Neue Wege des plastischen Gestaltens in Österreich
Neue Galerie, Graz
Unter diesem Titel stellte Wilfried Skreiner, Leiter der neuen Galerie in Graz, eine bunte Schau von Skulpturen, Plastiken und Installationen von insgesamt 31 jungen Künstlern und einer Künstlerin zusammen.1 Vorweg: Weniger wäre hier auch wieder einmal mehr gewesen. Im Oktober, November wurden sie in zwei Ausstellungshäusern, neben der neuen Galerie auch im Künstlerhaus in Graz gezeigt. Im Dezember bekamen auch die Wiener in der Secession als Zwischenstation etwas ab. Leider hat man es versäumt, schon hier eine bereinigte Belegschaft vorzustellen, mit der man dann im Frühjahr auch guten Mutes zur nächsten Station, nach Bochum weiterfahren kann.
Ausgehend vom Titel stellt sich die Frage, welches sind die neuen Wege und sind diese, sofern sie erkennbar sind, auch wirklich neu. (Einen möglichen Vergleichsmaßstab böte eingeschränkt die Ausstellung Bella Figura von diesem Sommer im Duisburger Lehmbruckmuseum, wo auch Erwin Wurm vertreten war.) Gibt es Hauptrouten oder bewegt man sich verstreut auf Irr- und Umwegen? Stapft man auf offenem Feld oder schleicht man im ‘Dickicht der Städte’? Natürlich konnte Skreiner keines dieser ominösen Wegmodelle und Stadtmetaphern anbieten, wie die vergangenen internationalen Großveranstaltungen. Das Labyrinth hätte hier wohl auch wieder den adäquatesten Behälter geboten. Dafür ermöglicht der Vergleich zwischen den zwei Aufstellungsmodi in Graz und der Wiener Secession, die durch die räumlichen Bedingungen bestimmt wurden, interessante Aufschlüsse über einzelne Arbeiten. Allgemein kann man sagen, daß die Aufstellung angesichts der schwierigen Situation in der Wiener Secession, der man eine einjährige Besinnungsphase infolge Restauration erwartungsvoll gönnt, erstaunlich gut ausgefallen ist….