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Nachrichtenforum · von Jürgen Raap · S. 16 - 39
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Nachrichten

Museen & Institutionen

Nach einer umfangreichen Restaurierung sind die 48 Porträts, ein Hauptwerk von Gerhard Richter, erstmals seit 2013 wieder im MUSEUM LUDWIG Köln öffentlich zugänglich. Die 48 Gemälde hatte Richter 1972 für den Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig geschaffen. Sie zeigen Porträts von Persönlichkeiten aus Philosophie, Literatur, Musik und Naturwissenschaften. „Weißliche Fettsäureablagerungen, die auf ausgetretene Bindemittelbestandteile zurückzuführen sind, hatten das Erscheinungsbild der Gemälde so stark beeinträchtigt, dass diese nicht mehr ausstellungsfähig waren.“ Das Museum beauftragte daher den Gemälderestaurator Andreas Hoppmann mit einer aufwändigen Reinigung der Bilder. Richter selbst brachte sich in die Konzeption der neuen Hängung ein.

Der aktuelle Direktor der KESTNER GESELLSCHAFT Adam Budak gibt sein Amt zum Ende des Jahres vorzeitig ab. Die Mitglieder des Vereins haben sich nun in einem Offenen Brief über mangelnde Transparenz zum Thema beschwert und fordern eine außerordentliche Mitgliederversammlung. Um die 120 Personen haben das Schreiben unterzeichnet und berichten davon, dass sie sich von der Entscheidung Budaks Vertrag aufzulösen, überrumpelt fühlten. Diese war Anfang April „einvernehmlich“ getroffen worden. Über die Gründe habe man Stillschweigen vereinbart, heißt es.

2023 wurde bekannt, dass aus dem BRITISH MUSEUM in London rund 1.500 Objekte verschwunden waren, darunter Juwelen aus der Antike und Perlen. Der deutsche Direktor Hartwig Fischer musste seinen Stuhl vorzeitig räumen. Nun konnten 268 Objekte wieder aufgespürt werden. Der Aufsichtsratsvorsitzende George Osborne erklärte dazu: „Mit cleverer Detektivarbeit und einem Netzwerk von Helfern haben wir ein beachtenswertes Ergebnis erzielt.“

Das LEHMBRUCK-MUSEUM DUISBURG feiert sein 100jähriges Jubiläum sowie das 60-jährige Bestehen seines jetzigen Gebäudes: Gegründet wurde es 1924 als selbständiges Institut mit Teilen aus dem Duisburger Heimatmuseum und unterstützt vom Museumsverein. Der Kunsthistoriker August Hoff wurde 1924 Geschäftsführer des Museumsvereins, der schon vorher angefangen hatte, eine Sammlung mit Werken des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck aufzubauen. 1964 wurde nach sechsjähriger Bauzeit ein Neubau eingeweiht. In den 1980er Jahren kam noch ein Erweiterungsbau hinzu. Die Jubiläumsausstellung Courage. Lehmbruck und die Avantgarde läuft bis zum 06. Oktober 2024.

Das KUNSTMUSEUM WOLFSBURG wird 30 Jahre alt und feiert mit der Jubiläumsausstellung Welten in Bewegung – 30 Jahre Kunstmuseum Wolfsburg (bis 04.08.2024). Das Begleitprogramm umfasst unter anderem öffentliche Führungen an Sonntagen, Cocktail- und Sektempfänge, einen Workshop für Kinder und Jugendliche. Das 1994 eröffnete Kunstmuseum Wolfsburg wird durch die Volkswagenstiftung getragen. Amtierender Direktor ist seit 2019 Andreas Beitin.

Während der NS-Zeit war das jüdische Ehepaar Sachs gezwungen, das Kunstwerkt L’Homme à l’ombrelle von Claude Monet an das KUNSTHAUS ZÜRICH zu verkaufen. Nun wird es an die Erben restituiert. Die Zürcher Kunstgesellschaft, Trägerverein und Eigentümerin der Sammlung des Kunsthaus Zürich habe sich mit den Erben von Carl Sachs auf eine „faire und gerechte Lösung“ geeinigt, heißt es. „Der Anteil zugunsten der Zürcher Kunstgesellschaft wird gemäß den ethischen Richtlinien der ICOM in den Sammlungsfonds des Kunsthauses einfließen.“

In Wuppertal Barmen entsteht ein neues Ausstellungshaus: Die KUNSTHALLE BARMEN wird von der Bergischen Universität Wuppertal reaktiviert und wird internationale Gegenwartskunst zeigen. Leiten wird die Kunsthalle eine Doppelspitze bestehend aus neuer künstlerischer Leiterin Isabelle Meiffert (Gastprofessorin) und der Leitung für Vermittlung, die Prof.in Katja Pfeiffer übernimmt. Eröffnen wir das Haus mit der ersten Ausstellung Shared Spaces am 18. Oktober 2024.

Dass das Pariser Kunstzentrum CENTRE POMPIDOU von 2025 bis 2030 wegen Sanierungsarbeiten fünf Jahre lang komplett geschlossen werden soll, hält Frankreichs Kulturprominenz für einen „großen Fehler“. Die Folgen einer so langen Schließung des Museums seien kulturell und pädagogisch verheerend, so die Initiator*innen einer Petition, die „Le Figaro“ mit hunderten von Unterschriften aus der französischen Kulturszene veröffentlichte. Man fordert eine teilweise Öffnung während der Renovierungsmaßnahmen.

Am 06. September 2024 eröffnen in Berlin nach 16-monatiger Pause die RIECK-HALLEN DES HAMBURGER BAHNHOF wieder für den Ausstellungsbetrieb. Das Land Berlin hatte im November 2022 den Komplex erworben und damit dauerhaft für die Öffentlichkeit gesichert. Im vorderen Teil der Rieckhallen werden auf ca. 1.300 Quadratmetern künftig temporäre Sonderausstellungen gezeigt, im hinteren Teil zeitgenössische Werke aus der Sammlung präsentiert. Die erste Sonderausstellung widmet sich dem US-amerikanischen Künstler Mark Bradford (bis 10.März 2025).

