Renate Puvogel
Neon-Kunst
Bruce Naumann – Richard Serra, Keith Sonnier
Städtisches Museum Abteiberg, 11. 10.1987 -10.1.1988
Keith Sonnier, Galerie Ricke, Köln, 12.11.1987 – Ende Januar 1988
Es hätte schon mit dem Teufel zugehen müssen, wenn Künstler in der Zeit des Ausbrechens aus traditionellen Medien während der 60er Jahre nicht auch mit Neon experimentiert hätten. Neon in seiner Ambivalenz zwischen materiellem Glasfluß und immaterieller Lichtquelle hatte sich längst in der Alltagsästhetik von simpelster Warenwerbung bis zur luxuriösen Hollywoodverführung einen Platz zu jedermanns Lebensverschönerung erobert. Als der populären Kultur zugehörig, steht Neon der Pop-art nahe. Seine spröde, technische, von Trafos gespeiste Funktionalität andererseits macht Neon für Künstler attraktiv, die den »armen Materialien« Strahlkraft abgewinnen.
In dieser Ausstellung sollte nicht die Bandbreite des von Künstlern unterschiedlicher Couleur vereinnahmten Neon vorgeführt werden, nicht einmal dem reinen Neon-Künstler DAN FLAVIN hat man Tribut gezollt. Die Ausstellung konzentriert sich auf die drei Künstler einer Generation BRUCE NAUMANN (geboren 1941 Fort Wayne/Indiana), RICHARD SERRA (geboren 1939 San Francisco) und KEITH SONNIER (geboren 1941 Manou/Louisiana). Naumann stieß erstmals 1965 auf Neon, und seit 1966/67 arbeiteten alle drei Künstler für einige Jahre mit dem Färb- und Lichtmaterial, ehe sie sich – keineswegs Lichtjahre – voneinander entfernten. Einzig Sonnier findet bis heute immer wieder zum Neon zurück, wie eine zeitgleiche Ausstellung bei Rolf Ricke bezeugt. Ricke leistete seinerzeit für die drei Amerikaner Pionierarbeit in Europa, ähnlich wie Harald Szeeman, der ihre Neonarbeiten in seine zeichensetzende Ausstellung »When Attitudes Become Form« aufnahm.
Sieben Neon-Skulpturen reichen aus, um in der Erinnerung eine seltsame Mischung aus kühlem,…