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Museen
„Erst verliert Berlin die SAMMLUNG FLICK, dann kündigt THOMAS OLBRICHT ME COLLECTORS ROOM seinen Rückzug an. Und nun verlässt JULIA STOSCHEK die Stadt.“ So fasst der Berliner „Tagesspiegel“ die jüngste Entwicklung in der Berliner Kunstszene zusammen. Wegen einer Mieterhöhung für das Gebäude ihrer „Julia Stoschek Collection“ kündigte die Sammlerin an, nach Auslaufen des Mietvertrags Ende 2022 diese Adresse womöglich aufgeben zu wollen und gänzlich nach Düsseldorf zurückzukehren. „Es gibt Überlegungen in diese Richtung. Allerdings wollen wir noch einige wenige entscheidende Gespräche dazu führen“, kommentiert die Sammlerin auf ihrer Website. In einer Leserzuschrift an den „Tagesspiegel“ wird gelästert, nach dem Abzug dieser hochkarätigen Sammlung an Medienkunst fiele das Kulturleben Berlins wieder „auf das Niveau von Osnabrück“ zurück. Das Pikante an der Sache: das Gebäude in der Leipziger Straße gehört ausgerechnet der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Die Sammlerin hat aus privater Initiative viel Geld in die Herrichtung für Ausstellungszwecke investiert, was ihr jedoch nun keineswegs gedankt wird, und sie habe dem Eigentümer auch ein Kaufangebot unterbreitet, auf das die Bundesanstalt jedoch nicht reagiert habe. Auch der Sammler Thomas Olbricht zieht sich lieber wieder in seinen früheren Standort Essen zurück; seine bisherigen Räume mit dem „Me Collectors Room“ in der Auguststraße nutzt dann künftig nach Umbauarbeiten die Sammlung Peter Janssen mit einem „Samurai Museum Berlin“ – immerhin bleibt diese Adresse wenigstens als Kunstort erhalten. Für „Tagesspiegel“-Autorin Christiane Meixer ist diese Entwicklung „symptomatisch für den Umgang der Stadt mit Sammlern, die ihren privaten Kunstbesitz öffentlich zugänglich machen wollen. Misstrauen, Ignoranz, fehlende Unterstützung …“
Die Initiative „THE MUSEUM CONFEDERATION L’INTERNATIONALE“ hat sechs international renommierte Institute zu einem Non-profit-Onlineprojekt „ARTISTS IN QUARANTAINE“ zusammengeführt. Sechzehn eingeladene Künstlerpersönlichkeiten lassen sich auf eine Konversation über ihre aktuellen Arbeiten ein und präsentieren diese von ihrem aktuellen Aufenthaltsort aus. Den Auftakt macht Sanja Iveković mit der Balkon-Performance „Triangle“ – die Uraufführung war 1979 anlässlich des Besuchs des jugoslawischen Präsidenten Josip Broz Tito in Zagreb, als die Künstlerin während einer 18minütigen Performance ein Buch las, Whisky trank und masturbierte. Diese und die anderen künstlerischen Beiträge sind auf den Webseiten der beteiligten Museen und auf deren Socia-Media-Kanälen zu sehen. Beteiligt sind das Museo Reina Sofia Madrid, das MHKA Antwerpen, das polnische Muzeum Sztuki Nowoczesnej w Warszawie (Warschau), die Moderna galerija in Ljubljana, SALT (Istanbul und Ankara), das Van Abbemuseum Eindhoven sowie das MACBA Museu d’Art Contemporani de Barcelona. Mit ihrer Kunst beteiligen sich Babi Badalov, Osman Bozkurt, Simnikiwe Buhlungu, Ola Hassanain, Sanja Iveković, Siniša Labrović, Rogelio López Cuenca & Elo Vega, Kate Newby, Daniela Ortiz, Zeyno Pekünlü, Maja Smrekar, Isidoro Valcárcel Medina, Guy Woueté, Akram Zaatari und Paweł Żukowski. @mhkamuseum, @mhkamuseum.
„Sehr verletzlich“ sei durch die Corona-Krise die Situation der AMERIKANISCHEN MUSEEN, ließ sich KLAUS BIESENBACH, der Direktor des MOCA – Museum of Contemporary Art in Los Angeles, im „Spiegel“ zitieren. Der größte Teil seiner 185 Mitarbeiter sei ganz oder teilweise beurlaubt, die übrigen und auch er selbst müssten Gehaltskürzungen akzeptieren. Anders als in Deutschland, wo die Gebietskörperschaften Bund, Länder und Kommunen öffentlich-rechtliche Museen unterhalten, wurden die meisten amerikanischen Museen durch private Stiftungen gegründet, und sie sind auch heute auf Mäzene oder auf den Erlös von Charity Galas etc. angewiesen. Dass in Zeiten einer weltweiten wirtschaftlichen Rezession die Spendengelder so üppig fließen wie einst, glaubt indes niemand. Auch MAX HOLLEIN, DIREKTOR DES NEW YOR-KER METROPOLITAN MUSEUMS, geht in einem Interview mit dpa davon aus, „dass auf sehr lange Zeit die Besucherzahl stark reduziert sein wird“, und zwar einerseits wegen „Restriktionen … wie viele Leute ins Met dürfen“, andererseits werde sich wohl auch der „globale Tourismus … erst über Monate langsam wieder neu entwickeln und erholen. Wir werden eine ganz andere Publikumszusammensetzung vorfinden.“ Das New Yorker Guggenheim Museum hat ebenfalls fast 100 Mitarbeiter beurlaubt und den anderen die Gehälter gekürzt. Normalität wird sich im US-Museumsbetrieb womöglich so schnell nicht wieder einstellen: Wissenschaftler der Harvard University legten nämlich eine Studie vor, nach der in den USA „bis 2022 immer wieder Phasen von sozialer Distanz notwendig sein“ könnten, falls „Covid-19 wie die gewöhnliche Grippe künftig saisonal auftreten“ würde. So sagt denn Klaus Biesenbach, er könne „nur hoffen, dass sich Prognosen, denen zufolge jedes dritte Museum in den USA dauerhaft schließen müsse, als falsch herausstellten“.
Die spätgotische Kirche St. Peter in Köln wird von Jesuiten geleitet; sie ist die Taufkirche von Peter Paul Rubens. 1987 öffnete Pater Friedhelm Mennekes die Kirche der zeitgenössischen Kunst – seitdem ist die „KUNSTSTATION ST. PETER“ mit ihren regelmäßigen Ausstellungen und Installationen fester Bestandteil des lokalen Kulturlebens. Vom 14. Mai bis November 2020 ist dort die Ausstellung GERHARD RICHTER, GRAUER SPIEGEL zu sehen. Der in Köln ansässige Künstler hat dafür eine Leihgabe zur Verfügung gestellt, die nun an der Wand platziert wird, die sonst der „Kreuzigung Petri“ von Rubens vorbehalten ist. Das Rubens-Bild untersuchen derzeit Restauratoren in einer Werkstatt auf der Empore des Gotteshauses. Gerhard Richters Spiegelinstallation gehört zu einer Bildgruppe aus dem Jahr 2018.