Das Essener MUSEUM FOLKWANG will grüner werden: Zum 01. Juli 2024 hat das Museum ein Klimaticket eingeführt. Es kostet 1 Euro und ist als Zusatzangebot zur Eintrittskarte erhältlich, als „aktiver Beitrag“ zum Klimaschutz. „Mit den Einnahmen werden gemeinsame Projekte im Naturgarten der Bonnekamp Stiftung zu Kunst und Nachhaltigkeit unterstützt.“

Die STÄDTISCHE GALERIE IM LEN-BACHHAUS UND KUNSTBAU MÜN-CHEN restituierte die Silberplastik Diana auf der Hirschkuh des Künstlers Georg Wrba (1872–1939) an die Erbin des Industriellen Dr. Max Meirowsky (1866–1949), die in Genf ansässige Bona Terra-Stiftung. Die Silberplastik Diana auf der Hirschkuh gilt als eines der Frühwerke des Münchner Künstlers. Es gibt mehrere Abgüsse, doch die Unterlagen „belegen eindeutig, dass es sich bei diesem Objekt um die Silberplastik aus der Sammlung von Dr. Max Meirowsky handelt“. Sie wurde ihm „verfolgungsbedingt entzogen“. 1937 / 38 musste er umfangreiche Teile seiner Sammlung verkaufen, um die „Reichsfluchtsteuer“ und die sogenannte „Judenvermögensabgabe“ bezahlen zu können.

In Wien ist ein GOTTFRIED HELNWEIN-MUSEUM geplant: „Ich kann nur sagen, dass diese Wünsche an mich herangetragen wurden“, so der Künstler. Derzeit findet eine Standortsuche statt. Im Gespräch als mögliche Heimstatt des Museums ist die Aula der Wissenschaften in der Alten Universität. Doch gegen Museumspläne in der Aula regt sich in der Wissenschaftscommunity Widerstand, weil damit das Konzept eines „Science Communication Center gestorben” sei, heißt es.

Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat in der Steinstraße 17 den OFF SPACE BY STADTSPARKASSE DÜSSELDORF eröffnet. Er „soll Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit geben, Ausstellungen im leerstehenden Ladengeschäft“ durchzuführen; ebenso künstlerische Interventionen. Den Anfang machte bis Mitte Juli 2024 der Künstler Tamas Tschaidse. Er hat unter dem Titel Bar Civil zwei Ausstellungen entwickelt.

„Dem KUNSTHAUS ZÜRICH fehlen 4,5 Millionen Franken. Die Finanzen des Kunsthauses laufen aus dem Ruder“, meldete die NZZ-Neue Zürcher Zeitung. Die Kunsthaus-Direktorin Ann Demeester und Philipp Hildebrand, Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft, weisen jegliche Verantwortung von sich: „Das ist lange vor unserer Zeit geschehen“. Als Ursache für die Finanzmisere nennen Demeester und Hildebrand eine verfehlte Kalkulation ihrer Vorgänger beim Erweiterungsbau: „Mehr Raum, mehr Kunst und mehr Besucher heißt höhere Erträge. Aber auch höhere Kosten.“ Das sei zu wenig bedacht worden.

Der Bestand des BERLINER BRÜCKE MUSEUM bleibt erhalten. Nachdem die Erben des ursprünglichen Besitzers Restitutionsansprüche gestellt hatten, einigte man sich darauf, dass das Bild Erich Heckel und Otto Mueller beim Schach (1913) von Ernst-Ludwig Kirchner im Brü-cke-Museum verbleiben kann. Über die Höhe der Entschädigungssumme wurde Stillschweigen vereinbart.

Das MUSEUM DER MODERNE IN SALZBURG wurde mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Man habe im Zuge der Einreichung zum Umweltzeichen eine umfassende Analyse durchgeführt und Veränderungen im gesamten Museumsbetrieb in die Wege geleitet sowie etliche bereits umgesetzt. So würden etwa Einsparpotenziale beim Energieverbrauch durch Modernisierung genutzt (z. B. Umstellung auf LED-Beleuchtung) und unnötiger Papier- und Wasserverbrauch vermieden. Durch verlängerte Ausstellungsdauer könne man Ausstellungsarchitektur und -möblierung länger nutzen, Verpackungsmaterial würde wiederverwendet und Müll so konsequent wie möglich getrennt.

Kulturpolitik

Nachdem die ursprüngliche FINDUNGS-KOMMISSION DER DOCUMENTA 16 im November geschlossen zurückgetreten ist, wurde nun eine neue Kommission berufen. Das sechsköpfige Team besteht aus Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig in Köln, Sergio Edelsztein, freier Kurator, N’Goné Fall, unabhängige Kuratorin und Expertin für Kulturpolitik, Gridthiya Gaweewong, künstlerische Leiterin des Jim Thompson Art Center in Bangkok, Mami Kataoka, Direktorin des Mori Art Museum und Yasmil Raymond, freie Kuratorin und ehem. Direktorin der Frankfurter Städelschule. Die Findungskommission hat die Aufgabe, „wegweisende Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst“ auszuwählen, um das künstlerische Programm der 16. Ausgabe der documenta zu gestalten. Die documenta 16 findet im Sommer 2027 statt.

Wenige Tage vor Eröffnung wurde die im ALBERTINUM DRESDEN geplante Ausstellung Das Jahr 1983 von der Kuratorin Dr. Zoé Samudzi abgesagt. Offenbar war es zwischen dem Museum und der Kuratorin zu Streit gekommen, da einige Thesen nur möglich gewesen wären, wenn sie als „Meinungsäußerungen der Kuratorin gekennzeichnet – und nicht als vermeintlicher Fakt wiedergegeben worden wären“, was Samudzi als Diskreditierung ihrer wissenschaftlichen Arbeit verstand. Die Kontroverse spitzte sich auf Samudzis Aussage zu, „dass Deutschland weiterhin den Völkermord an den Ovaherero und Nama leugnet“. In einer öffentlichen Stellungname kommentierten die SKD den Vorfall: „Das für alle Seiten traurige Scheitern aller gemeinsamen Aushandlungsversuche zeigt, wie schwerwiegend, weitreichend, belastend und belastet das bearbeitete Thema, der Völkermord an den Nama und Ovaherero, in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, am Anfang des 20. Jahrhunderts, aber auch die komplexen bis in in die Gegenwart reichenden Konnotationen sind.“

Die INITIATIVE SCHLOSSANEIGNUNG kritisiert die „originalgetreue“ Rekonstruktion der historischen Schlossfassade am Berliner Humboldt Forum. Es fände dort eine „kritiklose Preußenverherrlichung“ statt, zumal es für den Bau Spenden aus rechtsgerichteten Kreisen gegeben habe. Die Stiftung Humboldt Forum wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Die Spenden haben lediglich ermöglicht, dass tatsächlich gebaut werden konnte, was vom Architekten Franco Stella vorgesehen und gewünscht war.“ Die Initiative Schlossaneignung startete eine Kampagne zur Einforderung eines Kunst am Bau-Wettbewerbs, um das Erscheinungsbild des Baukomplexes „weiterzuentwickeln“. Erste künstlerische Vorschläge dazu sollen im Herbst 2024 in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) Berlin vorgestellt werden.

