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Ausstellungen: Berlin · von Claudia Wahjudi · S. 247 - 249
Ausstellungen: Berlin , 2015

Claudia Wahjudi
Nanne Meyer

»Nichts als der Moment«
Kupferstichkabinett, Berlin, 21.11.2014 – 15.2.2015

Emmett Williams und Wolf Vostell haben ihn gewonnen, 1996 und 1997, als er noch ganz neu war, zuletzt waren es Ulrike Ottinger, Johannes Grützke und Andreas Slominski. Jetzt wird der Berliner Hannah-Höch-Preis nicht mehr jährlich, sondern, um einen Nachwuchspreis erweitert, alle zwei Jahre verliehen, mit 25.000 Euro, einer Ausstellung und einem Katalog dotiert. Die renovierte Auszeichnung für ein künstlerisches Lebenswerk hat im November 2014 erstmals Nanne Meyer erhalten, die nun im Berliner Kupferstichkabinett ausstellt. „Nichts als der Moment“ heißt ihre dichte Werkschau, die zeigt: Mit dem Werk der Zeichnerin, die seit 20 Jahren als Professorin an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee lehrt, hat die Förderkommission der Senatskanzlei ein Oevre prämiert, das Hannah Höch zur Ehre gereicht. Nanne Meyer, 1953 in Hamburg geboren, collagiert, zeichnet, klebt, schichtet, zerteilt, färbt und kartografiert zu Alltagsbeobachtungen und Lebenserfahrung, vielseitig in Motiven, Stilen und Material, und sie weckt überraschende Assoziationen, indem sie Gegensätze ebenso humorvoll wie ernst kombiniert.

Tatsächlich kippt die Stimmung in der Ausstellung mehrmals vom heiter Assoziativen ins drohend Vage. Nanne Meyer und Kurator Andreas Schalhorn vom Kupferstichkabinett haben den Parcours in dem mit schlichtgrauen Stellwänden strukturierten Saal nicht chronologisch, sondern thematisch gestaltet. Meyers Werk lässt sich kaum in zeitlich aufeinander folgende Gruppen ordnen: Die Künstlerin kommt immer wieder auf Motive und Methoden zurück und entwickelt sie weiter. Dennoch wird deutlich, dass sie zum Heiteren eher in den Neunziger Jahren fand, als sie Schrift und Zeichnung zu luftigen Denk- und Wortspielen im Geiste von Dada,…



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