Nachrichten
MUSEEN
Das Essener MUSEUM FOLKWANG konnte ein Aquarell von EGON SCHIELE für die Sammlung zurück erwerben. 1937 wurden sämtliche Werke Schieles aus der Folkwang-Sammlung von den Nationalsozialisten als „entartet“ beschlagnahmt. Mit dem Aquarell „Stehendes Mädchen, das Gesicht mit beiden Händen bedeckend“ (1911), ist es nun gelungen, eines der letzten noch in privater Hand befindlichen Schiele-Werke zurück zu erwerben,
Das KUNSTHAUS ZÜRICH hat eine neue Strategie zur Provenienzforschung. Dabei gehe es vor allem um „Proaktives Vorgehen, professionelle Prüfstandards und Qualitätsstandards, faire und gerechte Lösungen bei substantiierten Hinweisen auf unrechtmässigen Besitz […] und verbesserte Transparenz.“ Unterstützt wird dies durch eine unabhängige internationale Expertenkommission.
Das Berliner PERGAMONMUSEUM muss für Sanierungsarbeiten ab Oktober 2023 bis 2027 vier Jahre lang geschlossen werden. Einige Bereiche werden sogar erst wieder 2037 eröffnen. Der Bauabschnitt A, in dem sich auch der PERGAMON-ALTAR befindet, ist bereits seit 2013 nicht mehr öffentlich zugänglich. Hier sollen die Arbeiten 2027 beendet sein.
Das ASTRUP FEARNLEY MUSEET in Oslo feiert 2023 sein dreißigjähriges Bestehen. Eine umfangreiche Jubiläumsausstellung ist für den 21. Juni bis zum 08. Oktober 2023 angekündigt.
In Köln soll der Gebäudekomplex MUSEUM LUDWIG / PHILHARMONIE ab 2031 saniert werden. Allerdings wird das Vorhaben vor Ort kontrovers diskutiert: laut „Kölner Stadtanzeiger“ sieht Architekt Peter Bussmann, der Sanierung „mit Sorge“ entgegen und fordert Denkmalschutz ein.
Die KUNSTHALLE ZU KIEL wird ab September 2023 für 49,5 Mill. Euro saniert. Dann sind die Kunsthalle und die Antikensammlung geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für 2028 geplant.
Das ETHNOLOGISCHE MUSEUM und das Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen zu Berlin erstellen bildliche Digitalisate von über 500 Objekten aus Benin. Die Objekte wurden im August 2022 an die Bundesrepublik Nigeria übertragen. Vor der sukzessiven physischen Rückführung nach Nigeria kann so ein Teil der Objekte erfasst und studiert werden.
Die Deutsche Bank kündigte an, die MAX ERNST-SKULPTUR „Capricorne“ aus dem Brühler MAX ERNST-MUSEUM abziehen und verkaufen zu wollen. Die Skulptur befindet sich seit 2005 als Leihgabe im Museum. Sie könnte in Brühl bleiben, wenn sich beide Seiten auf einen Kaufpreis einigen sollten. Dieser dürfte aber deutlich über dem liegen, was sich ein öffentliches Museum leisten kann.
KATHARINA GROSSE hat für das neue MUSEUM REINHARD ERNST in Wiesbaden die Arbeit „Ein Glas Wasser, bitte“ angefertigt. Im Herbst 2023 wird das Museum Reinhard Ernst eröffnet, für das der Architekt Fumihiko Maki ein Gebäude entworfen hat.
Die KUNSTMUSEEN KREFELD sind vom Kunstkritiker*innen-Verband AICA zum MUSEUM DES JAHRES 2022 ernannt worden. „Vor mehr als 120 Jahren gegründet, setzten sie sich bis heute für die enge Verbindung von Kunst, Design und Architektur ein.“, so die Begründung. Heute zeichneten sich die Krefelder Kunstmuseen durch „spartenübergreifenden Mehrstimmigkeit künstlerischer Disziplinen“ aus. Auch die gut gelungene Verbindung von Kunst und Architektur durch die Nutzung der Bauhausvillen Haus Lange und Haus Esters wurde gelobt.
Die ORANGERIE IN KASSEL, in früheren documenta-Ausgaben oft einer der Ausstellungsorte, muss „generalsaniert, energetisch aufgerüstet und mit zeitgemäßer Technik ausgestattet werden“. Martin Eberle, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel, geht von einer acht- bis zehnjährigen Schließungszeit aus
Die STADT FRANKFURT sicherte sich an der Borsigallee im Osten der Mainmetropole ein Grundstück, um dort ein Zentraldepot für die STÄDTISCHEN MUSEUMSSAMMLUNGEN zu errichten. Das Zentraldepot sei nicht nur ökonomisch sinnvoller, weil es Kosten einspart, sondern auch konservatorisch angemessener.
KULTURPOLITIK
LUTZ FRITSCH sieht sein Kunstwerk „Standortmitte“ gefährdet. „Sollte die Stadt an ihrem aktuellen Plan festhalten, wäre das Kunstwerk in seiner Gesamtwirkung von Stele und Verteilerkreis zerstört“, sagt Fritsch über das Vorhaben der STADT KÖLN eine Trasse über den Kreisverkehr im Kölner Süden zu errichten, auf der Fritschs Arbeit installiert ist. 2008 errichtete der Künstler seine städteverbindende Skulptur, bestehend aus zwei 50 Meter hohen roten Stelen. Die zweite steht am anderen Ende der Autobahn 555 im Bonner Norden.
