Friedemann Malsch
Neues aus der Kölner Galerienszene
Es herrscht rege Betriebsamkeit in der Szene. Trotz eines nicht gerade florierenden Geschäftes, vielleicht auch gerade deswegen, werden laufend neue Projekte realisiert. Auffällig ist in der letzten Zeit die hohe Zahl der Umzüge von bereits existierenden Galerien innerhalb der Stadt. Es scheint so, als sollten nach der Zeit des prosperierenden Marktes nun die Verhältnisse insgesamt stabilisiert werden, vielleicht auch die Hierarchie innerhalb der Branche zum Ausdruck gebracht werden. Unübersehbar ist jedenfalls die ausgesprochen detailverliebte Feinarbeit am Outfit der Galerien. Man sucht sich Räumlichkeiten, die, wenn sie nicht am Wege der Besucherströme liegen (wofür ja die konzertierte Vernissage-Aktion am Tag der Arbeit ein unübersehbares Indiz ist), so doch in ihrer Ästhetik auf der Linie des Anspruchs des New Age liegen. Damit setzt sich eine Tendenz fort, die schon seit einigen Jahren ablesbar war, die aber ihre institutionelle Regelung erst jetzt zu erfahren scheint.
Maria Wilkens und Dorit Jacobs haben ihre “Baracke” im 4. Stock in der Bismarckstraße verlassen und sind ein paar Blocks weiter in die Aachener Straße 23 gezogen (unweit des Millowitsch-Theaters). Auch hier im Hinterhaus sind die hohen Räume einer ehemaligen Fabrik ungleich repräsentativer angelegt, ob sie allerdings den ausgestellten Arbeiten dienlicher sind, muß die Zeit zeigen. In ähnlicher Weise verfuhr Wilfried van Aken, der neue Räume um die Ecke, in der Kamekestraße, bezog. Er wechselte vom durch Autolärm erschütterten schmalbrüstigen Verkaufsraum in eine ruhige ehemalige Wohnung, die auch mehr Licht in die Räume läßt. Jörg Johnen fühlte sich zu sehr abseits des Geschehens…