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Magazin: Publikationen · von Martin Pesch · S. 507 - 507
Magazin: Publikationen , 1996

New Genre Public Art

Suzanne Lacy (ed.): Mapping the Terrain

Manchmal sind es die einfachen Sätze. In ihrem Aufsatz “An Unfashionable Audience” macht die Kuratorin Mary Jane Jacob die karge Feststellung, Kunst habe schon Jahrhunderte vor den Museen existiert. Nicht daß man dies nicht gewußt hätte -aber durch die Erwähnung des Sachverhalts werden Perspektiven zurecht gerückt. Perspektiven, die das Nachdenken über Kunst und ihre Möglichkeiten bestimmen. Denn noch ist es so, daß Kunst zum allergrößten Teil durch Institutionen repräsentiert ist. Und es ist noch immer so, daß Kunst, die außerhalb dieser Institutionen stattfindet, Schwierigkeiten hat, überhaupt das Interesse selbst der an Kunst interessierten Öffentlichkeit zu erlangen. Das ist so, obwohl es seit gut einem Viertel Jahrhundert Künstler gibt, die der Intention ihrer Kunstauffassung nach außerhalb von Galerien und Museen, außerhalb der Marktmechanismen der Kunstwelt arbeiten. In der Öffentlichkeit. Öffentliche Kunst.

Was das ist und was es bedeutet und verlangt – das sind Fragen, die der von Suzanne Lacy herausgegebene, auf die USA bezogene Band stellt. Lacy, ein “public artist”, die mit Arbeiten wie “Three Weeks in May” (1977) oder “The Crystal Quilt” (1987) bekannt wurde, geht in ihrer Einführung auf unterschiedliche Entwicklungslinien öffentlicher Kunst ein. Insbesondere auf die Veränderungen der Förderungskriterien des National Endowment for the Arts. Durch diese wurde in den sechziger Jahren öffentliche Kunst nur als an öffentlich zugänglichen Plätzen gezeigte Kunst verstanden. Dieses Verständnis änderte sich dahingehend, daß erst verlangt wurde, “site-specific” zu arbeiten, d. h. auf die jeweilige architektonische Situation des Platzes einzugehen, und schließlich auch die soziale Situation…

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