Der Kasseler DOCUMENTA-AUFSICHTS-RAT folgt mit der Besetzung der Findungskommission für die D16 im Jahr 2027 dem Vorschlag ehemaliger Künstlerischer Leitungen der documenta: Sie schlugen für die Findungskommission Bracha Lichtenberg Ettinger, Gong Yan, Ranjit Hoskoté, Simon Njami, Kathrin Rhomberg und María Inés Rodríguez vor. Die d16 findet vom 2. Juni bis zum 19. September 2027 in Kassel statt.
Die italienische Regierung verkündete ein Dekret zur Errichtung eines NATIO-NALMUSEUMS DER SCHOAH in ROM. Der italienische Staat stellt hierfür 10 Mill. Euro bereit. Kulturminister Gennaro Sangiuliano wies darauf hin, dass in Rom eine der ältesten jüdischen Gemeinden in Europa ansässig ist.
GEORG FRIEDRICH PRINZ VON PREUSSEN will die Klagen vor dem Verwaltungsgericht Potsdam zurückziehen. Er verhandelte seit 2014 über die Rückgabe von 4.000 Kunstwerken, von denen seine Familie zwischen 1945 und 1949 enteignet wurde. Die Gespräche stockten wegen eines Streits um die Rolle von Kronprinz Wilhelm (1882 – 1951) gegenüber den Nationalsozialisten. Denn es ist festgelegt, dass kein Anspruch auf Entschädigung besteht, wenn dem NS-Regime Vorschub geleistet wurde. Der Prinz von Preußen räumte inzwischen ein, der Kronprinz habe aber „ganz klar die Nähe zum NS-Regime gesucht“.
Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) will die Vergabe des geplanten DEUTSCHEN FOTOINSTITUTS nach Düsseldorf durch einen Staatsrechtler juristisch überprüfen lassen. Dort ist der Ehrenhof in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kunstpalast und zum Hofgarten als Standort im Gespräch, was jedoch in Teilen der Bürgerschaft umstritten ist. „Für die Landeshauptstadt wäre ein Fotomuseum zu begrüßen. Aber auf den Denkmalschutz im Hofgarten muss man Rücksicht nehmen“. Dass sich in Düsseldorf die Zusammenkunft einer Gründungskommission hinzieht und dort noch keine endgültige Standortentscheidung gefallen ist, moniert man in Essen.
Nach sechs Jahre andauerndem Streit zwischen der STADT DÜSSELDORF und der in Kanada ansässigen MAX STERN-STIFTUNG bahnt sich nun eine Lösung über die Restitution des Bildes „Die Kinder des Künstlers“ von Friedrich Wilhelm von Schadow (1830) an: die demokratischen Parteien im Düsseldorfer Stadtrat werden einem Einigungsvorschlag folgen. Dieser sieht vor, dass die Stadt sich formal zu einer Rückgabe bereit erklärt und die Stiftung im Gegenzug nach einer „angemessenen Zahlung“ das Bild dort weiterhin belässt.
2015 und 2016 kaufte das MILITÄRHISTORISCHE MUSEUM DER BUNDES-WEHR in Dresden Schriftstücke aus der NS-Zeit für 14.900 Euro an. 2021 nahm man bei zunächst nur zwei Stücken eine Fälschung an; nach weiteren Ermittlungen erfolgten dann in Neubrandenburg Durchsuchungen, bei denen als Beweismittel Schreibmaschinen, alte Tinte, Stempelfarbe, altes Papier und andere Gegenstände beschlagnahmt wurden. Mittlerweile geht man davon aus, dass mindestens 24 der angekauften Schriftstücke Fälschungen sind.
Die Berliner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Gründer des Kunstprojekts ZENTRUM FÜR POLITISCHE SCHÖNHEIT. Man wird sich „Amtsanmaßung und Fälschung beweiserheblicher Daten“ verantworten. 2020 hatte das ZPS mit der Aktion „Wo sind unsere Waffen?“ auf seiner Website behauptet, der Nachrichtendienst der Bundeswehr MAD zahle 1.000 Euro Belohnung für Hinweise, wo sich Waffen befänden, die aus Beständen der Bundeswehr verschwunden seien. Vor Gericht wird nun zu klären sein, ob solch eine Fake-Aktion noch von der Kunstfreiheit gedeckt ist oder nicht.
Der BRITISH MUSEUM ACT, ein Gesetz aus dem Jahre von 1963, verbietet dem British Museum das Verschenken von Objekten aus seiner Sammlung. Darauf berief sich unlängst der britische Premierminister Rishi Sunak als Begründung seiner Ablehnung einer Herausgabe des PARTHENON-FRIESES an Griechenland. Ursprünglich war der Fries mit Figuren und Darstellungen von Opfergaben an die Göttin Athene an der oberen Außenwand des 2.500 Jahre alten Parthenon-Tempels auf der Akropolis angebracht.
Während der DOCUMENTA-AUFSICHTS-RAT die wissenschaftliche Expertise über die Aufarbeitung der Eklats auf der letzten Kasseler documenta „begrüßte“, übte der frühere documenta-Geschäftsführer ALEXANDER FARENHOLTZ Kritik an dem Abschlussbericht des Gremiums. So montierte er die Autor*innen stellten sich als unbefangene Beobachter*innen dar. Dabei sind sie Konfliktpartei, und dies habe zu „polemischen Einfärbungen“ in dem Bericht geführt.
