Neuer Leiter des Stuttgarter Kunstvereins
Martin Hentschel kommt von Frankfurts Portikus
Der 42jährige Kunsthistoriker Martin Hentschel leitet ab 1. Januar den Stuttgarter Kunstverein. Hentschel tritt die Nachfolge von Tilman Osterwold an, der den mitgliederstärksten deutschen Kunstverein fast 20 Jahre lang geführt hatte. Hentschel lehrte nach Studien bei Beuys und Heerich an Düsseldorfer Gymnasien. Daneben studierte er in Bochum Kunstgeschichte und Philosophie und promovierte über Sigmar Polke. Einige Jahre schrieb er auch für deutsche und internationale Kunstzeitschriften. Seit 1990 arbeitete Hentschel als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum Weserburg, Bremen, bevor er im November 1991 Ausstellungskurator am Frankfurter Portikus wurde. Hentschel möchte in Stuttgart sämtliche Räume, die bisher zur Verfügung standen, auch bespielen. Immerhin gibt es noch andere begehrliche Blicke auf die Räumlichkeiten. Hentschel beginnt mit Grenville Davey und zeigt dazu parallel die Schau »Menschenwelt« (KUNSTFORUM, Band 124, S. 406f.), die von der Fotografin Lee Miller abgelöst wird. Später sind Arbeiten von Edward Dwurnik zu sehen, der auch beim »Zerbrochenen Spiegel« vertreten war; dann kommt Thomas Schütte an die Reihe.
Christian Huther