Neue Führer durch die Kunstszene
Eine Reihe von Kiepenheuer & Witsch
Der Kiepenheuer & Witsch Verlag hat die Kunst entdeckt. Im Frühjahr wird eine Gesprächsreihe mit zeitgenössischen Künstlern gestartet, zunächst mit Beuys und Baselitz; weitere zwölf Bände über Polke, Spoerri, Blume, Kiefer u.a. sind geplant. Zuvor wurde bereits eine andere Reihe begonnen, die das Kunsttreiben jeweils einer anderen Großstadt mit ihren Künstlern, Akademien, Museen und Förderern vorstellt, die Kulturpolitik kritisiert, Treffpunkte und Adressen verzeichnet und überdies zahlreiche Tips gibt. Der Akzent liegt dabei auf der Moderne.
Drei Bände der breit angelegten Reihe “Kunst in…” sind bereits erschienen, nämlich über Köln, Düsseldorf und München. Jeder Band umfaßt etwa 300 Seiten mit rund 100 Schwarzweißabbildungen und liegt mit 20 DM äußerst günstig im Preis. Herausgegeben werde die Führer von Fachjournalisten, die wiederum renommierte Kollegen um Beiträge baten. Da stehen dann Interviews mit Künstlern oder Ausstellungsmachern neben Essays oder Glossen, da finden sich neben witzigen Porträts Werke ortsansässiger Künstler. Und die Information kommt auch nicht zu kurz, werden doch die wichtigsten Museen, Galerien und anderen kulturellen Institutionen ebenso vorgestellt.
Herausgekommen sind so bislang drei abwechslungsreiche Szenenführer, die nicht nur der Insider am Schreibtisch, sondern auch der Reisende in Sachen Kunst mit Gewinn und Spaß liest. Der Düsseldorfer Band allerdings ist – mit 400 Seiten – nicht nur äußerlich zu schwer geraten, zumal die Herausgeberin Helga Meister einfach zu viele eigene Artikel beisteuerte (Axel Hecht hat sich die Muhe gemacht und das gezählt – Ergebnis: von 101 Beiträgen hat sie 89 selbst verfaßt). Außerdem hat die Kunstkritikerin so…