Unter dem Vorsitz von Kulturstaatsministerin Claudia Roth fand im Bundeskanzleramt eine der letzten Tagungen der BERATENDEN KOMMISSION im Zusammenhang mit der Rückgabe NSverfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdischem Besitz statt. Bund, Länder und Kommunen hatten beschlossen, diese Beratende Kommission bei Streitfällen um Restitutionsansprüche künftig durch Schiedsgerichte zu ersetzen.

Um einen Eklat wie bei der Kasseler documenta 2022, zu vermeiden, ohne die künstlerische Freiheit zu beschädigen, hat der DOCUMENTA-AUFSICHTSRAT einen VERHALTENSCODEX nur für die Geschäftsführung, nicht aber für die künftige künstlerische Leitung beschlossen. Die FDP hält das für unzureichend: „Auch für die künstlerische Leitung braucht es einen Code of Conduct, um Vorfälle wie den Antisemitismus-Skandal bei der Documenta 15 zu verhindern“.

Die KUNSTHALLE OSNABRÜCK eröffnete am 15. Juni mit der Performance Then I’ll huff and I’ll puff and I’ll blow your house in der gleichnamigen Ausstellung von Sophia Süßmilch ihr neues Jahresprogramm. Die örtliche CDU rief daraufhin zum Boykott der Ausstellung auf. Mit der Ausstellung im Kirchenschiff der Kunsthalle befragt die Künstlerin die besondere Beziehung zwischen Kind und Mutter. Im Zentrum der Kritik steht die Performance, in der sich die feministische Künstlerin mit Mutterschaft, Kannibalismus und Liebe beschäftigt. Wie die Künstlerin dem Standard gegenüber berichtete, war der Aufruf der CDU, die die Ausstellung als „inhaltlich und visuell absolut inakzeptabel“ beschrieb, insbesondere „belustigend“ für sie, da Sie wisse, dass keiner der Politiker die Ausstellung zu diesem Zeitpunkt bereits gesehen haben konnte.

Die Bundesregierung legte einen Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des KULTURGUTSCHUTZGESETZES vor. Dazu heißt es: „Der internationale Leihverkehr zwischen Museen zur Realisierung von Forschungs- und Restaurierungsprojekten wird erleichtert und der Handel entlastet, indem Sorgfaltspflichten künftig erst ab einer Wertgrenze von 5.000 Euro ausgelöst werden.“

Biennalen

Axel Wieder übernimmt am 01. August 2024 die Direktion der BERLIN BIENNALE FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST. Er steuert fortan die Geschäfte in Vorbereitung auf die 13. Berlin Biennale, die von Zasha Colah kuratiert wird und im Sommer 2025 stattfindet. Die Auswahlkommission unter dem Vorsitz von Katharina Grosse hatte sich einstimmig für Wieder als Nachfolge von Gabriele Horn entschieden. Er war bisher seit 2018 Leiter der Kunsthalle in Bergen (Norwegen).

Bis zum 05. August 2024 findet in Doha (Katar) die Biennale DESIGN DOHA statt. Die Veranstaltung versteht sich als „kuratorisch gesteuerte Initiative“, die Führungskräfte und Unternehmen aus dem gestalterischen Bereich zusammen bringt und der regionalen Design-Kultur im Mittleren Osten und in Nordafrika ein Forum bieten will.

Am 01. September 2024 endet die TRIËNNALE BRUGGE unter dem Titel Spacews of Possibility, Ausgestellt sind 12 künstlerische und architektonische Beiträge im öffentlichen Stadtraum. Es gilt, eine „Stadt von morgen“ zu reflektieren. Die Interventionen verweisen auf „schöne Orte“, die aber oft übersehen werden. Solche Plätze werden im Stadtzentrum, in West-Brugge und in Zeebrugge bespielt.

Die OPEN ART ÖREBRO BIENNALE findet im Stadtzentrum von Örebro statt; alle Beiträge im Außenraum sind ohne Eintrittsgelder frei zugänglich. Die Biennale ist auch ein Statement für Nachhaltigkeit aus klimatischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht. Die Biennale erstreckt sich bewusst über die gesamte Sommerperiode, in der für Kunstpräsentationen in Skandinavien die Witterungs- und Lichtverhältnisse am günstigsten sind.

Vom 01. bis zum 29. September 2024 findet jeweils am Wochenende in einer alten Weberei (Legler Areal) in Diesbach (Kanton Glarus) die KLÖNTALTRIENNALE statt. Sie steht unter dem Motto In State of Flow. Das Verweben von Geschichten der industriellen Kultur, die Reflexion des globalen Kapitalismus, geprägt von (post-) kolonialen Verstrickungen und im digitalen Wandel, sowie mögliche Modelle für das Zusammenleben an peripheren Orten im Umgang mit der Natur bilden die Ausgangspunkte für die Überlegungen der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler.

Seit 2000 wird die japanische ECHIGO-TSUMARI ART TRIENNALE ausgerichtet; die neunte Ausgabe findet noch bis zum 10.11.2024 statt und erstreckt sich über sechs Regionen der Niigata-Präfektur im Westen der Hauptinsel Honshu. Die Triennale bezieht sich konzeptuell auf die traditionelle Lebensweise „Satoyama“: im weitesten Sinne ein Leben in Einklang mit der Natur.

Messen

Nikola Dietrich ist ab September 2024 Direktorin der Kunstmesse LISTE ART FAIR BASEL. Von 2004 bis 2007 war sie Kuratorin am Frankfurter Portikus. Von 2008 bis Ende Oktober 2014 wirkte Dietrich am Museum für Gegenwartskunst in Basel. 2012 gründete sie in Basel gemeinsam mit anderen Kulturschaffenden den Ausstellungsraum Elaine, der junge Kunst, experimentelle Musik, Filme sowie Lesungen präsentierte. Von 2018 bis 2023 leitete Dietrich den Kölnischen Kunstverein. Zuletzt kuratierte sie die 11. Ausgabe der KölnSkulptur im Kölner Skulpturenpark.