Zum 99. GEBURTSTAG VON JOSEPH BEUYS hat das MUSEUM SCHLOSS MOYLAND für den Zeitraum 17. Mai bis 13. September 2020 die Präsentation „… hier ist meine Heimat“ – Beuys in Italien“ zusammengetragen. Das Konvolut „umfasst 95 Werke, Fotografien, Plakate, Multiples, Objekte und Dokumente, die einen Einblick in die Aktivitäten geben, die Beuys in Italien entfaltet hat. Darunter die frühe Lithografie Adriatischer Weinmarkt (1946 / 47) sowie eine Auswahl von Arbeiten auf Papier aus den 1950er Jahren und Werke aus den 1970er und -80er Jahren.“
Sein 30jähriges Bestehen feiert in diesen Wochen das MECKLENBURGISCHE KÜNSTLERHAUS SCHLOSS PLÜ-SCHOW. Pünktlich zum Jubiläum wurden auch die Sanierungsarbeiten beendet – es wurde „trotz Corona weitergearbeitet“, bis die neuen Fenster eingebaut waren und die historische Veranda fertig renoviert war. Die Jubiläumsausstellung findet jedoch erst im September 2020 statt. Der Förderkreis nutzt das Gebäude als Künstlerhaus mit Ausstellungsräumen, Ateliers und Werkstätten.
Als es kürzlich mitten in der Corona-Krise hieß, der Berliner Flughafen BER werde jetzt endlich fertig, titelte die „Augsburger Allgemeine“: „Der BER öffnet – nur was bringt das, wenn kaum einer fliegt?“ Über eine andere problematische Berliner Großbaustelle, nämlich das HUMBOLDT FORUM, haben sich im Laufe der Zeit auch immer wieder Schlagzeilen über Verzögerungen angehäuft. Jetzt heißt es, die für September 2020 geplante Teileröffnung von Erdgeschoss und erstem Obergeschoss müsse verschoben werden – wegen Einreisebeschränkungen und Quarantäneverfügungen waren auf der Baustelle „nur 70 bis 75 Prozent der Arbeitskräfte … verfügbar. Die für Ende August geplante bauaufsichtliche Freigabe zur Nutzung für das Gebäude ist damit nicht mehr zu schaffen.“ Dennoch hofft die SHF-Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, „noch in diesem Jahr den Schlüterhof mit Gastronomie und die Schlosspassage mit dem Museumsshop sowie die Ausstellungen zur Geschichte des Ortes im Skulpturensaal und im Schlosskeller für das Publikum zu öffnen. Die ebenfalls zur ersten Eröffnung geplante Sonderausstellung „Schrecklich schön. Elefant–Mensch–Elfenbein“ im Erdgeschoss kann nicht stattfinden: Wegen der Corona-Krise ist der notwendige Leihverkehr von Museen und Sammlungen im Inund Ausland eingestellt worden …“
Kulturpolitik
Vor 75 Jahren war der Zweite Weltkrieg zu Ende; der JAHRESTAG DER KAPITULATION, der 8. Mai 2020, war in Berlin einmalig ein gesetzlicher Feiertag. Damit sollte an der Befreiung vom Nationalsozialismus erinnert werden, an die schrecklichen Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ebenso wie „an die Verdienste der Alliierten, die dem NS-Terror ein Ende setzten.“ Die Kulturprojekte Berlin hatten mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa sowie mit weiteren Partnern ein Veranstaltungsprogramm geplant, zu dem 250.000 Besucher erwartet wurden. Doch dann musste wegen der Corona-Krise die Themenwoche in den digitalen Raum verlagert werden: die virtuelle Ausstellung „Nach Berlin“ erzählt „ausgehend von verschiedenen Orten in Berlin, unter anderem Reichstag und Brandenburger Tor, die letzten Kriegstage und die Befreiung vom Nationalsozialismus im Mai 1945. Die Ereignisse werden mit einer eigens entwickelten Web-Experience sowie einer Augmented Reality App erfahr- und erlebbar.“ Eine Podcast-Reihe und Social-Media-Aktivitäten begleiten das Projekt. Bis zum 2. September 2020 laufen die Projekte online unter www.75jahrekriegsende.berlin.
Dass Kultur nicht etwas nur ein schöngeistiger Zeitvertreib in besseren Zeiten ist, sondern auch in Krisensituationen geistige Orientierung bieten kann und daher existenziell wichtig ist, erklärte der BERLINER KULTURSENATOR KLAUS LEDERER in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“: „Wenn wir uns derzeit umschauen, stellen wir fest, was wirklich systemrelevant ist: Nahrungsmittel- und Gesundheitsversorgung und städtische Infrastruktur, da schließe ich die Kultur ausdrücklich mit ein.“ In der Coronakrise geschieht manches als Notbehelf, und Lederer warnt davor, dass aktuelle Provisorien für längere Zeit zu einem Dauerzustand werden könnten und dass der aktuelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Stillstand auch zu einem Verdrängungswettbewerb ausufern könnte: „… digitale Angebote können Kultur im besten Fall ergänzen, auf keinen Fall ersetzen. Man muss nicht Epidemiologie studiert haben, um zu erahnen, dass viele Menschen in großen Räumen erst als letztes wieder möglich sein werden. Wir haben jetzt die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass wir am Ende keinen Kahlschlag in der Kulturszene zu verzeichnen haben.“ Gerade in Städten wie Berlin oder in Köln in den 1980er / 1990er Jahren wurde und wird das kulturelle Leben wesentlich durch die Off-Szene geprägt: „Mir scheint wichtig zu sein, dass das Produktive, das Neue, das Avantgardistische an Kunst in der Regel nicht im Mainstream des Kulturmarketings entstanden ist, sondern im vom Zwang zur Wertschöpfung befreiten Räumen“, sagt Klaus Lederer dazu. Für den Senator bildet dies den HUMUS EINER FREIEN GESELLSCHAFT: „… die Kunstfreiheit (ist) im Grundgesetz verankert, und das hat gute Gründe, weil die Mütter und Väter des Grundgesetzes davon ausgegangen sind, dass sich Kunst kritisch mit der Gegenwart auseinandersetzt und sich in Möglichkeitsräumen jenseits der Realität bewegt. Das ist ganz zentral für das Leben in einer offenen Gesellschaft. Unter diktatorischen Verhältnissen soll Kunst in der Regel nur der Propaganda der Herrschenden dienen. Ich fände es bedauernswert, wenn wir in zwei oder drei Jahren feststellen, dass wir zwar den Coronavirus besiegt haben, aber der Coronavirus die Vielfalt unserer Gesellschaft zerstört hat, dass am Ende nur noch große Kino- oder Musicalketten überlebt haben“.
