Osnabrück
#nicht müde werden
Felix Nussbaum und künstlerischer Widerstand heute
Felix-Nussbaum-Haus 10.09.2023 – 07.01.2024
von Susanne Düchting
Unter dem programmatischen Titel #nicht müde werden sind neben Werken von Felix Nussbaum als Ausgangspunkt internationale zeitgenössische Positionen zu sehen, die mit künstlerischen Mitteln Möglichkeiten des politischen Widerstandes ausloten und gleichzeitig Widerstand leisten gegen Repressalien und eine simple Instrumentalisierung der ästhetischen Praxis für politische Zwecke. Das Kurator*innenteam hat auf drei Ebenen des Hauses die Kategorien (Mit)Fühlen, (Mit)Denken, Mit(Handeln) mit Strängen aus Geschichte und Gegenwart, aus bildender Kunst und Architektur, zu einem Rundgang verwoben – die Rezeption funktioniert jedoch auch in loser Reihenfolge. Zusätzlich zum Dialog der Arbeiten untereinander eröffnen sich weitere Resonanzräume und beim Publikum stellt sich unweigerlich eine kritische Selbstbefragung der eigenen Haltung und des eigenen Tuns ein, gleichgültig kann hier niemand bleiben. Austausch darüber und Gemeinschaftsbildung, Teilhabe und Zusammenarbeit kann zusätzlich stattfinden in einem „Forum“ (von Andreas Angelidakis) mit Veranstaltungen und Workshops.
Ort und Zeitraum dieser Ausstellung spielen eine zentrale Rolle. Das Felix-Nussbaum-Haus als Teil des Museumsquartiers ist dem 1904 in Osnabrück geborenen, jüdischen Maler gewidmet. Zunächst ein gefeierter Künstler der Neuen Sachlichkeit und Stipendiat der Villa Massimo in Rom, verlor Nussbaum 1932 durch Brandstiftung einen Großteil seiner Werke und war seit 1933 gezwungen, zusammen mit seiner Frau, der Malerin Pelka Platek, an verschiedenen Orten Europas unter schwierigen Bedingungen zu leben und zu arbeiten. In Brüssel, wo sie sich seit 1940 versteckten, wurden sie 1944 denunziert, deportiert und in Auschwitz ermordet. „Ich wehre mich und werde nicht müde“, so Nussbaum: In den Gemälden – viele…