Als Teil der Berlin Art Week findet die Kunstmesse POSITIONS ART FAIR im Flughafen Berlin-Tempelhof Hangar 6–7 statt. Im vergangenen Jahr nahmen 120 Galerien teil. 30.000 Kunstinteressierte besuchten die Messe. Die Dimension der Hangar-Halle bietet Platz für ein Rahmenprogramm mit Sonderausstellungen, Preisverleihungen, Talks und anderen Events.

Die Kunstmesse PARIS+ PAR ART BASEL wird nach zwei Ausgaben umbenannt: sie firmiert künftig unter dem neuen Namen ART BASEL PARIS. Mit der Namensänderung wechselt sie auch den Ort vom Grand Palais Ephémère auf dem Champs-de-Mars zum Grand Palais am Champs Elysées, wo nun die Sanierungsarbeiten beendet sind. Die dritte Ausgabe wird dort vom 16. bis zum 20. Oktober 2024 ausgerichtet.

CHART KOPENHAGEN und ENTER ART FAIR KOPENHAGEN läuten die Herbstsaison in der Kunstszene der dänischen Hauptstadt ein. CHART versteht sich als „nordisches Kunstevent“ mit einer Messe, an der vor allem jüngere Galerien teilnehmen. Zum Programm gehören auch eine Kunstbuchmesse, Gesprächsrunden, Performances, Filmvorführungen und ortsbezogene Installationen. Die Enter Art Fair findet in einer ehemaligen Werkstatt für Lokomotiven statt und meldete im vergangenen Jahr 20.000 Besuche. Zugelassen sind in diesem Jahr 96 Galerien.

Sophie Parker, bislang stellvertretende Direktorin der Messe PHOTO LONDON, ist jetzt Direktorin der Veranstaltung. Sie folgt auf Kamiar Maleki, der nach zwei Ausgaben von diesem Posten zurück getreten ist. Sie beginnt schon jetzt mit der Konzeption einer Strategie für die Jubiläumsausgabe der Messe, die 2025 seit zehn Jahren besteht. Die Jubiläumsausgabe findet vom 15. bis zum 18. Mai 2025 statt.

Hochschulen

BRIGITTE FRANZEN wird im Oktober 2024 neue Präsidentin der HFG-HOCH-SCHULE FÜR GESTALTUNG OFFEN-BACH. Sie tritt dann die Nachfolge von Bernd Kracke an, der die Hochschule 18 Jahre lang geleitet hat. Mit Carina Platz und Kasper König kuratierte sie 2007 die Skulptur Projekte Münster. Zuletzt war sie Leiterin des Senckenbergmuseums Frankfurt.

Die AKADEMIE DER BILDENEN KÜNS-TE STUTTGART hat neue Prorektor*innen gewählt. Das Prorektorat bekleiden nun Prof. Anne Bergner, Prof. Dr. Michael Lüthy und Prof. Fahim Mohammadi. Infolge des Stabwechsels an der Akademie wurden sie auf Vorschlag der neuen Rektorin Prof. Dr. Prof. h.c. mult. Eva-Maria Seng vom Senat der ABK gewählt. Ergänzt wird das Rektorat darüber hinaus durch KTL Oliver Wetterauer als „ständigen Gast“. Die Amtszeit der Prorektor*innen beträgt drei Jahre. Eine Wiederwahl ist möglich.

EVA-MARIA SENG ist seit dem 1. Juni 2024 neue Rektorin der ABK STUTT-GART. Als fortlaufende Projekte betrachtet die neue Amtsinhaberin die Infrastruktur und Realisierung Campus Weißenhof. Die Weiterentwicklung der unterschiedlichen Studienbereiche und -abschnitte und insbesondere die Ausgestaltung des dritten Studienabschnitts von Promotion und Habilitation mit der Entwicklung eines Graduiertenzentrums für die Spezifika der Akademie sieht Seng als zentrale Zukunftsaufgaben.

Zum 250jährigen Jubiläum der DÜSSEL-DORFER KUNSTAKADEMIE sind auch Rückblicke in die Geschichte der Institution angesagt. Unlängst erschien im Deutschen Kunstverlag eine Publikation über den Kunsthistoriker WALTER KAESBACH (1879–1961), der 1924 zum Direktor der Düsseldorfer Akademie berufen wurde. Vanessa Sondermann, Walter Kaesbach und die Kunstakademie Düsseldorf, Deutscher Kunstverlag Berlin, 2024, ISBN-978-3-422-80203-2. Verkaufspreis 44 Euro.

Carolina Kreusch, Absolventin der STAATLICHEN AKADEMIE DER BIL-DENDEN KÜNSTE KARLSRUHE, erhält von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste das diesjährige Kunststipendium. Die Künstlerin studierte von 2003 bis 2009 in der Klasse von Prof. John Bock und war bei ihm auch Meisterschülerin.

Der Finanzausschuss des Landtages von Sachsen-Anhalt genehmigte den Neubau für die KUNSTHOCHSCHULE BURG GIEBICHENSTEIN in Halle. Um die Kostenkalkulation in Höhe von 47,3 Mill. Euro hatte es in der Politik Kontroversen gegeben – jetzt einigte man sich auf einen Kostenrahmen von 40 Mill. Euro. Davon kommen 36 Mill. Euro aus dem Landeshaushalt und 4 Mill. Euro aus Rücklagen der Hochschule. Wegen der Einsparungen muss die Hochschule auf einen Keller verzichten, und anstelle einer Mensa wird es nur eine Cafeteria geben.

Die H.-A.-Bockmeyer-Stiftung unterstützt an der HOCHSCHULE FÜR KÜNSTE (HFK) BREMEN ein künstlerisches Reiseprojekt mit 3.000 Euro. Dafür können sich einmal jährlich Studierende aus den Bereichen Freie Kunst, Integriertes Design und Digitale Medien bewerben. In diesem Jahr gewann SHAWN PAK HIN TANG aus dem Studiengang Digitale Medien das Stipendium. In Indonesien befasst er sich mit den Auswirkungen des Klimawandels.