Nach nur 128 Tagen ist ULRIKE LUNACEK, ÖSTERREICHISCHE STAATSSE-KRETÄRIN für Kunst und Kultur zurücktreten. Vorausgegangen war heftige Kritik der Kulturszene an ihrem Management in der Coronakrise: es habe zu wenig Gespräche, zu wenig Verständnis, zu wenig Einsatz für die Betroffenen gegeben. Der Einstieg der ehemaligen Spitzenkandidatin der Grünen und profilierten Außenpolitikerin in das für sie völlig fremde Metier der Kultur sei „eine Herausforderung“ gewesen, die sie „am Silvesterabend 2019“ gerne annahm, betonte sie in ihrer Rücktrittserklärung. Auf ihre „neue Rolle“ reagierte sie damals allerdings überraschend: Statt sich Kultur-Experten in ihr Team zu holen, kamen als BeraterInnen nur ihre altbewährten Partei-KollegInnen. In der Corona-Krise hätte es weitaus weitreichendere Maßnahmen zum Überleben der Kulturszene benötigt als Lunacek setzen konnte.
Als Reaktion auf die Folgen der Covid-19-Pandemie, die „insbesondere auch Kulturschaffende vor erhebliche finanzielle Schwierigkeiten stellt“, haben die NIEDERSÄCHSISCHE SPARKASSENSTIFTUNG und die VGH-STIFTUNG einen SONDER-FONDS aufgelegt. Bis zum 30. Juni 2020 können freiberuflich bzw. selbstständig tätige Kulturschaffende, „deren Arbeit inhaltlich einem der in den Förderkonzeptionen der Stiftungen definierten Förderbereiche zuzuordnen ist, eine Soforthilfe von einmalig 2.000 Euro beantragen.“ www.vgh-stiftung.de oder www.nsks.de.
Die BAUHAUS AGENTEN – JAHRES-KONFERENZ #4 wird vom 17. bis zum 19. Juni 2020 durch das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung ausgerichtet – allerdings nur im virtuellen Raum. Die Institution Museum, Ansätze der Vermittlung und auch das Bauhaus selbst kritisch zu befragen – das sind Themen der Bauhaus Agenten. Bisher Marginalisiertes in der Rezeption des Bauhauses wie in der Ausrichtung der Museen wird adressiert. Bis 2020 haben dann vier Jahre lang neun Bauhaus Agenten gemeinsam mit aktuell 32 Partnerschulen und den drei Bauhaus-Institutionen in Berlin, Dessau und Weimar neue kollaborative Formate“ konzipiert und getestet. www.bauhausagenten.de
Hochschulen
Noch nie gab es in den liberalen westlichen Demokratien in Friedenszeiten solch massive Einschränkungen der bürgerlichen Freiheitsrechte wie jetzt in der Corona-Krise, heißt es in Medienkommentaren immer wieder. Für Soziologen, Psychologen und Kulturantrhopologien sind die Ausgangssperren und andere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ein völlig neues Beobachtungsfeld, wie sich (zwischen)menschliches Verhalten und gesellschaftliche Strukturen verändern – in mancherlei Hinsicht wird womöglich auch nach der Krise in unserem Alltag nichts mehr so sein wie früher, denn manche Experten prognostizieren einen tiefgreifenden globalen historischen Paradigmenwechsel wie nach dem 9 / 11-Anschlag in New York 2001 oder nach dem Fukushima-GAU 2011. Für die AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE WIEN ist daher „die gegenwärtige Krise mitsamt ihren Verhaltensregeln ein interessantes ästhetisch-politisches Phänomen – Grund genug, um aus Perspektive der Künste und ihrer Institutionen über sie nachzudenken. Die Akademie der bildenden Künste Wien sammelt kunst- und kulturwissenschaftliche Beiträge aller Disziplinen des Hauses – in schriftlicher als auch visueller Form – zur aktuellen Situation, hervorgerufen durch die weltweite Pandemie.“ Die „CORONA ESSAYS“ können abgerufen werden unter: www.akbild.ac.at / Portal / universitaet / uber-uns / corona_essays / essays CLAUDIA PERREN gibt ihren Posten als Direktorin und Vorstand der Stiftung Bauhaus Dessau auf und wird am 1. August 2020 Direktorin der HOCHSCHULE FÜR GESTALTUNG UND KUNST (HGK FHNW) in Basel. In Dessau wirkte sie seit 2014, war dort wesentlich für den 2019 eingeweihten Neubau des Bauhaus Museums verantwortlich. Die Basler Hochschule ist eine der größten ihrer Art des Landes mit rund 1.000 Dozenten, Studierenden und Mitarbeitern.
Die letzte der drei Professuren im Rahmen des Exzellenzclusters „Matters of Activity“ an der WEISSENSEE KUNSTHOCHSCHULE BERLIN hat zum 01.05.2020 PATRICIA RIBAULT angetreten: Sie lehrt im Fachgebiet Theorie und Geschichte. Die neue Professorin für „Performative Design Research“ war zuletzt Juniorprofessorin für Geschichte und Theorie der Gestaltung am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB).
TILO BAUMGÄRTEL trat eine Professur im Fachbereich Kunst an der Kunsthochschule HALLE BURG GIEBICHENSTEIN an. In Leipzig war Baumgärtel Meisterschüler bei Arno Rink, er wird daher wie viele andere Rink-Schüler, auch Neo Rauch, der „Neuen Leipziger Schule“ zugerechnet. Baumgärtel ist Mitglied des Atelierprojekts LIGA Berlin. Seine Werke sind unter anderem im Museum der Bildenden Künste in Leipzig, in der Saatchi Gallery und im Von der Heydt-Museum zu sehen. In den letzten Jahren schuf er auch viele Bühnenbilder für Theateraufführungen.
Die HOCHSCHULE FÜR GESTALTUNG ULM (HFG ULM) wurde 1953 u. a. von Inge Aicher-Scholl, Max Bill und Otl Aicher gegründet und bestand bis 1968. Sie gilt bis heute als die international bedeutendste Design-Hochschule nach dem Bauhaus. Der niederländische Architekt Hans Gugelot (1920 – 1965) unterrichtete dort von 1954 bis zu seinem Tod. Er gilt als Wegbereiter des Systemsdesigns. Das HfG-Archiv Ulm zeigt in einer Ausstellung bis zum 20. September 2020 „an ausgewählten Beispielen, wie Hans Gugelot diese Haltung in seine Entwürfe übertrug und damit zugleich Maßstäbe für das Industriedesign bis heute setzte.“
VERONIKA AUMANN ist ab dem Sommersemester 2020 neue Professorin für Textildesign an der AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE STUTTGART. „Veronika Aumann erforscht als Textildesignerin Konzepte des Digitalen und des Materiellen und entwirft selbsttätige und aktive textile Materialien und Materialfiktionen an der Schnittstelle von traditionellen Textilkonstruktionen und neuen Technologien.“
THOMAS MACHO wurde mit dem Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik ausgezeichnet (10.000 Euro). Er leitet seit 2016 das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) an der der KUNSTUNIVERSITÄT LINZ. Als Professor für Kulturgeschichte an der Hum-boldt-Universität zu Berlin sowie mit der Mitgründung des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik hat er die Kulturwissenschaft als eigenständiges Fach im deutschsprachigen Raum geprägt. Am Linzer Institut liegt ein besonderer Schwerpunkt in der „Kultur des Übersetzens“.
