documenta fifteen: Gespräche
Nhà Sàn Collective
Konzept ohne Definition
1998 gründeten der Kurator Tran Luong und der Künstler Nguyen Manh Duc das Nhà Sàn Studio, den ersten experimentellen Kunstraum in Hanoi im Haus von Nguyen Manh Duc: Ein Haus der ethnischen Minderheit der Muong auf Holzpfählen.
Wir verstehen unseren Ort hier im WH 22 als einen Hafen, in dem jede*r, einen eigenen Platz und eine eigene Position einnehmen kann.
Im Geiste zeitgenössischer Kultur beschloss die junge Generation von Künstlern des Nhà Sàn Studio 2013, das „Nhà Sàn Collective“ ins Leben zu rufen, um die Mission des Nhà Sàn Studio fortzusetzen, eine stabile Struktur für zeitgenössische Kunst zu schaffen, die sich in dem restriktiven kulturellen und politischen Umfeld der lokalen Szene entwickeln kann. Wie das Nhà Sàn Studio zuvor ist auch das Nhà Sàn Collective ein Ort für experimentelle Kunst, jedoch mit einem offeneren Ansatz, an dem jeder teilhaben kann, um zu arbeiten und sich auszutauschen.
Heinz-Norbert Jocks: Könnt Ihr Euer Konzept einmal darstellen?
Nhà Sàn Collective: Der Akzent unseres Konzeptes liegt auf Raum und Geografie. Im Laufe der Jahre haben wir an vielen verschiedenen Orten unsere Aktivitäten durchgeführt und erst vor kurzem in Hanoi einen neuen Standort in der Nähe des Flusses Hông Hà bezogen. Und genau zu diesem Zeitpunkt, als wir auf der Suche nach diesem neuen Ort waren, kam die Anfrage von ruangrupa, ob wir nicht Lust hätten, an der documenta zu partizipieren. Wir könnten, so lautete unsere Antwort, das weiterführen, was wir bisher immer gemacht haben. Für uns ist die Metapher…