BIENNALEN
ALEXIA FABRE kuratiert die nächste BIENNALE DE LYON (September 2024 bis Januar 2025). Sie ist als Nachfolgerin von Jean de Loisy Chefkonservatorin des französischen Kulturerbes und seit 2022 Direktorin der Ècole nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris. Fabre war Kuratorin der Biennale Manif d’art 8 „Die Kunst der Freude“ in Künstlerzentren, Museen und der Stadt Québec City im Jahr 2017 und Co-Kuratorin der Ausstellung „Lune, du voyage réel aux voyages imaginaires“, im Pariser Grand Palais im Jahr 2019. Die Biennale de Lyon wird seit 1991 ausgerichtet und hatte während der Ausgabe 2022 rund 280.000 Besuche registriert.
Die nächste Ausgabe der MANIFESTA beginnt am 8. September 2024 in Barcelona. Erster „Creative Mediator“ ist der Architekt Sergio Pardo, „der im Rahmen einer ausführlichen urbanen Recherche auf die letzten 40 Jahre der Stadt Barcelona blickt. Miteinbezogen wird die Metropolregion um Barcelona, woraus sich ein dezentrales Konzept ergibt.
Die BIENNALE FÜR AKTUELLE FOTOGRAFIE kooperiert in diesem Sommer 2023 mit der BUNDESGARTENSCHAU 2023 (BUGA 23) in Mannheim. Carolin Lange und Dico Kruijsse gestalten unter dem Titel „Under the same Sun / Unter derselben Sonne“ eine großformatige Installation aus Cyanotypien an den Fassaden zweier ehemaliger Kasernengebäude, im Eingangsbereich der BUGA 23. (noch bis zum 8. Oktober 2023). Die nächste Biennale für aktuelle Fotografie findet vom 9. März bis zum 19. Mai 2024 statt.
Die Biennale MOMENTUM IN MOSS (Norwegen) steht unter dem Motto „Together as to gather“ und wird von Tenthaus kuratiert. Sie findet vom 10. Juni bis 08. Oktober 2023 in der Galleri F 15 auf der Insel Jeløya in Moss, Norwegen, statt. Diese Ausgabe der Biennale ist die erste, die von einem Kunstkollektiv kuratiert wird.
BENIN ist 2024 erstmals mit einem Pavillon auf der KUNSTBIENNALE IN VENEDIG (20. April bis 24. November 2024) vertreten. Kurator ist Azu Nwagbogu, Gründer und Direktor des Lagos Photo Festivals und der African Artists’ Foundation (AAF).
29 künstlerische Positionen umfasst das Programm der BIENNALE VON HELSINKI (12.6.–18.9.2023). Leitthema: „New Directions May Emerge“. Kuratiert wird die Biennale von Joasia Krysa kuratiert und produziert vom HAM Helsinki Art Museum.
Der NIEDERLÄNDISCHE PAVILLON der Biennale von Venedig 2024 wird vom Künstler RENZO MARTENS und dem Kollektiv Cercle d’Art des Travailleurs de Plantation Congolaise bespielt. CATPC besteht aus Mitgliedern, die in der Kunst und in der Landwirtschaft tätig sind: sie stellen aus dem Lehm des Flusses Kwilu Skulpturen her, die 3-D-gescannt werden.
ADRIAN NOTZ, ehemaliger Direktor des Züricher Cabaret Voltaire, kuratiert die ART ENCOUNTERS BIENNAL TIMISO-ARA. Timișoara ist in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas
MESSEN
289 Galerien nehmen an der diesjährigen ART BASEL teil (15.–18.06.2023). Darunter sind 21 Newcomer mit einem ersten Messeauftritt dort, u.a. die Galerie Bene Taschen aus Köln, Offer Waterman aus London und die Empty Gallery aus Hongkong. Im Haupsektor „Galerien“ wird moderne und zeitgenössische Kunst angeboten. Der Sektor „Unlimited“ bietet Platz „für monumentale Projekte, die über den klassischen Messestand hinausgehen.“ Er wird von Giovanni Carmine kuratiert. Der Sektor „Parcours“ konzentriert sich auf ortsspezifische Projekte in der Baseler Altstadt. Weitere spezielle Bereiche wie u. a. „Features“ und „Statements“ bieten Solo-Shows, Filme und Editionen. Die ARCO LISBOA wird vom 25. bis zum 28. Mai 2023 ausgerichtet. Die Messe besteht aus einem Hauptprogramm mit den üblichen Galeriekojen und zwei kuratierten Sektionen: Paula Nascimenta kuratiert eine Werkschau mit Galerien aus dem afrikanischen Kontinent „Africa in Focus“. Chus Martinez und Luiza Teixeira de Freitas kuratieren die Sektion „Opening Lisboa“ mit einer „Erkundung neuer künstlerischer Sprachen“. Die Lissaboner ARCO ist eine Schwestermesse der ARCO MADRID und findet in diesem Jahr zum sechsten Mal statt.
Abgesagt wurde die MASTERPIECE LONDON Art Fair, die ursprünglich für den 28. Juni bis 05. Juli 2023 angekündigt war. Die steigenden Kosten und die rückläufige Zahl der internationalen Aussteller hätten dazu geführt, dass die Veranstaltung wirtschaftlich nicht mehr tragfähig sei.
Die LISTE ART FAIR BASEL findet vom 12. bis 18. Juni statt. 88 Galerien aus 35 Ländern heißen die Besucher*innen dann in der Halle 1.1 auf der Messe Basel willkommen. Angekündigt sind Kunstwerke von über 100 Künstler*innen, 66 Solo- und 18 Gruppenpräsentationen. Zeitgleich findet auch die VOLTA BASEL statt, die in diesem Jahr in die Eventplattform Klybeck 610 umgezogen ist
Die neue Kunstmesse TOKYO GENDAI wird vom 6. bis zum 9. Juli 2023 im Kongress- und Messezentrum Pacifico Yokohama ausgerichtet. Begleitet wird die Veranstaltung von einem VIP-Programm mit Vernissagen in Museen, Atelierbesuchen und anderen Kulturangeboten. Zugelassen sind etwa 80 internationale Galerien aus Japan und der Pazifik-Region.