HANS-JOACHIM PIEPER wurde als Rektor der ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT in Alfter bei Bonn bestätigt. Der Professor für Philosophie lehrt an der Hochschule seit 2016 und hatte das Rektorenamt bereits seit 2018 kommissarisch ausgeübt. Seine Dissertation hatte Pieper 1991 zur Phänomenologie bei Edmund Husserls verfasst. In Alfter hat die Hochschule zwei Campus-Standorte, wo das Lehrprogramm aus einem Unterricht mit querfachlicher Verbindung der künstlerischen Techniken besteht.
Biennalen
Nachdem Anfang März die Verschiebung der diesjährigen ARCHITEKTUR-BIENNALE kommuniziert wurde, gab das Pressebüro der LA BIENNALE DI VENEZIA nun auch die Verschiebung der 59. BIENNALE ARTE bekannt: unter der kuratorischen Leitung von CECILIA ALEMANI wird die international bedeutende Großausstellung vom 23. April 2022 bis zum 27. November 2022 stattfinden. Der neue Termin folgt der Laufzeit der 17. Internationalen Architekturbiennale, die vom 29. August bis zum 21. November 2021 in den bekannten Austragungsorten der Öffentlichkeit zugänglich sein wird. YILMAZ DZIEWIOR, der Kurator des Deutschen Pavillons 2022, zeigte sich zuversichtlich, er sehe darin eine „Chance, die aktuellen gesellschaft lichen Umbrüche mit mehr Vorlauf noch präziser künstlerisch reflektieren zu können.“
Die Verschiebung bedeutet, dass die 59. Biennale Venedig mit der nächsten documenta zusammenfällt, die alle fünf Jahre in Kassel stattfindet, und auch im Sommer 2022 eröffnet werden soll. Die 1895 gegründete, alle zwei Jahre stattfindende Kunstausstellung wurde im Laufe ihrer Geschichte vier Mal abgesagt, zweimal während jedes Weltkriegs. Mit der Verschiebung auf 2022 kehrt die Biennale zu den geraden Jahren zurück, die ihre Ausgabe von 1992 auf 1993 verschoben hatte, um sicherzustellen, dass die Biennale 1995 mit dem hundertjährigen Jubiläum der Ausstellung zusammentrifft. Mehr Informationen unter: https://www.labiennale.org / en / news
YILMAZ DZIEWIOR, Direktor des Museum Ludwig in Köln, ist noch vor der Verschiebung zum KURATOR FÜR DEN DEUT-SCHEN PAVILLON AUF DER BIENNALE VON VENEDIG 2022 von Außenminister Heiko Maas berufen worden. Dziewior begann seine Laufbahn als Kunsthistoriker am Museum Ludwig, als dieses um das Jahr 2000 noch in sehr starkem Maße durch den Global-Kunst-Begriff seines Namenspatrons Peter Ludwig geprägt war. In seinen späteren Stationen als Leiter des Hamburger Kunstvereins und des Kunsthaus Bregenz profilierte sich Yilmaz Dziewior mit einer Focussierung des Programms auf gesellschaftliche Fragestellungen. Identitätspolitische und interkulturelle Aspekte bilden bis heute wichtige Akzente in seiner kuratorischen Arbeit.
Eigentlich sollte die 11. BERLIN BIENNALE IM JUNI 2020 starten; da jedoch größere Veranstaltungen bis zum 31. August 2020 untersagt sind, hat die Biennale-Leitung eine Verschiebung angekündigt und prüft nun „die Optionen für neue Termine“. Dabei arbeitet sie „eng mit der Kulturstiftung des Bundes und den geplanten Ausstellungsorten der 11. Berlin Biennale zusammen.“ Im Gespräch ist eine Verschiebung auf Anfang September.
Der Trägerverein der LA BIENNALE DE LYON und die Gastkuratoren SAM BARDAOUIL UND TILL FELLRATH entschlossen sich, die Veranstaltung um ein Jahr in den September 2022 zu verschieben. Damit haben alle Beteiligten genügend Zeit, nach Aufhebung der aktuellen Reiseverboten und Kontaktsperren die nötigen Strukturen für Vorbereitungstreffen und andere Begegnungen zu schaffen, Projekte zu initiieren und auch notwendige Interaktionen mit der lokalen Wirtschaft neu zu beleben. Das Programm der Biennale besteht zu erheblichem Teil aus Werken, die die eingeladenen Künstler vor Ort schaffen mit Materialien, die sie dort vorfinden. Insgesamt umfassen die internationale Ausstellung an verschiedenen Orten und ergänzende kleinere Ausstellungen sowie die Arbeiten in einem Kulturlabor rund 500 künstlerische Beiträge.
Die SAO PAULO BIENNALE wurde um einen Monat verschoben und läuft nun vom 3. Oktober bis zum 13. Dezember 2020; Kurator der Biennale ist JACOPO CRIVELLI VISCONTI. Er ist aus Neapel gebürtig, lebt aber schon länger in São Paulo und kuratierte 2014 die Biennale von Cuenca in Ecuador. In sein Team für die jetzige Biennale hat er ein fünf köpfiges Team mit dem Co-Kurator Paulo Miyada und zur gastkuratorischen Begleitung mit Carla Zaccagnini, Francesco Stocchi und Ruth Estévez zusammengestellt. Das Teilnehmerfeld umfasst u.a. die Namen von Beatriz Santiago Muñoz, Clara Ianni, Deana Lawson, Joan Jonas, Regina Silveira, Yujo Mohri, Alex Katz, Philipp Fleischmann, Jaider Esbell, Alfredo Jaar und Antonio Diaz.
Stefanie Hessler ist Kommissarin der MOMENTA-BIENNALE, die im September / Oktober 2020 in Montréal stattfindet. Als „Biennale des Bildes“ liegen die Wurzeln dieser Veranstaltung in der Fotografie. Hessler hat bereits 2015 die Biennale in Moss (Norwegen) verantwortet; seit 2019 ist sie Direktorin der Kunsthalle von Trondheim und nimmt auch eine Gastprofessur am Royal Institute of Art in Stockholm wahr. 2018 kuratierte sie die Performance von Joan Jonas in der Londoner Turbinenhalle der Tate Modern und 2019 das Joan Jonas-Projekt „Moving Off The Land II“ in Venedig.
