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Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Giardini · von Sabine B. Vogel · S. 286 - 289
Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Giardini , 2017

Niederlande

Wendelien van Oldenborgh

Land of Tomorrow
Kommissar: Mondriaan Fund Kuratorin: Lucy Cotter Ort: Giardini

Auch die 1952 in Rotterdam geborene Künstlerin Wendelien van Oldenborgh greift in ihrem Beitrag die Architektur des Pavillons auf. Für ihre dreiteilige Videoarbeit nimmt sie das 1954 von Gustav Ferdinand Boberg gebaute und später von Gerrit Rietveld überarbeitete Gebäude als Basis ihrer Filme. In der Nachkriegszeit entworfen, sollte der Pavillon ein Bild für eine fortschrittliche, offene und transparente Gesellschaft sein. Welche dieser Werte gelten heute noch in Holland? Wieviel Ein- bzw. Ausschluss gab es damals in den 1950er Jahren, wieviel heute? Van Oldenborgh unterteilt den Raum durch drei farbige Wände. In einem Bereich zeigt sie die fotografischen „Fußnoten zum Cinema Olanda“, daneben den 15minütigen Film „Cinema Olanda“ in einem eigens gebauten Auditorium mit Holzstufen als Sitzgelegenheiten, und im linken Teil die beiden Filme „Prologue: Squat/Anti-Squat“ (je 17 Min.), die in Aldo van Eycks Amsterdamer Tripolis-Haus spielen. Auf der einen Seite der Leinwand sprechen Aktivisten, Architekten und Künstler über die Zeit, als das Haus von Migranten unter dem Slogan „We Are Here“ besetzt war und über die kommerzielle Agentur „Anti-Squat“, die Hausbesetzungen verhindert – ein blühendes Geschäft. Auf der anderen Seite der Leinwand sprechen Hausbesetzer und Mitglieder der University of Colour-Gruppe über „Super-diversity“ und Solidarität. „Cinema Olanda“ ist in einer Kirche in Pendrecht gefilmt, einem von Lotte Stam-Beese gebauten, modernistischen Nachkriegsgebiet. Langsam wird die Vielstimmigkeit jener Zeit, in der an einen ideologisch einheitlichen Staat geglaubt wurde, entblättert. Die drei zentralen Themenstränge sind das sozialistische Engagement…

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