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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 415 - 416
Ausstellungen: London , 2000

Edgar Schmitz
New York Projects

Delfina Project Space, London, 27.7. – 10.9.2000

Indem der Delfina Studio Trust für den Sommer vierzehn New Yorker einlud, in seinen Ateliers in London zu arbeiten und zu leben und dann die Ergebnisse der Zeit als Ausstellung zu präsentieren, verpflanzte er nicht fertige Arbeiten oder auch einzelne Künstler, sondern einen ganzen Zusammenhang aus Arbeitenden, Ansätzen und kulturellem Kontext in den Londoner Zusammenhang, in dem sie jetzt präsentiert werden. Und auch wenn das Projekt vorgeblich für die Künstler die erste Möglichkeit darstellt, zusammen zu leben, zu arbeiten und auszustellen, ist ‘New York Projects’ vor allem ein Lagebericht von dem Austausch zwischen zwei sehr ähnlichen Kulturen und den Interferenzen, die sich in ihm ergeben. Tonangebend bemüht sich Jonathan Horowitz in ‘talking without thinking (with an English accent)’ (alle Arbeiten 2000) um sinnentleertes Sprechen in allen möglichen britischen Akzenten. Daneben (und das heißt bei der dominanten Präsenz, mit der Horowitz’ Tonarbeit den Raum durchdringt, gerade auch unter deren Bedingung) verbindet David Shaws ‘Shed Out’ Holzlatten und holographische Folie zu einem Gebilde wie ein nicht ganz fertig gebauter Gartenschuppen, in dem Englishness und banal futuristisches science-fiction Design sich gegenseitig unterlaufen. Die Folie ist mehr Geschenkpapier als virtuelles Bild und die ganze dysfunktionale Ansammlung ist einerseits zu sehr Konstruktion, um zum reinen Objekt zu werden, und verwehrt sich andererseits in Überflüssigkeiten und exzentrischen Klötzen gegen ihre eigene Konstruktivität.

Das Spektrum eingenommener Positionen erstreckt sich von dieser Form von Übernahme bis zum scheinbar unvermittelten Einschub. ‘Deep in the Arms of Love’ von Scott Lyall…


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