Lange war es ungewiss, nun verkündete die MANIFESTA 13 ihren neuen Termin: vom 28. August bis zum 29. November 2020 empfängt die Großausstellung Publikum und Teilnehmer in MARSEILLE. Inhaltlich bleibt es bei den drei Schwerpunkten, die sich aus der zentralen Ausstellung zum Stichwort „Traits d’union.s“, einem Vermittlungs- und Bildungsprogramm „Le Tiers Programme“ und dem Parellelprogramm „Les Parallèles du Sud“, das auch das unmittelbare Umland einbezieht, zusammenfügen. Damit versteht sich das Gesamtprogramm als eine Bündelung von Handlungssträngen, „die sich dann allmählich und in unterschiedlicher Intensität und Geschwindigkeit von Handlung zu Handlung weiter bewegen und verschiedene zugrunde liegende Gedanken und Ideen artikulieren werden. Die Geschichte der Manifesta 13 Marseille ist die Geschichte von Übergängen oder, wie der Titel der Ausstellung bereits andeutet, von Bindestrichen zwischen einer Welt und einer anderen: Traits d’union.s. Die Manifesta 13 Marseille spricht in erster Linie die spezifische Situation der Stadt Marseille an, insbesondere ihre Geschichte und ihren gegenwärtigen Zustand in diesem Moment des Übergangs. Manifesta 13 verbindet die Stimmen ihrer TeilnehmerInnen mit denen der lokalen Partnerorganisationen und der Bevölkerung von Marseille. Dies wird unterstrichen durch das Programm Traits d’union.s, dem vom künstlerischen Team, Katerina Chuchalina, Stefan Kalmár und Alya Sebti, entwickelten Konzept …“
Im Gegensatz zum traditionellen Zweijahresmodell möchte die Manifesta in Zukunft die Zusammenarbeit im Lokalen, mit Bürgern vor Ort, stärken. Dies soll auch das aktuelle Programm verdeutlichen. Zurzeit wird zudem an einer neuen Ticketing-Strategie der Manifesta 13 Marseille gearbeitet, weitere Informationen sollen folgen: http://www.manifesta13.org
Die 13. SHANGHAI BIENNALE findet vom 10. November 2020 bis zum 18. Juli 2021 im dortigen „Kraftwerk der Kunst“ statt. Zum Thema „Bodies of Water“ dient als Geleitwort ein Zitat von Astrida Neimanis, die sich an der Universität Sydney schwerpunktmäßig mit Wasser und Wetterphänomenen beschäftigt: „Der Fluss und die Spülung von Wasser unterstützen unseren eigenen Körper, verbinden ihn aber auch mit anderen Körpern, mit anderen Welten jenseits unseres menschlichen Selbst.“ Es geht mithin um „Prozesse der planetaren Wiedervereinigung […]. In Anbetracht dessen, wie Entladung, Atmung, Transfusion, Spülung, Menstruation, Ejakulation und Zersetzung Wege sind, auf denen Körper jenseits der Grenzen von Fleisch und Land zusammen existieren, wird die Biennale darüber nachdenken, wie Kollektivitäten in nasser Zweisamkeit greifbar und körperlich gemacht werden.“ Damit ist „Wasser“ hier eine Metapher für „fließende Solidarität. http://www.shanghaibiennale.org
Aufgrund der Coronakrise geht die koreanische GWANGJU BIENNALE erst im nächsten Jahr vom 26. Februar bis zum 9. Mai 2021 an den Start. Sie wird seit 1995 ausgerichtet und war damals die erste Biennale für zeitgenössische Kunst in Asien. 2018 nahmen 65 Künstler aus 43 verschiedenen Ländern teil, Sie hatten sieben Ausstellungsorte zur Verfügung. Die Biennale wurde von einem Kollektiv von elf Kuratoren aus der ganzen Welt zusammengestellt. Defne Ayas und Natasha Ginwala sind für die künstlerische Leitung des Programm 2021 verantwortlich. www.gwangjubiennale.org
Auch die LIVERPOOL BIENNALE, die im Juli 2020 an den Start gehen sollte, wurde komplett auf 2021 verschoben. Obwohl der japanische Premierminister Tokio, Osaka und fünf andere Präfekturen zu Notstandsgebieten erklärt hat, hoffen die Organisatoren der YOKOHAMA TRIENNALE dennoch, ihre Veranstaltung „wie geplant“ am 3. Juli 2020 für das Publikum öffnen zu können. Die HELSINKI BIENNALE wird allerdings komplett bis ins Jahr 2021 verschoben. Eine solche Verlegung von SONSBEEK 20 – 24 in Arnheim steht ebenfalls schon definitiv fest.
Messen
Einen neuen Termin und einen neuen Ort für ihre nächste Veranstaltung gibt die PHOTO LONDON bekannt: sie findet nun vom 07.– 11.10.2020 in den Londoner Gray’s Inn Gardens statt. Die Messe wird in der gleichen Woche wie die FRIEZE ART FAIR abgehalten. Unter den aktuellen Gesundheitsregeln ist die Photo London an dem neuen Ort besser durchzuführen als im Somerset House, wo sie sonst ausgerichtet wird: mit separatem Ein- und Ausgang erstreckt sie sich in den Gray’s Inn Gardens nur über eine einzige Veranstaltungsebene, die weiträumige Anlage erlaubt auch die notwendige soziale Distanz zwischen den Anwesenden.
Vom 10. bis zum 13. September 2020 präsentiert die PAPER POSITIONS BERLIN ein Programm mit 58 Ständen, die mit zeitgenössischer und moderner Kunst zum Thema Zeichnung und dem Medium Papier bestückt sind. Bereits im Vorfeld haben die Veranstalter zur Unterstützung des Kunsthandels in der Corona-Krise das Videoformat „A Message from…“ entwickelt, um damit „dem Kunstmarkt und seinen Akteuren in dieser Zeit ein Gesicht“ zu „verleihen“. Hier können Informationen zu den Galerien und ihren Künstlern abgerufen werden. Auch auf dem Instagram-Profil der Messe sind persönliche Videobotschaften der Galerien zu verfolgen. Ab Ende April gehen auf der Messe-Webseite auch Online Viewing Rooms an den Start. www.paperpositions.com
Wegen „mangelnder Planungssicherheit“ verschiebt die ART DÜSSELDORF ihre nächste Veranstaltung vom Novmeber 2020 ins Jahr 2021. Ein konkreter Termin wird im September 2020 bekannt gegeben. Das Programm 2019 umfasste ein Spektrum von der Nachkriegskunst ab 1945 bis zur Gegenwart. Schon ihre Vorläufer-Veranstaltung, die Kölner Art. Fair, hatte sich programatisch bewusst von der Art Cologne abgegrenzt, mehr auf jüngere Kunst und ebenfalls mehr auf figurative Malerei gesetzt und dadurch ein eigenständiges Profil gewonnen. https://www.art-dus.de
Die ART VILNIUS wurde auf den 27. bis 30. August 2020 verschoben. Ihr Teilnehmerfeld umfasst ca. 65 Galerien, deren Angebot jedes Jahr etwa 23.000 Besucher anlockt. Vilnius war 2009 Kulturhauptstadt Europas; das 100 km entfernte Kaunas wird diesen Titel 2022 tragen, so dass die Messe mit ihrer landesweiten Ausstrahlung in jedem Fall einen kulturpolitischen Aufschwung in Litauen flankiert.