Personalien

Der Rat der STIFTUNG PREUSSI-SCHER KULTURBESITZ hat MARION ACKERMANN einstimmig zur Präsidentin gewählt. Sie wird ihr neues Amt am 01. Juni 2025 antreten. Hermann Parzinger, der das Amt seit März 2008 inne hat, wird sich zum 31. Mai 2025 in den Ruhestand verabschieden. Ackermann soll bereits vor ihrem Amtseintritt an der SPK tätig werden, um einen reibungslosen Übergang mit Parzinger zu garantieren.

PETER GORSCHLÜTER bekommt als Direktor des Essener MUSEUM FOLK-WANG eine unbefristete Vertragsverlängerung. Er leitet das Museum seit 2018. Der Rat der Stadt Essen beschloss nun eine weitere Übernahme des 49-jährigen Kunsthistorikers und Kurators. Er arbeitet u. a. daran Essen als Standort für Fotografie auszubauen und die Entwicklung des Gebäudes als „Grünes Museum“ voranzutreiben.

FRIEDERIKE FAST ist neue stellvertretende Direktorin am KUNSTMUSEUM BONN. Als Kuratorin und Mitglied des Gründungsteams am Marta Herford realisierte sie zahlreiche Ausstellungen, war Künstlerische Leiterin des Lantz’schen Skulpturenparks in Düsseldorf sowie des Kunstraums hase29 in Osnabrück. Zuletzt war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin im Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA) in Dresden.

RAINER STAMM wechselte im Sommer 2024 vom Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg als neuer Direktor ans OST-HAUS MUSEUM in Hagen (Westfalen). Die neue Stelle beinhaltet neben der Leitung des Museums für moderne Kunst die Fachbereichsleitung Museen und Archive der Stadt Hagen. Die Leitung des Landesmuseums Kunst & Kultur Oldenburg übernimmt kommissarisch die stellvertretende Direktorin Dr. Anna Heinze.

Nachdem Sie 2023 bereits zur Vizepräsidentin ernannt wurde, wird GESCHE JOOST nun die neue Präsidentin des GOETHE-INSTITUTs. Sie wird die Nachfolgerin von Carola Lentz, die ihr Amt im November diesen Jahres nach einer Amtszeit aufgibt.

DANIEL ZAMANI, bisheriger Kurator und Sammlungsleiter am Museum Barberini, und FLORIAN TROTT, aktuell kaufmännischer Geschäftsführer und Mitglied des Vorstands der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, bilden die neue Spitze am MUSEUM FRIEDER BURDA in Baden-Baden. Beide werden zudem in den Vorstand der Stiftung Frieder Burda berufen, dem auch Elke Burda und Sohn Dominic Kamp angehören. Zamani trat die neue Stelle am 01. Juli 2024 an; Trott folgt am 01. Oktober 2024

Der Grazer Kurator EMIL GRUBER starb 2021 im Alter von 61 Jahren. In Zusammenarbeit mit Grubers Witwe „Gabriele Jarosch konnte der steirische herbst einen bedeutenden Teil der Bücher aus seinem Nachlass sichern.“ und machr diesen als „Emil-Gruber-Bibliothek“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

CHRISTOPH WESTERMEIER hat als Nachfolger von Tony Cragg den Vorsitz im Düsseldorfer KÜNSTLERVEREIN MAL-KASTEN übernommen. Gegenüber dem WDR erklärte der 40-jährige, der Verein müsse jünger und diverser werden. Der Malkasten-Verein wurde 1848 gegründet – im Zeitgeist der damaligen demokratischen Revolution.

BEN VAUTIER, Fluxus-Künstler und später Mentor der Kunstbewegung „Figuration libre“, starb im Alter von 88 Jahren. Sein künstlerisches Markenzeichen waren handgeschriebene Statements und Sprachelemente in weißer Schrift auf schwarzem Grund, signiert meistens nur mit dem Vornamen Ben.

EIKE SCHMIDT, ehem. Museumsdirektor der Uffizien Florenz, kandidierte für den Posten des Bürgermeisters von Florenz und verlor mit 39 Prozent Stimmenanteil die Stichwahl gegen die Sozialdemokratin Sara Furnaro (60 Prozent). Im Januar 2024 war Schmidt als Direktor ans Museum Capodimonte in Neapel gewechselt. Diesen Posten nimmt er nun wieder auf.

MANON BURSIAN verlängerte mit Beschluss des Stiftungsrats ihren Vertrag als Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt um weitere fünf Jahre. Ihre neue Amtszeit beginnt am 01. August 2025. Bursian wurde erstmals 2005 zur Leitung der Stiftung berufen.

CATHRIN MAYER ist ab August 2024 neue Direktorin am KUNSTVEREIN BRAUNSCHWEIG. Sie ist als Autorin für Fachmagazine tätig realisierte u.a. Ausstellungen und Performances in der Halle für Kunst Steiermark (Graz) sowie dem KW Institute for Contemporary Art in Berlin, lehrte an der Universität der Künste in Berlin und der Universität für künstlerische Gestaltung in Linz.

JOANNA WARSZA tritt im Oktober 2024 in HAMBURG das Amt der STADTKURA-TORIN an. Sie folgt auf Dirck Möllmann. Sie soll „die Kunst im öffentlichen Raum weiterentwickeln und mit künstlerischen Projekten Diskussionen zu städtischen und gesellschaftlichen Fragestellungen anstoßen.“

Galerien & Kunstmarkt

Der Ausstellungsmacher KASPER KÖNIG lässt seine PRIVATSAMMLUNG beim Kölner Auktionshaus VAN HAM unter dem Titel The Kasper König Collection – His Private Choice versteigern. Über 400 Werke sollen unter den Hammer kommen, darunter Arbeiten von On Kawara, Sigmar Polke, Thomas Bayrle und vielen anderen. Man rechnet mit einem Erlös von mehreren Millionen Euro. Vom 27. bis 30. September werden die zu versteigernden Arbeiten in einer von König selbst kuratierten Präsentation im Auktionshaus zur Vorbesichtigung ausgestellt. Die Versteigerungen laufen in mehreren Etappen am 01. und 02. Oktober 2024.

