Fabian Stech
Neo Rauch
Museum Frieder Burda, Baden-Baden, 28.5. – 18.9.2011
Begibt man sich zum Museum Frieder Burda um die Neo Rauch Retrospektive zu betrachten, führt der Weg gezwungener Maßen an einer riesigen Ulme vorbei. Sie steht am Wegesrand und ihre mächtigen Äste werden von einem Gestell gestützt, damit sie nicht unter ihrer eigenen Last zusammenbrechen. Sicher stand dieser Baum als grüner umbauter Raum bereits am Ufer der Oos als Louis Ferdinand Celine vor den Alliierten über Baden-Baden nach Berlin floh. Von dem Fluss, der Oos, welcher durch Baden-Baden fließt, sagte Celine, er sei sogar zu flach, sich darin zu ertränken. Geregelt bis in kleinste Detail darf er weder spritzen noch den Kasinogästen lästig sein: “Alles muss hier sein wie in einem Traum”. Dieses Ambiente gilt noch immer von Baden-Baden und es trifft auch auf die Ausstellung von Neo Rauch zu. Obwohl sie mit 36 Werken eher als klein bezeichnet werden muss, zeigt sie dennoch einen glänzenden Überblick über Neo Rauchs Werk und bietet dem Neophyten, deren Anzahl nach den vielen Retrospektiven der letzten Jahre immer geringer ausfallen dürfte, einen guten Einstieg in die Traumwelt Neo Rauchs. Es beginnt in der zweiten Etage von Richard Meiers Museumsbau mit recht frühen Werken, die deutlich machen, das Rauchs Themen zwar eine klare Entwicklung durchgemacht haben, aber schon von Anfang an Schwerpunkte enthielten. Die Benutzung von architektonischen Modulen ist sicher einer davon, taucht sie doch bereits in Gemälden wie “Ebenen” von 1995 auf. Brücke, Fabrik, Kathedrale und Lagerhalle lassen sich klar ausmachen. Hinzu kommen…