Die DAEGU ART FAIR wird vom 22. bis zum 25. Juni 2028 ausgerichtet. Im vergangenen Jahr wurden dort für die Kunstmesse in der viertgrößten Stadt Südkoreas (2,5 Mill. Einwohner) 43.000 Eintrittskarten verkauft. „Not too long ago, HongKong was a center of the Asian art market, but now the market is moving to South Korea“, heißt es selbstbewusst auf der Website der Veranstaltung. Mit ihrem Programm steht die Messe im Wettbewerb mit der älteren KIAF Seoul, die im vergangenen Jahr eine Partnerschaft mit der Frieze Seoul eingegangen ist.
HOCHSCHULEN
Die STAATLICHE AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE STUTTGART (ABK Stuttgart) hat zum Sommersemester 2023 vier Professuren neu besetzt: OLE W. FISCHER ist Professor für Architektur- und Designgeschichte / Architekturtheorie, SOFIA HULTÉN und SAM DURANT übernehmen jeweils eine Professur für Bildhauerei, KATRIN STRÖBEL ist neue Professorin für Freie Grafik. Fischer war Co-Kurator des deutschen Beitrags der Biennale di Venezia 2010. Hultén war von 2021 bis 2022 Vertretungsprofessorin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Duren war mit seinen Arbeiten u. a. auf der Documenta 13 vertreten. Ströbel arbeitet seit 2013 gemeinsam mit dem marokkanischen Künstler Mohammed Laouli an einem Projekt, das sich mit Grenzüberschreitungen und dem Nachwirken der kolonialen Vergangenheit in Europa und dem Maghreb auseinandersetzt.
DONATELLA FIORETTI wurde erneut zur Rektorin der KUNSTAKADMIE DÜS-SELDORF gewählt, nachdem die erste Wahl im Dezember 2022 ungültig erklärt wurde. Donatella Fioretti lehrt seit 2017 Baukunst an der Düsseldorfer Hochschule. Davor hatte sie ab dem Jahr 2011 an der Technischen Universität Berlin eine Professur inne. Zusammen mit ihrem Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez wurde ihre Arbeit wiederholt mit Architekturpreisen ausgezeichnet.
Das Museum Casa di Goethe in Rom feiert in diesem Jahr sein 25jähriges Bestehen. In Kooperation mit dem Studiengang Visuelle Kommunikation der WEISSENSEE KUNSTHOCHSCHULE BERLIN unter der Leitung von Prof. Steffen Schuhmann haben Studierende im November des vergangenen Jahres das Museum und die Sammlung der Casa di Goethe analysiert und sich vor Ort mit Experten ausgetauscht. Die „Casa di Goethe intervenzioni“ sind bis zum Jahresende 2023 in der Dauerausstellung der Casa di Goethe zu sehen.
DR. INES SCHABER hat zum Sommersemester 2023 die Professur für Fotografie und Medien an der HGB Leipzig übernommen. Bereits seit dem Sommersemester 2021 vertrat sie diese Position, nachdem Joachim Brohm sich in den Ruhestand verabschiedet hatte. Im Studiengang Medienkunst ist die Konzeptkünstlerin Stine Marie Jacobsen seit April 2023 neue Professorin für Bildende Künste im Grundstudium.
Die HOCHSCHULE FÜR KÜNSTE (HFK) BREMEN eröffnete den Speicher XI A. Mit dem Gebäudekomplex erhält die HfK eine Erweiterung in der Überseestadt, die die Bereiche Kunst, Design und Musik noch enger miteinander verzahnt. Die HfK Bremen mietet das neue Gebäudeensemble für 30 Jahre. Die Kosten in Höhe von jährlich 300.000 Euro trägt das Wissenschaftsressort des Bremer Senats
AGNES WEGNER übernahm das Rektorat an der HGB LEIPZIG als Nachfolgerin von Prof. Thomas Lochner. An die HGB Leipzig wechselte die 56-jährige Kulturmanagerin vom Haus der Kulturen der Welt Berlin, wo sie seit 2017 das Programm im Bereich Bildende Kunst und Film koordinierte.
MIRIAM AMELUNG (Grundlagen der Gestaltung / Dreidimensionales Gestalten), KARSTEN FÖDINGER (Bildhauerei / Materialität und Raum) und EVELYN SITTER (Modedesign) traten zum laufenden Sommersemester Professuren an der BURG GIEBICHENSTEIN KUNSTHOCHSCHU-LE HALLE / SAALE an. Miriam Amelung übernimmt ihre Professur im Fachbereich Design. Evelyn Sitter will ihre Professur zum „Abbau von Hierarchien zwischen Kunst, Design und Handwerk durch studiengangsübergreifende Zusammenarbeit“ und „Aufbau kultureller Nachhaltigkeit durch interkulturellen Austausch und Kollaborationen“ nutzen.
CONSTANT DULLAART ist ab dem Sommersemester 2023 neuer Professor für „Künstlerische Formen des Digitalen“ an der ADBK NÜRNBERG . Mit seiner Berufung Constant Dullaarts richtet die Kunstakademie zum Sommersemester 2023 die grundständige Klasse für „Künstlerische Formen des Digitalen“ im Studiengang „Bildende Kunst“ ein
Unter dem Motto „Studieren probieren“ lädt die ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2023 Studieninteressierte zu „Schnuppertagen“ nach Alfter bei Bonn ein. Sie können in Seminare, Vorlesungen, Workshops und Kolloquien hinein schauen „und so einen authentischen Einblick“ in den Studienalltag an der Alanus Hochschule gewinnen.