BARBARA GLADSTONE, New Yorker Galeristin, starb im Alter von 89 Jahren. Sie gründete ihre erste Galerie in New York 1980; später kamen dort weitere Räume hinzu, ebenso Dependancen in Los Angeles, Brüssel und Seoul. Die Galerie vertritt u. a. Rosemarie Trockel, Shirin Neshat, Richard Price, Joan Jonas und Kai Althoff. „Barbara schätzte das Verhältnis zu ihren Künstler*innen mehr als alles andere und blieb bis zum Schluss ihre Verfechterin.”, schreibt das Team der Gladstone Gallery in ihrem Nachruf

Lange mussten Galerien auf den Verkaufspreis eines Kunstwerks 19 Prozent MEHR-WERTSTEUER aufschlagen; für Kunstschaffende selbst galten aber weiterhin nur 7 Prozent. Der BUNDESVERBAND DEUTSCHER GALERIEN UND KUNST-HÄNDLER empfand dies als ungerecht und setzte sich für einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Galerien ein. Nun wurde die EU-Mehrwertsteuer-Richtlinie „nach langem Ringen” geändert: „Kunstgegenstände und Sammlungsstücke wurden in den Katalog derjenigen Güter aufgenommen, die prinzipiell begünstigt werden dürfen. Diese Möglichkeit wurde nun in deutsches Steuerrecht umgesetzt und gilt somit ab Januar 2025.“ Künftig müssen also auch Galerien nur 7 Prozent MwSt. aufschlagen.

Seit 2018 residiert die GALERIE EFRE-MIDIS in Berlin im ehemaligen IBM-Gebäude am Ernst-Reuter Platz. Für den 05. September 2024 ist nun die Schließung angekündigt. Es heißt, der Galerist und Sammler Stavros Efremidis plane die Gründung einer Stiftung in Athen.

Die Galerie MEYER RIEGGER eröffnet im September 2024 neue Räume in Seoul. Bisher ist die Galerie an Standorten Berlin, Karlsruhe und Basel und mit einer temporären Kollaboration in New York vertreten. Im Stadtteil Gangnam von Seoul übernehmen Jochen Meyer und Thomas Riegger die Räume der Galerie Efremidis. Tom Woo wechselt als Direktor zu Meyer Riegger.

Bei SOTHEBY’S in New York erzielte das Bild Die Zerstreuungen Dagoberts (1945) der surrealistischen Malerin Leonora Carrington 28,5 Mill. Dollar. Damit gehört Carrington laut Sotheby’s nun zu den fünf teuersten Künstlerinnen auf dem Auktionsmarkt. Beim Surrealismus belegt sie nun insgesamt Platz vier.

2020 schlossen Leon LÖWENTRAUT und der Düsseldorfer GALERIST DIRK GEUER einen Vertrag mit zehn Jahren Laufzeit. Löwentraut kündigte diesen 2022, forderte von der Galerie 530.000 Euro und die Herausgabe mehrerer Bilder. Nun trafen Löwentraut und Geuer eine außergerichtliche Einigung. Über den Inhalt des Vergleichs wurde Stillschweigen vereinbart.

Das KUNSTHAUS KETTERER erzielte bei seiner Auktion mit Werken der Klassischen Modernen sowie der Nachkriegs-und Gegenwartskunst einen Brutto-Umsatz von 40,5 Mill. Euro. Für 6,9 Mill. Euro ging Kirchners Tani im Varieté an die Stiftung Im Obersteg Kunstmuseum Basel und Alexej von Jawlenskys Spanische Tänzerin für 8,3 Mill. Euro an eine Kunstberatungsfirma.

Preise

Silvia Rosi wurde der C/O BERLIN TALENT AWARD 2024 in der Kategorie „Artist“ zugesprochen. Die ausgezeichnete Arbeit Protektorat wird ist in einer Einzelausstellung vom 01. Februar bis zum 16. Mai 2025 bei C/O Berlin zu sehen sein. In der Arbeit setzt sich die italienische Künstlerin mit ihren togolesischen Wurzeln auseinander und beleuchtet Kommunikations- und Zeichensysteme in kolonialen und hegemonialen Machtstrukturen. Der C/O Berlin Talent Award 2024 in der Kategorie „Theorist“ geht an die Kuratorin und Autorin KATRIN BAUER, die den ersten kunsttheoretischen Essay über das Gewinnerinnen-Projekt verfassen wird, der im Katalog zur Ausstellung erscheinen wird.

JOAR NANGO wird der KURT SCHWIT-TERS PREIS 2024 DER NIEDERSÄCHSI-SCHEN SPARKASSENSTIFTUNG verliehen (30.000 Euro). Die Auszeichnung ist mit einer Ausstellung im Sprengel Museum Hannover vom 28. September 2024 bis zum 05. Januar 2025 verbunden.

LEBOHANG KGANYE gewann den DEUT-SCHE BÖRSE PHOTOGRAPHY FOUND-ATION PRIZE 2024 (30.000 Pfund). Als Fotografin arbeitet sie auch „mit bildhauerischen, performativen, theatralischen und bewegten Bildern.“ Lebohang Kganye erforscht in ihren Arbeiten Themen wie persönliche Geschichte und Abstammung und setzt sich mit der Geschichte Südafrikas und der Apartheid auseinander.

PAN DAIJING, DAN LIE, HANNE LIPPARD und JAMES RICHARDS erhalten zu gleichen Teilen den Preis der Nationalgalerie. Eine Ausstellung mit ihren neuen Arbeiten ist bis zum 05. Januar 2025 in Berlin im Hamburger Bahnhof zu sehen. „Pan Daijing arbeitet mit Klang, Performance, Installation, Choreografie und Film, die Kunst von Dan Lie setzt sich mit Fragen zu Ökologie und nicht-menschlichen Lebensformen auseinander, Hanne Lippard nutzt primär ihre Stimme als künstlerisches Medium und der Filmemacher James Richards verbindet experimentelle Techniken mit einem Sinn für räumliches Arrangement.“

JUNYA ISHIGAMI empfing in Wien den österreichischen FRIEDRICH KIESLER-PREIS FÜR ARCHITEKTUR UND KUNST. Ishigami arbeitete nach seinen Studium mit der Architektin Kazuyo Sejima im Büro SANAA zusammen. 2004 gründete er junya.ishigami+associates in Tokio. Seine jüngste Arbeit ist der Entwurf für das Zaishui Kunstmuseum (2024) in einem künstlichen See in Rizhao, Shandong.