Die ENTER ART FAIR COPENHAGEN findet vom 27. bis zum 30. August 2020 während der Copenhagen Art Fair Week in einem 3.000 qm großen Zelt in Refshaleoen statt. Refshaleoen gilt als neues und aufstrebendes Szene- und Kreativviertel in der dänischen Hauptstadt. Die Insel wurde früher als Industrie- und Werftgelände benutzt, heute beherbergt sie u. a. das Copenhagen Contemporary Art Centre. Neben einer „physischen Messe“ promoten die Initiatoren auch Auftritte in einer virtuellen Kunstmesse mit 3 D-Ansichten.
Galerien
1990 gründete CHRISTIAN NAGEL eine Galerie in Köln mit Dependancen in Berlin und München. 2009 schlossen sich Saskia Draxler und Christian Nagel als Partner der Galerie zusammen und firmieren seit 2013 unter dem Namen Galerie Nagel Draxler. Da im Frühjahr wochenlang keine öffentlichen Ausstellungen oder Empfänge möglich waren, wird das 30-jährige Galeriejubiläum virtuell zelebriert. Texte aus der Erinnerung von Christian Nagel und Fotomaterial, in den 1990er Jahren noch als Ektachrome archiviert, können via Instagram unter #30yearsofnageldraxler abgerufen werden.
BARBARA GROSS gab im Mai 2020 nach 32 Jahren ihre Münchener Galerie auf. Die Galeristin betont, dass dies nicht etwa aus finanziellen Gründen oder in der aktuellen wirtschaftlichen Rezession aufgrund der Gesundheitskrise geschah, sondern sie möchte „die Türen schließen, wenn es am schönsten ist und bevor Alter oder unerwartete Ereignisse mich einholen und zur Aufgabe zwingen.“ Sie werde aber als Agentin die Stammkünstler und -künstlerinnen in ihrer Galerie weiter betreuen und auch weiterhin „in anderen Formaten in Zukunft“ weitermachen und Kunstvermittlung betreiben. Barbara Gross hat sich als eine der ersten im Galeriebetrieb vor allem für Künstlerinnen eingesetzt, die in den 1980er Jahren im deutschen und internationalen Kunstbetrieb noch unterrepräsentiert waren: in der allerersten Ausstellung ihrer Galerie zeigte sie 1988 Ina Barfuss, Katharina Sieverding, Nancy Spero, Ida Applebroog, Miriam Cahn, Hannah Collins und Maria Lassnig.
Zusätzlich zu seinen bisherigen Adressen in der Bleibtreustraße 45 und Goethestraße 2 / 3 nimmt der Berliner Galerist MAX HETZLER im Stadtteil Charlottenburg als dritten Standort Räume in der Bleibtreustraße 15 / 16 in Betrieb. Für den Berliner Kunsthandel ist dieses Haus von historischer Bedeutung: in dem Jugendstilhaus aus dem Jahr 1905 / 06 war von 1923 bis 1933 der Galerist Alfred Flechtheim (1878 – 1937) ansässig, einer der wichtigsten Promotor der Moderne in jenen Jahren. Im Frühjahr 1933 musste er vor den Nazis emigrieren. Hetzler zeigt dort vom 29. Mai bis zum 1. August 2020 eine Ausstellung mit Werken von André Butzer.
Einige KÖLNER INNENSTADT- GALERIEN haben sich zur INITIATIVE „K 1“ zusammengeschlossen. Sie knüpfen damit an die Rundgang-Wochenenden mit zeitgleichen Vernissagen an, die in den 1980er Jahren der Galerist Rudolf Zwirner als erster in Köln deutschlandweit einführte. Neben dem Galerien-Wochenende „D / C open“ am Ende der Sommerpause, das Kölner und Düsseldorfer Galerien gemeinsam ausrichten, bietet „K 1“ zwei Tage mit eigenen Rundgängen pro Jahr an. Der Termin für den Sommer-Rundgang ist für Freitag, den 26. Juni 2020 angekündigt. Von Malerei über Fotografie bis hin zu Skulptur und Arbeiten auf Papier ist das Programm für alle Kunstinteressierte breit aufgestellt. www.k1-galerien-köln.de
Der KUNSTHANDELSVERBAND BVDG GRÜNDETE DAS ZENTRALARCHIV für deutsche und internationale Kunstmarktforschung (ZADIK) 1992. Es ist das weltweit erste Spezialarchiv, das die Geschichte des Kunsthandels dokumentiert. Ein Kooperationsvertrag als „An-Institut“ mit der Universität Köln besteht bereits seit 2014. Jetzt wird das ZADIK in einem weiteren Schritt als selbstständiges wissenschaftliches Institut dauerhaft in die UNIVERSITÄT KÖLN eingegliedert. Diese Eingliederung hat die Zukunft des ZADIK abgesichert, nachdem die SK Stiftung Kultur der Sparkasse Köln-Bonn seit 2011 ihre Förderung jährlich um 20.000 Euro gekürzt und mit diesem Jahr 2020 schließlich komplett eingestellt hat.
Der DA-District Attorney (Staatsanwalt) von Manhattan hat über das AUKTIONS-HAUS „CHRISTIE’S“ eine Geldstrafe von 16,7 Millionen US-Dollar verhängt. Das Ermittlungsbüro wirft dem Auktionshaus vor, zwischen 2013 und 2017 Umsatzsteuern auf internationale Verkäufe an New Yorker Kunden nicht ordnungsgemäß erhoben zu haben. „Christie’s“ akzeptierte einen Vergleich und zahlt nun pauschal 10 Mill. Dollar und zusätzlich 6,7 Mill. Dollar an Strafe, Steuernachzahlung und Zinsen. Der Streitwert lag bei 189 Mill. Dollar an steuerpflichtigen Verkäufen. In New York wird generell Umsatzsteuer erhoben, wenn „bestimmte Einkäufe in New York getätigt oder nach New York geliefert werden“. Dies gilt auch für Privatverkäufe im Kunsthandel. Es heißt, das Rechtsteam von Christie’s habe seinen Fehler erst 2015 erkannt, „als es sich“ in einer anderen Sache „gesondert beraten ließ“. Der Staatsanwalt (DA) wirft den Steuerberatern des Auktionshauses vor, daraufhin versucht zu haben, „ihre Spuren zu verwischen: Der Steuermanager des Auktionshauses stellte Christie’s Privatverkäufe… falsch dar, um keinen Verdacht… zu erregen… Der Steuermanager und sein Vorgesetzter arbeiten ab 2017, als die Untersuchung der DA begann, nicht mehr im Unternehmen“, berichtet „Artnet News“.