ASCAN DELARBER und HANNA NOH wurden mit der Verleihung des Großen Kunstpreis des VEREINS DER FREUN-DE DER KHM KÖLN gewürdigt. „Ascan Delarber setzt sich in Form von Soundarbeiten, Performances, Magazinen, Fotoarbeiten oder Installationen unter anderem mit Fragen des trans*Seins, von Verletzlichkeit, chronischer Krankheit oder Sexualität auseinander und thematisiert dabei auch ganz direkt erfüllte sowie unerfüllte Verlangen. Hanna Noh erforscht in Mixed-Media-Installationen, Performances oder Experimentalfilmen die Verbindung zwischen dem Mentalen und dem Physischen, dem Virtuellen und dem Materiellen, indem sie digitale mit realen Objekten verknüpft.“
PERSONALIEN
KARIN HINDSBO übernimmt im September 2023 die Leitung des Londoner Museums TATE MODERN als Nachfolgerin von Frances Morris, die dort sieben Jahre lang Direktorin war. Hindsbo ist seit 2017 Direktorin des Nationalmuseums in Oslo, das 2022 einen Neubau in Betrieb nahm. Vorher war Karin Hindsbo in Norwegen von 2012 bis 2014 Direktorin des Sørlandets Kunstmuseums in Kristiansand und von 2014 bis 2017 Leiterin des KODE Kunstmuseums in Bergen.
PHYLLIDIA BARLOW starb im Alter von 78 Jahren. Das Formenvokabular ihrer bildhauerischen Arbeiten umfasst u.a. Schilder, Fahnen oder Betonpoller, die sie mit anderen Materialien oder Farbe überzog. Viele ihrer Werke ließ sie nach dem Ende einer Ausstellung zerstören – sie sollen nicht „historisch“ werden, sondern der Gegenwart verhaftet bleiben. 2021 wurde Barlow als Dame Commander des Order of the British Empire in den Adelsstand erhoben. Erst im Herbst hatte sie den Kurt Schwitters-Preis erhalten.
Nachdem sich die Berliner CDU und SPD auf eine Regierungskoalition geeinigt haben, ist JOE CHIALO (CDU) als neuer Kultursenator im Gespräch. Die verbindliche Ernennung war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht gefallen. Der 52-jährige Musikermanager wäre dann nicht nur für Kultur, sondern auch für „Zusammenhalt, Engagement- und Demokratieförderung von Berlin im Senat Wegner“ zuständig.
NADJA KLIER ist neue Geschäftsführerin der ADKV. Sie löste die bisherige Geschäftsführerin Daniela Dietsche ab, die diese Position seit 2015 innehatte.
PROF. TULGA BEYERLE verlängert ihren Vertrag als wissenschaftliche und künstlerische Leiterin des Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (Mk&G) um weitere fünf Jahre bis 2028. Sie hat diesen Posten seit 2018 inne.
ANNA NOWAK übernimmt im Juli 2023 die Geschäftsführung und Künstlerische Leitung des Kunsthaus Hamburg. Sie folgt auf Katja Schroeder. Auf der dOCU-MENTA 13 realisierte Nowak über zwanzig künstlerische Projekte und arbeitete u. a. mit Amar Kanwar, Shinro Ohtake, Haris Epaminonda und Daniel Gustav Cramer zusammen. (2011 – 2012). Seit 2019 ist sie Kuratorin im Kunsthaus Hamburg mit den Schwerpunkten Transkulturalität, Digitalität und Biodiversität.
JENNY SCHLENZKA ist ab September 2023 neue Direktorin des Berliner Gropius Baus. Nach ihrem Studienabschluss arbeitete sie in New York mit Klaus Biesenbach am MoMA-Museum of Modern Art zusammen. Dieses gründete die Abteilung für Medien und Performance, wo Schlenska die erste Kuratorin für Performancekunst wurde. Aktuell ist sie noch Leiterin des Performance Space New York.
KOLJA REICHERT, CARSTEN PROBST, ELLEN WAGNER und MATTHIAS KAMP-MANN wurden zum neuen Vorstand der AICA DEUTSCHLAND gewählt. Sie wollen zukünftig die Kunstkritik stärken. „Kunstkritik stützt die Souveränität aller über die eigene Wahrnehmung“,so Präsident Kolja Reichert: „Wenn wir die Sprache für ästhetische Phänomene verlieren, steht gesellschaftliche Urteilskraft insgesamt auf dem Spiel.“
ADAM WEINBERG, seit 20 Jahren Direktor des New Yorker Whitney Museums, gibt diese Stelle im November 2023 auf. Sein Nachfolger wird dann der bisherige Vize-Direktor Scott Rothkopf. Der 68-jährige Weinberg will dann „neue Möglichkeiten“ wahrnehmen.
CARSTEN AHRENS, Kunsthistoriker, Theaterwissenschaftler und Kurator, starb im Alter von 62 Jahren. Bis 2003 war er stellv. Direktor der Kestnergesellschaft in Hannover. Ab 2004 leitete er das Mönchehaus Museum Goslar; 2005 wurde er Direktor der Bremer Weserburg. Schlagzeilen machte Ahrens, als er 2010 zwei Bilder von Gerhard Richter und Franz Gertsch für 10 Mill. Euro versteigern ließ, um damit den Museumsbau zu sanieren.
