Thomas Wullfen
Niederlande
Wie verwandelt man einen Ausstellungsraum in ein Kino? Das lässt sich auf dieser Biennale im holländischen Pavillon lernen. Dort wird die neueste Arbeit von Jeroen de Rijke und Willem de Rooij gezeigt. Seit 1994 arbeitet die beiden zusammen und haben ein Werk entwickelt, das mediale Grenzen immer wieder überschreitet. Ein herausragendes Beispiel dafür ist der Film ’Bantar Gebang’ aus dem Jahr 2000. Auf den ersten Blick scheint es sich bloß um eine großformatige Fotoaufnahme zu handeln, die ihre kunsthistorischen Referenzen an eine klassische Landschaftsmalerei gar nicht verbergen will. Erst der zweite Blick entdeckt dann, dass über der Szene der Tag anbricht. Vögel fliegen auf, Menschen verlassen den eingegrenzten Bereich und dennoch erscheint das Filmbild statisch. Das liegt auch an der konzisen Entwicklung einer Form der Präsentation, die in jeder Hinsicht überlegt ist. Kennzeichen dafür ist die Tatsache, dass Jeroen de Rijke und Willem de Rooij ihre letzte Einzelausstellung vor der Präsentation in Venedig in einer seltsamen Volte ausrichteten: Im Bregenzer Kunstverein Magazin 4 zeigten sie unter anderem auch ‚Ausgewählte Publikationen 1994 –2005’, die in einem neuen Arrangements neue Bedeutungen erhielten und doch im Kontext einer Kunstinstitution wieder auf andere Kunstinstitutionen verwiesen. Vielleicht hätte man einen Teil dieser Publikationen oder der Archive als Begleitmaterial zum neuen Film ‚beilegen’ sollen, denn für sich war dieser neue Film auf den ersten Blick der Bruch einer Konvention. Diese Konvention war vorgegeben durch das bisherige filmische Oeuvre von Jeroen de Rijke und Willem de Rooij. In ‚Mandarin Ducks’, Titel des neuesten Filmwerks des…