Personalien
VALIE EXPORT feierte ihren 80. Geburtstag. Die Medienkünstlerin wandte sich um 1965 dem Film zu, führte ab Ende der 1960er Jahre auch Performances durch, oft im öffentlichen Raum. „Expanded Cinema“ und „Feminismus“ sind die Stichworte, mit denen sich diese frühen Arbeiten beschreiben lassen. Sie unterhielt persönliche Kontakte zu den Wiener Aktionisten, war aber nie Mitglied dieser Gruppe und legte auch Wert darauf, dass sich ihre eigenen Aktionen „ästhetisch, inhaltlich und formal“ von jenen der Wiener Aktionisten unterschieden. 1977 nahm Valie Export an der Kasseler Documenta teil und vertrat gemeinsam mit Maria Lassnig 1980 Österreich auf der Biennale von Venedig. An beiden Veranstaltungen war sie noch einmal 2007 an deren Rahmenprogrammen beteiligt und 2009 auch Co-Kommissarin des österreichischen Pavillons. Zwischen 1989 und 2005 nahm sie Professuren in Milwaukee, Berlin und Köln wahr. In einer ehemaligen Tabakfabrik in Linz residiert das Valie Export Center mit ihrem Vorlass-Archiv.
FLORIAN SCHNEIDER-ESLEBEN starb im Alter von 73 Jahren. Zusammen mit Ralf Hütter hatte er 1970 in Düsseldorf die Band „Kraftwerk“ gegründet, die von der „New York Times“ 1997 als die „Beatles der elektronischen Tanzmusik“ bezeichnet wurde. „Kraftwerk“ entwickelte als Pionier auf dem Gebiet des Elektro-Pop Sounds und Effekte, „die den Techno-Pop bis heute auszeichnen … Musikstücke von Kraftwerk beeinflussten zahlreiche Musikstile wie Synth-Pop, Electro-Funk, Detroit Techno und übten ebenfalls entscheidenden Einfluss auf die Anfänge des Hip-Hop aus…“ Florian Schneider-Esleben war unter anderem an den Alben „Autobahn“ (1974), „Radio Aktivität“ (1975), „Trans Europa Express (1977),„Die Mensch-Maschine“ (1978) und „Tour de France“ (2003) beteiligt. Dies war auch das letzte Album der Gruppe. Schneider-Esleben verließ 2008 die Band und wurde 2014 für sein Lebenswerk mit einem Grammy ausgezeichnet. 1998 sollte er Professor für Medienkunst und Performance an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe werden, nahm diese Professur aber nie an.
GERMANO CELANT, italienischer Kunsthistoriker und Kurator, starb im Alter von 80 Jahren an den Folgen einer Infektion mit dem Covid19-Virus. Celant gilt als der „Erfinder“ der Arte povera: 1967 hatte er in Genua eine Ausstellung mit Alighiero Boetti, Luciano Fabro, Jannis Kounellis, Pino Pascali, Giulio Paolini und Emilio Prini organisiert, dabei diesen Begriff zum ersten Mal ins Spiel gebracht und ihn im gleichen Jahr in der Zeitschrift „Flash Art“ theoretisch untermauert. „Arte povera“ meint eine Materialkunst mit alltäglichen „ärmlichen“ Materialien wie Holz, Stein, Stoff oder Glas. Zuletzt war Celant künstlerischer und wissenschaftlicher Leiter der Fondazione Prada sowie Kurator der Fondazione Aldo Rossi in Mailand und der Fondazione Emilio e Annabianca Vedova in Venedig. 2016 war er als Projektdirektor in Christo und Jeanne-Claudes Projekt „The Floating Piers“ auf dem Iseosee in Italien eingebunden.
JASPER JOHNS feierte seinen 90. Geburtstag. Wie Robert Rauschenberg, ein anderer Pionier der Pop Art, gehörte auch Johns zum Kreis um John Cage, der die damals junge Künstlergeneration in den 1950er Jahren stark beeinflusste. 1954 entwickelte er eine Ikonografie mit Zielscheibem, Flaggen, Zahlen, Wörtern und Buchstaben. Der New Yorker Galerist Leo Castelli stellte ihn 1958 erstmals aus. Auf der Kasseler Documenta war Jasper Johns viermal vertreten, nämlich 1964, 1968, 1972 und 1977. Neben Gerhard Richter, Bruce Nauman und Jeff Koons zählt er heute zu den teuersten lebenden Künstlern – 2008 erzielte eines seiner Bilder auf einer Auktion einen Spitzenpreis von 80 Mill. Dollar.
MARKUS RAETZ, Schweizer Bildhauer, Maler und Fotograf, ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Sein künstlerisches Generalthema sind die Phänomene der optischen Wahrnehmung. Raetz nahm 1968 an der documenta 4 und 1972 an der documenta 5 teil und er war auch 1969 in Harald Szeemanns legendärer Ausstellung „When Attitudes Become Form“ in der Kunsthalle Bern vertreten.
LOIS WEINBERGER starb im Alter von 72 Jahren. Seit den 1990er Jahren verstand er sich als „Feldarbeiter“ in Sachen Kunst und Natur – seine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Natur-und Zivilisationsraum veranschaulichte er 1993 bei den Salzburger Festspielen und 1997 bei der Kasseler Documenta, als er im Stadtraum eine 8 mal 8 m große Asphaltfläche aufriss und dann sich selbst überließ. In Kassel bepflanzte er als weiteren Documenta-Beitrag außerdem ein stillgelegtes Bahngleis mit Botanik aus Südeuropa – Kritiker deuteten dies als eine Metapher auch auf Migrationsprozesse. Seit 2003 arbeitete er bei den Projekten über „Belassene Gärten der Vielfalt“ eng mit seiner Frau Franziska zusammen.
NEO RAUCH wurde 60 Jahre alt. Oft bekommen Künstler zu solch runden Geburtstagen eine Retrospektive ausgerichtet, doch Neo Rauch hatte kein Interesse daran, in diesem Jahr sein Frühwerk im Museum der bildenden Künste Leipzig auszustellen, dazu fehle ihm noch die „gebotene Altersmilde und Gelassenheit“. In der HGB Leipzig studierte er bei Arno Rink, war bis 1990 Meisterschüler bei Bernhard Heisig und gilt als Mitbegründer der „Neuen Leipziger Schule“, die in den 1990er mit ihrer figürlich-gegenständlichen Malerei zu einem erfolgreichen Markenzeichen im Kunsthandel wurde. Seine erste nicht-kommerzielle Ausstellung hatte Rauch 1993 in den Ausstellungsräumen der Dresdner Dank AG in Frankfurt. Weltweit wird Rauch von den Galeristen Gerd Harry Lybke (Leipzig / Berlin) und David Zwirner (New York) vertreten.
PREISE
SAMSON YOUNG gewann den ersten „SIGG PRIZE“ mit seiner Installation „ Muted Situations #22: Muted Tchaikovsky’s 5th“ (umgerechnet 69.000 Euro). Der Preisträger lässt „Elemente experimenteller Musik, Klangstudien und ortsspezifische Performance-Kunst in seine Kunst einfließen… Klänge dienen ihm als Werkzeuge… Solo-Ausstellungen seiner Arbeit gab es in der Kunsthalle Düsseldorf, dem Centre for Chinese Contemporary Art in Manchester, M+, dem Hiroshima City Museum of Contemporary Art und an weiteren Orten.“ Gleichzeitig wurde an Yang Zi der Preis für das „Sigg Fellowship for Chinese Art Research“ vergeben (umgerechnet 24.000 Euro). Der Stifter Uli Sigg „legt Wert auf den ,Sigg Prize‘ und das ,Sigg Fellowship!‘ als wesentliche Entwicklungen in Hinblick auf die Anerkennung zeitgenössischer Praktiken und neuer Forschung zu chinesischer Kunst…“ Damit soll „zeitgenössische Kunst im Großraum China in einen globalen Kontext“ gesetzt werden. Räumliche Basis hierzu ist das Museum M+ für die visuelle Kunst, Design, Architektur und Filmkunst Hongkongs des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts.