JOHANNES HEISIG, Maler, Zeichner und Grafi ker, feierte seinen 70. Geburtstag. Zu seinen Schlüsselwerken gehört der Zyklus „Es war einmal. Bilder vom Erinnern, den Erinnerungen und dem Innern“ über die Berliner Mauer und die deutsche Teilung (2008). Er porträtierte die Politiker Egon Bahr, Willy Brandt und Johannes Rau.
ALISTAIR HUDSON nahm seine Tätigkeit als wissenschaftlich-künstlerischer Vorstand am ZKM KARLSRUHE auf. Er war schon vor dem plötzlichen Tod seines Vorgängers Peter Weibel am 1. März 2023 für diesen Posten ausgewählt worden. Alistair Hudson leitete zuletzt die Manchester Art Gallery und das Museum der Universität Manchester und gehörte dem Auswahlgremium für den Britischen Pavillon auf der Biennale von Venedig an.
JÖRG HEISER, Kunstwissenschaftler, wurde neu in das Präsidium der Berliner neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) gewählt. Er folgt auf den Kunstkritiker Ingo Arend, der sich nach acht Jahren im Präsidium nicht erneut zur Wahl stellte. Weitere Präsidiumsmitglieder sind die Kuratorin Eylem Sengezer sowie die Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin Ingrid Wagner.
WOLFGANG DENK, Ausstellungsmacher, Museumsdirektor und Künstler, starb im Alter von 75 Jahren. Er war Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems (1991 – 1997), des Nitsch-Museums (2004 – 2007) und der Susanne Wenger Foundation Museumsgalerie Krems.
FRÉDERIC BUSSMANN gibt sein Amt als Generaldirektor der Kunstsammlungen Chemnitz auf und übernimmt als Wissenschaftlicher Direktor die Leitung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Ihm sei die Entscheidung „nicht leicht gefallen“, aber sie sei „beruflich und privat ein guter Schritt“, so Bußmann.
Dr. OLIVER ZYBOK tritt am 1. Juli 2023 die Position des stellv. Direktors am Kunstmuseum Bonn an. „Mit seinem breiten fachlichen Horizont, seiner Führungserfahrung und seinem internationalen Netzwerk erfüllt Oliver Zybok auf ideale Weise die Anforderungen an den zukünftigen stellvertretenden Direktor unseres Hauses. Wir freuen uns sehr auf den neuen, kompetenten Kollegen“, so der Intendant des Kunstmuseums Prof. Dr. Stephan Berg.
MICHELLE COTTON übernimmt zum Sommer 2024 die Leitung der Kunsthalle Wien. Derzeit ist sie Projektleiterin des Mudam in Luxembourg. In Wien wird sie Nachfolgerin des Zagreber Kollektiv WHW. „Ich bin begeistert von der Chance, die Kunsthalle Wien in ihr nächstes Kapitel zu führen“, reagiert sie auf ihre Berufung.
MICHAELA MUYLKENS tritt am 1. Juli 2023 ihren Dienst als Mitglied des Vorstands der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung an. Sie ist dann für die Fördertätigkeit der Stiftung zuständig.
GALERIEN
GERD HARRY LYBKE feiert im Frühjahr 2023 das 40-jährige Bestehen seiner Galerie EIGEN + ART in Leipzig und Berlin. An die Anfänge seiner Galerie erinnerte er sich in KUNSTFORUM Bd. 213: „Ich hatte 50.000 D-Mark Überziehungskredit bei der Dresdner Bank, und die habe ich immer ausgenutzt“. Vor der deutschen Wiedervereinigung „war die Galerie vor allem ein illegaler Ort, an dem Ausstellungen, Happenings und Performances stattfanden. Sie entwickelte sich schnell zu einer bekannten Adresse mit avantgardistischem Ausstellungsprogramm.“ Heute vertritt die Galerie ein breit aufgestelltes Programm mit Film und Video, Fotografie, Installation und Skulptur, Konzeptkunst und Performance an drei Standorten in Leipzig und Berlin.
Zum 80. Geburtstag der Künstlerin ULRI-KE ROSENBACH richtet ihr die Bonner GALERIE GISELA CLEMENT eine Ausstellung in Ergänzung zur ihrer Retrospektive im ZKM Karlsruhe (bis 23. Juni 2023) aus. In der Bonner Galerie ist die Ausstellung „Durch die Zeiten zwischen Körper und Geist“ vom 21. April bis zum 31. Oktober 2023 zu sehen. In der Galerie-Ausstellung liegt der Fokus auf Werken, die sich mit der Vergänglichkeit und dem Tod auseinandersetzen.
Die Berliner Galeristin ROSWITHA FRI-CKE ist verstorben. Ende 1978 gründeten die Schwestern Marion und Roswitha Fricke ein Antiquariat in Berlin, zogen 1979 nach Düsseldorf um und eröffneten dort eine Fachbuchhandlung mit Schwerpunkt auf die Avantgarden des 20. und 21. Jahrhunderts der Gebiete Kunst, Architektur, Fotografie und Künstlerbücher der 1960er Jahre bis zur Gegenwart. Passend zum Angebot arrangierten sie dazu auch Ausstellungen mit Objekten und Büchern und gründeten parallel dazu Mitte der 1989 die GALERIE M + R FRICKE. Hier hatte z. B. Kiki Smith 1992 ihre erste Einzelausstellung.