RABBYA NASEER wird der BELVEDERE ART AWARD verliehen (20.000 Euro). Neben dem Preisgeld erhält sie eine Soloschau im Belvedere 21 in Wien im Frühjahr 2025. In der Begründung der Jury heißt es: „Rabbya Naseers Werk eröffnet einen intimen Raum, den sie gemeinsam mit ihrem Publikum schafft und der die Ökonomie der Zeit thematisiert“.

DIETER RAMS nimmt am 25. September 2024 in Riga den von der Europäischen Union verliehenen DESIGNEUROPA LIFETIME ACHIEVEMENT AWARD entgegen. Damit werden besondere Leistungen im Bereich eingetragener Gemeinschaftsgeschmacksmuster im Design ausgezeichnet.

THOMAS MÜLLER, GABRIELA OBER-KOFLER, und JÜRGEN PALMTAG sind für den KUBUS. SPARDA-KUNSTPREIS 2024 nominiert. Der Preis wurde von der Sparda-Bank Baden-Württemberg und dem Kunstmuseum Stuttgart initiiert und ist mit 20.000 Euro dotiert. Die Ausstellung der Nominierten ist noch bis zum 25. August 2024 im Kunstmuseum Stuttgart zu sehen.

IDA RASELLI empfängt den CASPAR-DAVID-FRIEDRICH-PREIS (2.500 Euro). Die Gewinnerin erwartet neben einem Preisgeld eine Einzelausstellung in der Galerie des Caspar-David-Friedrich-Zentrums von Oktober bis Dezember 2024. In der Jurybegründung heißt es: „Ida Raselli überzeugt mit ihrer Sensibilität fürs Detail und […] das Verwenden von Naturmaterialien […] Eine tiefe Naturverbundenheit spiegelt sich im gesamten Schaffensprozess wider, was sie stark mit Friedrich in Einklang bringt.“

CORNELIA SCHLEIME wurde bei der Vergabe des 21. BRANDENBURGISCHEN KUNSTPREISES mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für ihr Lebenswerk bedacht. Weitere Auszeichnungen gingen an VOL-KER HENZE (Malerei), KLAUS HACK (Plastik/Installation), FRANK DIERSCH (Grafik) und SVEN GATTER (Fotografie). Den Nachwuchsförderpreis des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg ging an ADAM STEVENS.

BEATIE WOLFE gewann beim Wettbewerb um den PRIX ARS ELECTRONICA eine Goldene Nica in der Kategorie „New Animation“. Die Goldene Nica in der Kategorie „Interactive Art+“ ging an DIANE CESCUTTI. PAUL TRILLO wurde der „AI in ART Award“ für ein Musikvideo zugesprochen. In der Kategorie „u19–create your world“ setzte sich JAKOB GRUBER durch. Der „Ars Electronica Award for Digital Humanity“ geht an die Gruppe DE TONEELMAKERIJ mit ihrer Lecture-Performance Patchwork Girl. Die prämierten Beiträge sind vom 04. bis 08. September in der Prix Ars Electronica Ausstellung im Lentos Kunstmuseum Linz zu sehen.

FRENZY HÖHNE ist diesjährige LEO-BREUER-PREISträgerin (5.000 Euro). Die Preisvergabe findet am 21. September 2024 im LVR-LandesMuseum Bonn statt. Am 22. September 2024 eröffnet die Gesellschaft für Kunst und Gestaltung Bonn eine Einzelausstellung mit der Künstlerin.

NAZANIN HAFEZ, ALEX SIMON KLUG & KRISTINA LENZ, MALTE UCHTMANN und HANNAH WOLF gewannen die Förderpreise für Dokumentarfotografie. Die Auszeichnungen werden von der Wüstenrot Stiftung gemeinsam mit dem Essener Museum Folkwang vergeben und sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

KELLY TISSOT nahm den PAUL EGE KUNSTPREIS entgegen (10.000 Euro). Bis zum 21. Juli 2024 hatte sie eine Einzelausstellung im PEAC Museum Freiburg. Der Preis wird von der Ege Kunst- und Kulturstiftung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Freiburg verliehen.

MALINA MERTLITSCH, WALENTINA AMMANN, CHRISTIAN AZZOUNI sowie AFSANEH MAHMOUDSALEHI wurden mit dem LENTOS FREUNDE KUNST-PREIS 2024 ausgezeichnet. Afsaneh Mahmoudsalehi gewann den ersten Preis mit ihrer Installation Narratives. Malina Mertlitsch darf sich über den zweiten Preis mit der Arbeit Trans-Exit freuen. Walentina Ammann erhielt den dritten Preis mit Trace (traisse) und Christian Azzouni empfing den Sonderpreis mit seinem Projekt Reflecting Racism.

FELIPE CASTELBLANCO, JAKRAWAL NILAMTHRONG & KAENSAN RAT-TANASOMRERK und YEHWAN SONG erhalten als Medienkunst-Stipendium am Oldenburger Edith-Ruß-Haus. Jeder von ihnen erhält 12.500 Euro.

EMMA HUMMERHIELM CARLÉN empfing den UNIQA KUNSTPREIS (15.000 Euro). Der Nachwuchsförderpreis wird von der Akademie der bildenden Künste Wien in Kooperation mit der UNIQA vergeben. Carlén sei eine Künstlerin, die Räume äußerst differenziert auszuloten vermag und die Jurymitglieder durch ihre formal präzisen, minimalen und kraftvollen Werke überzeugt habe. Die Ausstellung der Preisträgerin wird im Februar 2025 im Foyer des UNIQA Tower in Wien eröffnet.

MARIANNE LINDAU (Hauptpreis, 10.000 Euro) und ANDRÉ WISCHNEWSKi (Förderpreis, 5.000 Euro) wurden mit dem Mannheimer KUNSTPREIS DER HEIN-RICH-VETTER-STIFTUNG bedacht. Lindaus Werk „umfasst zeichnerische und druckgrafische Serien”, heißt es in der Begrüdung, Inspiriert von verschiedenen literarischen Ausdrucksweisen, beispielsweise dem Comic, abstrahiert André Wischnewski deren Elemente zu skulpturalen Raumzeichnungen.

