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Ausstellungen: Frankfurt a.M. · von Jörg Restorff · S. 400 - 401
Ausstellungen: Frankfurt a.M. , 1991

Jörg Restorff
Neue Architekturtendenzen: Barcelona

Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt, 27.9. – 24.11.1991

Die Olympischen Spiele, die im kommenden Sommer in Barcelona stattfinden werden, stellen die zeitgenössische katalanische Architektur vor eine Fülle von Aufgaben. Die Stadt am Mittelmeer erlebt derzeit einen regelrechten Bauboom, der nicht allein das Anlegen neuer Sportstätten, sondern daneben umfangreiche bauliche Umgestaltungen der bestehenden städtischen Topographie umfaßt. Auch international renommierte Architekten wie beispielsweise Frank Gehry und Richard Meier wirken daran mit. Mit diesen spektakulären Baumaßnahmen hat die Frankfurter Ausstellung, in der neun Barceloneser Architekten jeweils mit einem ambitionierten Projekt vorgestellt werden, direkt nichts zu tun, indirekt schon. Denn sowohl die städtebaulichen Planungen anläßlich der Olympiade als auch die nun gezeigte Auswahl aktueller Architekturtendenzen von der iberischen Halbinsel belegen einmal mehr die kulturelle Prosperität Barcelonas. Nach Francos Tod 1975 entwickelte sich die Stadt innerhalb eines Jahrzehnts zu einer der innovativsten Kapitalen Europas, von der aus wichtige ästhetische Impulse in allen Bereichen der Kunst, vor allem im Design, ausstrahlen.

Das Architekturmuseum dokumentiert diese Sonderrolle der katalanischen Metropole, indem es neun Architekten, eine Frau und acht Männer, die in Deutschland eher unbekannt sein dürften, mit ihren Skizzen, Zeichnungen, Plänen und Modellen zu Wort kommen läßt. Die zwischen 1937 und 1955 (größtenteils in Barcelona) Geborenen gehören nicht zur Starriege der kosmopolitischen Jet-set-Baukünstler, sondern haben ihre Projekte bisher überwiegend nur in Katalanien verwirklicht. Der in Frankfurt präsentierte Querschnitt ihrer Arbeiten reicht vom Krankenhaus und vom Zentrum für schwererziehbare Jugendliche über eine Eisenbahnstation, Sozialwohnungen, die Umgestaltung eines Messegeländes, eine Sporthalle und einen Friedhof bis zur Diskothek. Die prosaische…


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