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Ausstellungen: Düsseldorf · von Helga Meister · S. 332 - 333
Ausstellungen: Düsseldorf , 2015

Helga Meister
Nan Hoover

Akademie-Galerie, Düsseldorf, 22.10.2015 – 17.1.2016

Nan Hoover (1931-2008) war von 1987 bis 1996 Professorin für Video und Film an der Kunstakademie Düsseldorf, zeitgleich mit Bernd Becher und Nam June Paik. Viele Spuren in der Stadt hat sie jedoch nicht hinterlassen. Als sie 1993 in ihrer Wahlheimat ausstellte, kam die Einladung über die Künstlerin Sylvia Wieczorek. Die Schau fand in der ehemaligen Hausmeisterwohnung hinter dem Kunstpalast statt, deren Räume sie mit schwarzen Holzbalken verriegelte, so dass niemand sie betreten konnte. Der Betrachter blieb draußen vor der Tür, wie jener Heimkehrer nach dem Krieg, dem der Eintritt verwehrt wurde. Die Inszenierung nannte sich „innen/außen“. Im Innern stellte sie farbige Lichter auf den Boden, im ersten Raum in Rot, im zweiten in Rotgelb und im dritten in Gelb. Licht drang durch die Schlitze. Nan Hoover widmete die Schau ihrem verstorbenen Mann Richard Hefti. Das war praktisch alles, was man von ihr in Düsseldorf sah. Nun erinnert Robert Fleck als Leiter der Düsseldorfer Akademie-Galerie in einer Retrospektive an diese Frau. Die Ausstellung hat er im Seminar mit seinen Studenten erarbeitet.

Hoover erlangte zu keiner Zeit den Ruhm von Bernd Becher und Nam June Paik, obwohl sie 1977 und 1987 Documenta-Teilnehmerin war. Das lag an ihr und ihrer Kunst. Sie propagierte eine Unschärfe im Foto und im Video in einer Zeit, wo Becher als Kollege die Klarheit im Bild liebte. Sie hatte auch nicht den Witz und die Fantasie eines Paik. Und sie gab sich nicht als Feministin, die ihre Botschaften ins Publikum brachte….


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