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Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Stadtgebiet · von Sabine B. Vogel · S. 410 - 411
Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Stadtgebiet , 2017

Nigeria

Peju Alatise, Victor Ehikhamenor, Quddus Onikeku

How About Now?
Kommissar: Godwin Obaseki
Kurator: Adenrele Snoariwo
Ort: Scoletta dei Tiraoro e Battioro, San Stae, Santa Croce 2059

Zum allerersten Mal nimmt Nigeria mit einem Länderpavillon teil. Es ist mit 180 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas und ist zuletzt vor allem durch die Entführung von Mädchen in den Medien gewesen, die von der Terrorgruppe Boko Haram verschleppt wurden. Die Beiträge in dem Pavillon führen in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Victor Ehikhamenors hat eine „Biography of the Forgotten“ geschrieben, das Buch allerdings ist der Ausstellungsraum, die Seiten bestehen aus abstrakten Mustern an den Wänden und traditionellen Bronzeköpfen, die von der Decke hängen. Es referiert auf die koloniale Vergangenheit des Landes, als zwar die historischen Bronzefiguren gestohlen, die Kultur des Landes jedoch nicht anerkannt wurde. Qudus Onikeku (1984 in Lagos) erinnert mit seiner Performance an die Geschichte Nigerias und verbindet in seinem Video-Beitrag „Right Here Right Now“ Körpererinnerung mit nationalem Bewusstsein, um uns zum Innehalten anzuleiten. Die völlig schwarz gehaltene Installation „Flying Girls“ von Peju Alatise (1975) ist eine Vision für eine bessere, sichere Zukunft für junge Mädchen in Nigeria. Acht lebensgroße Mädchenfiguren stehen im Kreis, auf ihren Rücken sind Flügel ausgebreitet. Über ihnen fliegen Vögel. Sie habe dabei an die gekidnappten Mädchen gedacht, erklärt sie im Katalog-Interview. Aber es gäbe auch jene Mädchen, die innerhalb Nigerias zu Hausdiensten gezwungen werden. Ihre Installation basiert auf der Geschichte einer jungen Dienstmagd, die in ihren Träumen fliegen kann.


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