Future Work Over“ in der Kunsthalle Exnergasse erschienen Booklets bildet ein Auszug aus „Wir werden reich heute Nacht“ von HC Dany. Dessen kulturkritischer Essay „Morgen werde ich Idiot“ in KünstlerInnenkreisen zunehmend Kultstatus erlangt. „Kritik würde es erfordern, die Sprache von Verhältnissen zu erlernen“, leitete HC Dany seine Demontage gängiger Kritikbegriffe ein, um sich aus jenen Feedback-Schlaufen zu lösen, durch die Kritik auch Gefahr läuft, unhaltbare Verhältnisse zu stabilisieren. Worauf sich die unhaltbaren Verhältnisse in diesem Fall konkret beziehen, darauf gibt das Projekt „No Future Work Over“ zwar keine direkte Antwort, doch werden von der Gruppe No Future Komplex einzelne Diskursfelder angeschnitten, die sich kritisch mit „individuellen Autorschaftsclaims“, der „endlosen Wiederholung des Selben im konzeptuell diskursiven Erklären von Welt“ und mit einer gnadenlosen Überstrapazierung des Begriffs „der Professionalisierung und einem immer hermetischer werdenden akademischen Expertentum“ im Kunstbetrieb befassen.

Angesichts der Beobachtung, dass Produktion, Praxis und Theorie im Kontext der zeitgenössischen Kunst die Neigung zu bestimmten Formatierungen zeigen, sieht die Gruppe No Future Komplex dringenden, situationistischen Aktionsbedarf, indem sie Position gegenüber derartigen Tendenzen im Kunstbetrieb ergreift. „Diese Entwicklung finden wir nicht gut. Und so erscheint es uns mehr als angebracht, uns wieder einmal in Situationen zu bringen, in denen wir unsere persönlichen Motivationen und die formalen Umstände unserer Produktion und Praxis, d.h. die Bedingungen…



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von Ursula Maria Probst

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