Nach 17 Jahren an der Aachener Str. in Köln ist die Kölner PHILIPP VON ROSEN GALE-RIE in die Gertrudenstr. 24 – 28 umgezogen. In der Kölner Kunstszene ist die Adresse wohlbekannt: im selben Gebäude residierte lang Jahre auch die Galerie Michael Werner. Die Eröffnung bestreiten in der Gruppenausstellung alle Künstlerinnen und Künstler, die von der Galerie vertreten werden (bis 27. Mai 2023).
Eine EU-Richtlinie sieht vor, dass ab 2025 in allen EU-Staaten für den Kunsthandel ein einheitlicher MEHRWERTSTEUER-SATZ von 20 Prozent gelten soll. Davon betroffen ist dann vor allem Frankreich – dort gilt derzeit für Bilderverkäufe aus Galerien ein Steuersatz von nur 5,5 Prozent. In Deutschland hingegen wurde schon vor Jahren die Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent angehoben. „Wenn wir uns alle in der EU den 20 Prozent beugen müssen, würden davon nur Großbritannien und die Schweiz profitieren. Beide können ihre Mehrwertsteuer frei bestimmen und den europäischen Kunstmarkt in die Knie zwingen“, beklagt sich z. B. der Galerist Emmanuel Perrotin.
Nach zehn Jahren in der Potsdamer Straße hat die GALERIA PLAN B nun eine neue Adresse am Strausberger Platz 1 im Haus Berlin. Galeria Plan B wurde 2005 von Mihai Pop und Adrian Ghenie in Cluj (Rumänien) als Produktions-, Forschungsund Ausstellungsraum für rumänische Gegenwartskünstler*innen wie Ciprian Muresan, Serban Savu oder Victor Man gegründet. Die Galerie ist seit 2008 in der Stadt und vergrößert sich jetzt mit neuen Ausstellungs- und Büroräumen im Erdgeschoss und im ersten Stock des 14-stöckigen Gebäudes.
Die Friedrichshafener GALERIE BERND LUTZE feiert ihr 45-jähriges Bestehen. Bernd Lutze arbeitete- von 1967 – 1976 bei dem Maler, Bildhauer und Graphiker Horst Antes. Die Künstler, die er zu dieser Zeit selbst sammelte, wurden dann sein Künstler stamm, als er 1978 seine Galerie gründete. So neben Antes etwa auch Werner Knaupp und Gerhard Richter.
INVILD GOETZ, Sammlerin und Betreiberin eines Privatmuseums in München, ließ einen Teil ihrer Privatsammlung bei der Kölner Dependance von SOTHEBY’S versteigern und spendete anschließend 760.000 Euro für soziale Projekte. Den höchsten Erlös erzielte ein Bild von Gerhard Richter für 420.000 Euro, mit Aufgeld 553.400 Euro. Mit dem Erlös unterstützt Goetz ein von ihr initiiertes Projekt gegen Altersarmut.
PREISE
SENZENI MTHWAKAZI MARASELA ist die erste Preisträgerin des neuen Düsseldorfer Kunstpreises K21 GLOBAL ART AWARD. Der K21 Global Art Award wird durch die Freunde der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen an international anerkannte Kunstschaffende im Alter unter 45 Jahren verliehen.
Der sächsische Künstler MICHAEL MORGNER wird für seinen Einsatz für die künstlerische Freiheit mit dem BUNDES-VERDIENSTKREUZ ausgezeichnet. Der 81-Jährige war ein Protagonist der nonkonformen Kunstszene der DDR und zählt bis heute zu den bedeutenden deutschen Künstlern der Gegenwart.
Hanne Lippard, James Richards, Daniel Lie und Pan Daijing erhalten erstmals zu gleichen Teilen den Berliner PREIS DER NATIONALGALERIE. „Das neue Format des Preises nimmt den Gedanken der Ausstellung als kollektiven Austausch auf und strebt die Erweiterung der Sammlung durch den Ankauf der vier Neuproduktionen an“, heißt es.
CAMILLE NORMENT nimmt am 27. August 2023 in Marl den Kunstpreis der Kunststiftung NRW – NAM JUNE PAIK AWARD entgegen (25.000 Euro). Die Kunststiftung NRW kooperiert für den Kunstpreis mit dem Skulpturenmuseum Marl. Norment entwickelt für den Außenraum des Museums eine ortsspezifische Installation.
Jesse Darling, Ghislaine Leung, Rory Pilgrim und Barbara Walker kommen in die engere Wahl für den britischen TURNER PRIZE. Ab dem 28. September 2023 stellen die vier Nominierten im Towner Eastbourne in East Sussex aus; wer den Preis gewonnen hat, gibt die Jury am 5. Dezember 2023 bekannt.
Die Künstlerin KATI GAUSMANN wird mit dem Förderpreis „Valerie und Prof. Kurt M. Schulz-Schönhausen“ ausgezeichnet. Diese mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt „herausragende künstlerische Leistung im Bereich Grafik oder Malerei“.
Atiéna R. Kilfa, Daniel Lie und caner teker setzten sich im Wettbewerb um den ARS VIVA-PREIS 2024 durch. „Im Fokus der Jury stehen Arbeiten, die eine eigenständige Formensprache und ein Bewusstsein für gegenwärtige Fragestellungen in Bezug zur (Kultur-)Geschichte erkennen lassen.“
ANSELM KIEFER erhält den mit 30.000 Euro dotierten DEUTSCHEN NATIONAL PREIS der Deutschen Nationalstiftung in Hamburg. „Kiefer gehört zur ersten Generation deutscher Künstlerinnen und Künstler, die sich unmittelbar mit der Frage nach Identität und Nation nach Krieg und Holocaust auseinandersetzten.“ heißt es in der Begründung der Stiftung.
