Karlheinz Schmid
Neuer Wettbewerb der Spediteure
Das Geschäft mit dem Kunsttransport
Für den Berliner Kunsttransporteur Hans J. Heinrich, einst geschäftsführender Gesellschafter der “bei übergroßem Auftragsbestand personell vom Wettbewerb ausgehöhlten Firma Bergemann & Co”, ist die Sache klar: Das Kölner Unternehmen Hasenkamp “hat derzeit, ausgenommen in Schenker Berlin, keinen ernsthaften Wettbewerber am deutschen Kunsttransport-Markt”. Der Mann, der das eigene Scheitern wortreich umschreiben kann, will denn Hasenkamp allmählich Konkurrenz machen.
Dazu hat Heinrich, der seinen besten Mitarbeiter plötzlich als Niederlassungsleiter bei Hasenkamp sah, acht deutsche Unternehmen an einen Tisch gebracht, darunter Deus (Bremen), Paul von Maur (Düsseldorf/Stuttgart) und Rettenmayer (Frankfurt). Unter dem Warenzeichen ARTMOBIL wollen sie künftig gemeinsame Sache machen. Eine konzertierte Aktion mittelständischer Firmen, die mehr Sicherheit (“Risiko halbieren”) versprechen und neue Konkurrenz garantieren. Was Wunder, daß das Bundeskartell am t in Berlin den Zusammenschluß grundsätzlich begrüßt: “Wettbewerblich positiv zu sehen”, meint ein Sprecher auf Anfrage. Entschieden ist freilich noch nichts.
Derweil hat ARTMOBIL in Stuttgart bei der Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes seine Generalprobe gegeben. Ewald Schneider, der Hasenkamp-Seniorchef, hatte zwar noch alles versucht, um Künstlerbund-Geschäftsführerin Brigitte Hammer umzustimmen, doch der Auftrag ging an Paul von Maur, ART-MOBIL-Gruppenmitglied mit Heimvorteil in Stuttgart. Hans J. Heinrich rechnet damit, daß ARTMOBIL demnächst oft den Zuschlag erhalten wird, “weil wir in jeder Stadt ein Kunstlager haben wie Hasenkamp nur in Köln”. Dem etablierten Konkurrenten wirft er obendrein vor, daß er beispielsweise seine Kalkulationen reichlich überziehe: “Bei der letzten documenta waren das 25 Prozent; da gerät die ganze documenta in Gefahr”. Im übrigen kritisiert Heinrich den Service des Hauses…