Frankfurt
Nathalie Djurberg & Hans Berg
A Journey Through Mud and Confusion with Small Glimpses of Air
Schirn Kunsthalle 28.02. – 26.05.2019
von Isa Bickmann
Schon im Foyer wird vor verstörenden Bildern gewarnt. Im Treppenaufgang heißt es in einer an die Wand projizierten Vorrede: „Kopf hoch, ja ihr seid schwach, und ja das Leben ist hart, ja ihr seid Gesindel, Sünder und Niemande, die verachtet, missachtet und missverstanden werden.“ Doch die hier Angesprochenen seien willkommen, „denn dies ist Eure Heimat, Euer Tempel, dies alles ist für Euch. Dies ist eine Feier.“
In der Galerie empfängt eine imposante, Flügel schlagende Prozession mit 82 Vögeln. Die Vielfalt ihrer Formen, Farben und Posen ist überwältigend. Fünf Filme in Stop-Motion-Technik mit seltsam agierenden Knetfiguren laufen auf den Wänden ringsherum. Musik erfüllt den Raum und rhythmisiert das Geschehen der „The Parade“ betitelten Installation von 2011. Sie bildet den Auftakt zu der retrospektiv angelegten Ausstellung, die als finale Station nach dem Moderna Museet, Stockholm, und dem Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto in der Frankfurter Schirn Kunsthalle zu Gast ist.
Die über die lange Galerie der Kunsthalle erfreulich großzügig installierte Schau – bis auf die in der Rotunde leider recht beengt rezipierbare Reihe älterer Filme auf kleineren Monitoren – umfasst ungefähr 30 Video- und Soundarbeiten der letzten 16 Jahre und blickt zurück bis zu Djurbergs animierten Kohlezeichnungen von 2003. Der Ausstellungstitel greift das Motiv einer dieser frühen Animationen auf, „My Name is Mud“, der sich als gewaltige Welle über eine Landschaft ergießt. Mit diesem Werk startete Djurberg,…