Die letztjährige Documenta-Beteiligung der Künstlergruppe ATIS REZISTANS aus Haiti wurde von der deutschen Sektion von AICA zur „AUSSTELLUNG DES JAHRES“ gekürt. Die Installation in der ehemaligen Kassler Kirche St. Kunigundis bestand aus einem umfangreichen Ensemble von Skulpturen und Reliefs und wurde mit Performances komplettiert.
Der Fotograf BORIS ELDAGSEN lehnte den Sony World Photography Award ab. Das Foto, für das er ausgezeicnet werden sollte, schuf er mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Er habe das KI-Werk testweise eingereicht, um zu prüfen, ob man darauf vorbereitet sei, so Eldagsen. „KI-Bilder und Fotografie sollten nicht in Auszeichnungen wie dieser miteinander konkurrieren.“ Er wollte die Debatte hierum beschleunigen.
AUSSCHREIBUNGEN
Im Juni 2023 beginnen die Lehrveranstaltungen der BERLIN SUMMER UNIVER-SITY OF THE ARTS an der UdK Berlin. „Unter dem Motto Translational Acts laden 30 Workshops zu internationalen und transdisziplinären Begegnungen ein. Anmeldung unter: www.udk-berlin.de / studium / berlin-summer-university-of-the-arts
Das Förderprogramm „JÜDISCHES LE-BEN IN KUNST UND KULTUR“ der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen richtet sich an Kunst- und Kulturprojekte, „die jüdisches Leben in Sachsen öffentlich sichtbar und erlebbar machen“. Dafür stellt der Sächsische Landtag in den Jahren 2023 und 2024 jeweils bis zu 150.000 Euro zur Verfügung. Weitere Infos: hwww.kdfs.de
Am 13. Juli 2023 endet der Wettbewerb „FÜRTHER GLANZLICHTER“ zur Illumination von zwölf Gebäuden. „Die von einer Jury ausgewählten Teilnehmenden erhalten jeweils eine Produktionskostenerstattung in Höhe von maximal 5.000 Euro. Darüber hinaus erhält der / die Kunstschaffende ein Honorar von 1.200 Euro. Erstmals wird 2023 ein Publikumspreis für die beliebteste Arbeit vergeben. Die Gewinnerin bzw. der Gewinner erhält zusätzlich 800 Euro. www.fuerth.de
Die INTERNATIONALE DRESDNER SOMMERAKADEMIE FÜR BILDENDE KUNST bietet in diesem Jahr vom 16. bis 29. Juli 2023 17 klassische und experimentelle Kurse an. Wer noch Kunst studiert oder noch keine 40 Jahre alt ist, kann sich sofort um ein Stipendium des Nachwuchsförderprogramms bewerben. Kontakt: www.sommerakademie-dresden.de
Wer in Deutschland lebt, eine Kunsthochschule absolviert hat und noch keine 40 Jahre alt ist, kann sich im ein Stipendium im KÜNSTLERHAUS MEINERSEN bewerben. Das Thema lautet „Raum“; zugelassen sind alle künstlerischen Bereiche. Deadline: 1. Juni 2023.
In Aalen sollen vier öffentliche Flächen mit Bildender Kunst gestaltet werden. Daher lobt die Stadt den KUNSTWETT-BEWERB STADTOVAL in zwei Phasen aus. Die Teilnahme steht allen Kunstschaffenden offen, die in Aalen sowie in der Region Ostalb auf der Grundlage ihrer Expertise auf professionelle Weise tätig sind. Auch Künstler*innengruppen und Arbeits gemeinschaften sind zugelassen. www.aalen.de / kunstwettbewerb-stadt oval
Das SYMPOSIUM „KUNST AM WASSER“ findet als Pleinair-Veranstaltung vom 26. bis 30. Juli 2023 an der Talsperre Kriebstein (Sachsen) statt. In den jeweiligen Arbeitsprozessen sollen sich Holzbildhauer*innen und Musiker*innen gegenseitig inspirieren und Projekte zum Thema ,Bezaubernde Kunst am Wasser‘. entstehen lassen. Deadline: 31. Mai 2023.
Der ROTARY CLUB RENDSBURG-MIT-TELHOLSTEIN lobt einen Wettbewerb für bildende Kunst zum Thema „Natur“ aus. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert und kann an Einzelpersonen oder Gruppen vergeben werden. Altersgrenze: 40 Jahre. Geografische Eingrenzung: Bezug zu Schleswig-Holstein. Deadline: 31. Juli 2023. Infos: www.rendsburg-mittelholstein.rotary.de
Beim INTERNATIONALEN BILDHAU-ERSMYPOSIUM PORTUGAL in Odemira (3.–17. Sept. 2023) sollen Freiplastiken im Minimum 250 × 100 × 100 cm erstellt werden. Es werden von insgesamt sechs Künstler*innen zur Teilnahme ausgewählt. Deadline ist der 30. Juni 2023.
„Phönix“ lautet das Thema des Wettbewerbs um den MAINZER KUNSTPREIS EISENTURM, der ohne Altersbegrenzung deutschlandweit ausgeschrieben ist. Zugelassen sind Druckgrafik und Malerei. Die Vernissage zur Auswahlausstellung ist am 7. September 2023. Ausgelobt sind 5.000 Euro (1. Preis), 3.000 Euro (2. Preis) und 2.000 Euro (3. Preis). Bewerbungsschluss ist der 2. Juni 2023. Infos: www. kunst verein-eisenturm-mainz.de
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