SUNG TIEU erhielt den RUBENSFÖR-DERPREIS DER STADT SIEGEN. Besonders bekannt ist die Künstlerin, die als Tochter eines vietnamesischen Vertragsarbeiters in die DDR kam, für ihre Arbeiten, die die eigene Migrationserfahrung nach der Wende reflektieren. Bis zum 11. November 2024 hat sie eine Einzelausstellung im MGK Siegen.

Die GOETHE-MEDAILLE 2024 geht an die literarische Übersetzerin und Dolmetscherin CLAUDIA CABRERA aus Mexiko, an die Kunstwissenschaftlerin und Kulturmanagerin ISKRA GESHOSKA aus Nordmazedonien und an CARMEN ROMERO QUERO, die Gründerin und Leiterin des chilenischen Theaterfestivals „Teatro a Mil“. Verliehen wird die Goethe-Medaille durch die Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz im Rahmen eines Festakts am 28. August 2024 in Weimar.

Der Preis des DEUTSCHEN AKADEMI-SCHEN AUSTAUSCHDIENSTS (DAAD) für hervorragende Leistungen von ausländischen Studierenden an den deutschen Hochschulen wird 2024 an der Kunstakademie Karlsruhe der Syrerin KHADIJA AL GHANEM zuerkannt. Die Auswahl der Presiträgerin traf das Kollegium der Professor*innen der Akademie. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert

Ausschreibungen

Unter dem Titel ARS MORIENDI lädt der Künstler GREGOR SCHNEIDER im Rahmen der Münchner Kammerspiele dazu ein, Teil eines Kunstwerks zu werden, bei dem die Kranken und Sterbenden im Zentrum stehen. Schneider lässt für das Projekt hochauflösende dreidimensionale Scans von Menschen anfertigen, die sich aktiv mit dem bevorstehenden Lebensende auseinandersetzen. Die digitalen Abbilder werden dann für mehrere Jahre im öffentlichen Raum Münchens platziert. Wer Teil der Arbeit sein möchte, kann sich unter Arsmoriendi.mk@ kammerspiele.de melden.

www.muenchner-kammerspiele.de

Nachdem er zuletzt 2017 vergeben werden konnte, ist der mit 20.000 Euro dotierte GABRIELE MÜNTER PREIS für Künstlerinnen wieder ausgeschrieben. Der Gabriele Münter Preis soll auf Bundesebene das Schaffen herausragender, in Deutschland lebender Bildender Künstlerinnen sichtbar machen, fördern und auszeichnen. Bewerbungsfrist ist der 29. September 2024.

www.gabrielemuenterpreis.de

Im Bereich Allgemeine Projektförderung können Kulturschaffende zwei Mal im Jahr Fördergelder für Projekte aus allen künstlerischen Sparten beantragen. Die KULTURSTIFTUNG DES BUNDES unterstützt künstlerische Produktionen, die inhaltlich besondere Bedeutung für den aktuellen künstlerischen oder gesellschaftlichen Diskurs besitzen. Die Mindestantragssumme beträgt 50.000 Euro. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli 2024.

www.kulturstiftung-des-bundes.de

Das GOETHE INSTITUT fördert mit dem PROJEKTFONDS BILDENDE KUNST „die Entwicklung von Ausstellungen und diskursiven Formaten mit länderübergreifenden kooperativen Arbeitsstrukturen.” Wer professionell im künstlerischen oder kuratorischen Bereich arbeitet, kann sich mit Projekten bewerben. Deadline ist der 15. Oktober 2024. Infos und Kontakt: Goethe-Institut e.V., Projektfonds Bildende Kunst, projektfonds@goethe.de

Die STADT DUISBURG und die „Interessengemeinschaft der Duisburger Künstler“ vergeben ein Aufenthaltsstipendium im Stadtteil Rheinhausen an eine*n Künstler*in aus dem Bereich Bildende Kunst, Fotografie, Illustration, Performance oder Videokunst. Deadline ist der 31. August 2024.

www.duisburg.de

Zusammen mit der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang vergibt die ALFRIED KRUPP VON BOHLEN UND HALBACH-STIFTUNG zwei Stipendien für das Programm ZEITGENÖSSISCHE DEUTSCHE FOTOGRAFIE. Die Stipendien sind mit je 13.000 Euro dotiert und werden für die Dauer eines Jahres vergeben. Bewerbungsschluss ist der 31.08.2024.

www.antrag.krupp-stiftung.de

Die STADT KARLSRUHE fördert „die Produktion und Präsentation von kooperativen, interdisziplinären und für den Außenbereich konzipierten Medienkunstprojekten in Karlsruhe sowie von internationalen Netzwerk-Aktivitäten. Bewerbungsschluss ist der 20. September 2024.

www.karlsruhe.de

Der KUNSTVEREIN DONNERSBERG-KREIS E.V. schreibt für den bevorzugten Zeitraum Mai-August ein dreimonatiges Stipendium unter dem Titel „Ländliche Begegnungen“ aus. Das Stipendium ist mit 3.600 Euro dotiert und es besteht Residenzpflicht.

www.kunst-donnersberg.de

In der FRIEDENSKIRCHE VON LUDWIGSBURG findet vom 12. Oktober bis zum 10. November 2024 die Ausstellung Harmonie in Bild und Klang statt. Um die Teilnahme kann man sich bewerben. Deadline: 31. August.

www.kunstforum-99.de

Die Stadt Rees am Niederrhein bietet Ausstellungen im KOENRAAD BOS-MAN MUSEUM oder im Rathaus an. Künstler*innen aus einem Radius von max. 100 km von Rees können sich bis zum 18. August 2024 bewerben.

www.stadt-rees.de

Bis zum 06. September 2024 sind Bewerbungen um ein sechsmonatiges Stipendium der DR. DORMAGEN-GUFFANTI STIFTUNG möglich. Es geht um eine künstlerische Zusammenarbeit mit Bewohner*innen des Schwerstbehindertenwohnheims in Köln-Weidenpesch sowie mit deren Angehörigen.

www.stadt-koeln.de

Die DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR PHOTOGRAPHIE (DGPH) und die DEUTSCHE BÖRSE PHOTOGRAPHY FOUNDATION loben zwei Preise für das SCHREIBEN ÜBER FOTOGRAFIE aus. Einreichungen zu den Wettbewerben „Thinking Photography. DGPh-Forschungspreis“ und „Writing Photography. DGPh-Preis für innovative Publizistik“ sind bis zum 31. Oktober 2024 möglich.

www.preise.dgph.de

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