Nachrichten
Museen
1897 gründete sich die Künstlervereinigung Wiener Secession als Abspaltung vom konservativen Wiener Künstlerhaus. Gründungsmitglieder waren u. a. Gustav Klimt, Koloman Moser, Josef Hoffmann und Joseph Maria Olbrich. Das Motto – „ein Bekenntnis zur Erneuerung, Vielfalt und Offenheit, dass jede politische Einflussnahme auf Inhalte und Ausdrucksformen ausschließt“ – drückt eine Inschrift an der Fassade des Secessionsgebäudes aus: „Der Zeit ihre Kunst – der Kunst ihre Freiheit“. Dass aber nun ausgerechnet die neue österreichische Bundesregierung aus konservativer ÖVP und rechtspopulistischer FPÖ in ihrem Regierungsprogramm auf S. 92 zum Stichwort „Kunst und Kultur“ dieses Zitat anführt, veranlasste den Vorstand der Secession zu einer Stellungnahme: „Mit der Freiheit der Kunst ist unabdingbar Internationalität, Diversität und Dialog verbunden. Die Idee, dass Kunst einer kollektiven nationalen Identitätsstiftung dient, ist eine Form der Instrumentalisierung, die im Widerspruch zur Vielfalt künstlerischer Inhalte steht … Die Freiheit, auf die sich unser Motto bezieht, geht weit über die individuelle Äußerung hinaus: Es ist erst der Austausch in einem größeren, vielfältigen, internationalen Kontext, der den einzelnen Stimmen kulturelle Bedeutung verleiht. Kultur … bedarf einer offenen Gesellschaft. Wenn eine Regierung nicht für eine freie Gesellschaft eintritt, hat ihr Versprechen einer Freiheit der Kunst nur rhetorischen Charakter.“
2016 kamen fast 112 Mill. Besucher in die rund 5.000 deutschen Museen, wie das Institut für Museumsforschung bekannt gab. Das bedeutet einen leichten Rückgang um 2,2 Prozent gegenüber 2015, als man 114 Mill. Besucher zählte. Während 2016 die Naturkundemuseen einen Besucheranstieg um 4,1 Prozent verzeichneten, mussten die Kunstmuseen und kulturgeschichtlichen Museen…