LAURIDS UND MANFRED ORTNER wurden mit dem GROSSEN ÖSTERREICHI-SCHEN STAATSPREIS geehrt (30.000 Euro). An die beiden Brüder wurde die höchste Auszeichnung der Republik Österreich für ihr künstlerisch herausragendes Lebenswerk im Bereich der Baukunst verliehen. Laurids Ortner war 1967 Mitbegründer der Architekten- und Künstlergruppe Haus-Rucker-Co in Wien; 1970 trat auch Manfred Ortner der Gruppe bei. Markant ist der „Rahmenbau“ der Gruppe, den sie für die Kasseler Documenta 1977 entwarf und der noch heute dort am Rande des Friedrichsplatzes steht. 1990 gewannen die Gebrüder Ortner den Architekturwettbewerb für das Wiener Museumsquartier: in das Areal der alten kaiserlichen Hofstallungen integrierten sie bis das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, das Leopold Museum und Kunsthalle Wien.
NOEMI SMOLIK wird mit dem ADKV-ART COLOGNE Preis für Kunstkritik 2020 bedacht. Die Kritikerin lebt in Bonn und Prag und nimmt den mit 3.000 Euro dotierten Preis im November 2020 auf der Art Cologne entgegen. Auslober ist die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine ADKV; das Preisgeld stiftet die Art Cologne. Smolik hat sich u. a. auf die Aufarbeitung der russischen und osteuropäischen Kunstgeschichte spezialisiert und wird von der Jury als eine Kritikerin gewürdigt, die „Inhalte jenseits kulturpolitischer Trends“ behandele. Gleichzeitig vergibt die ADKV im November auch ihren Preis für Kunstvereine; er geht diesmal an die Halle für Kunst in Lüneburg. Über eine lobende Erwähnung darf sich der Kunstverein Mecklenburg & Vorpommern in Schwerin freuen.
RICHARD SIDES, SUNG THIEU UND ROB CROSSE sind ARS VIA-PREIS-TRÄGER 2020 (je 5.000 Euro). Sie stellen zusammen im Herbst 2020 im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt aus. Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft vergibt den Preis „an herausragende junge, in Deutschland lebende Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeiten eine eigenständige Formensprache und ein Bewusstsein für gegenwärtige Fragestellungen erkennen lassen“. Richard Sides reflektiert in Videos, Skulpturen, Collagen, Malerei, Musik und Texten gesellschaftliche Entwicklungen und soziale Spannungsfelder. Den Videoarbeiten von Sung Thieu liegen meist historisch-politische Studien zu Grunde. Generationenübergreifende Beziehungen und gegenseitige Fürsorge bilden zentrale Themen in den Videos, Fotografien und Performances von Rob Crosse.
ELVIRA ESPEJO AYCA, IAN MCEWAN UND ZUKISWA WANNER werden mit der GOETHE-MEDAILLE geehrt. Das offizielle Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland verleiht das Goethe-Institut jedes Jahr an Persönlichkeiten für herausragendes Engagement im internationalen Kulturaustausch. Die Preisübergabe erfolgt am 28. August 2020. Dieses Jahr steht die Preisvergabe unter dem Thema „Widerspruch ertragen – der Ertrag des Widerspruchs“.
EVELYN RICHTER erhält den BERND-UND HILLA-BECHER-PREIS der Stadt Düsseldorf, der in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen wird (15.000 Euro). Die 90-jährige Fotografin wird damit für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Mit der Kamera hat sie vor allem die ostdeutsche Lebens- und Arbeitswelt dokumentiert. Ihr Archiv hat sie 2009 dem Museum der bildenden Künste Leipzig überlassen. Der Förderpreis (5.000 Euro) geht an Theo Simpson. Der genaue Termin für die Verleihung steht noch nicht fest.
ANNA RIDLER und CAROLINE SINDERS dürfen einen Residenzaufenthalt in Linz und Edinburgh antreten. Das EUROPEAN ARTIFICIAL INTELLIGENCE LAB – kurz AI Lab – ermöglicht solche Aufenthalt an wissenschaftlichen Institutionen und dem Linter Ars Electronica Futurelab. ermöglichen. Initiiert wurde das AI Lab 2018 von Ars Electronica. Heute gehören dem Netzwerk 12 renommierte Wissenschaftsinstitutionen aus ganz Europa an. Es wird aus dem Creative Europe Programme der Europäischen Union finanziert. Ridler und Sinders gewannen den Wettbewerb mit ihrem Projekt „AI isn’t Artificial but Human“. Aufgrund der Corona-Krise erfolgt der Projektaufenthalt am Edinburgh Futures Institute (EFI) erst im Herbst 2020 und in Linz im Frühjahr 2021.
LEMAN SEVDA DARICIOĞLU (Juli– Dezember 2020) und ALPER AYDIN (Januar–Juni 2021) kommen in den Genuss des ISTANBUL-BERLIN-STIPENDIUMs der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. „Die Langzeit-Performances von Leman Sevda Darıcıoğlu stellen den Körper ins Zentrum der künstlerischen Untersuchung. In Berlin möchte Darıcıoğlu eine Langzeitperformance für verschiedene Orte in der Stadt entwickeln. Alper Aydın arbeitet auf dem Gebiet der Land Art. Er untersucht die physischen Bedingungen der ihn umgebenden Umwelt und den Einfluss des Menschen auf ökologische Prozesse mittels soziologischer, historischer und archäologischer Infrastrukturen. Für seinen Berlin-Aufenthalt plant Aydın künstlerische Forschungen zu Steinen historischer Orte in Berlin.“
Ausschreibungen
Die VIDEONALE.18 ist ein Festival für Video und zeitbasierte Kunstformen und findet vom 4.3. bis zum 18.4. 2021 im Kunstmuseum Bonn statt. „Im Unterschied zu anderen Festivals präsentiert die Videonale die ausgewählten Werke nicht im Kinoformat, sondern in einer großangelegten Ausstellung und reflektiert damit wegweisend die Möglichkeiten zur Präsentation von zeitbasierter Kunst im Ausstellungsraum. Einreichungen für den Wettbewerb sind bis zum 30. Juni 2020 möglich. Zugelassen sind experimentelle Arbeiten aus den Bereichen Einka-nal- und Mehrkanalvideo, Videoinstallation, Performance, Sound Art und Virtual Reality. ff.videonale.org
„Die OSTRALE – ZENTRUM FÜR ZEITGE-NÖSSISCHE KUNST nimmt Bewerbungen von Künstlern für die OSTRALE Biennale im kommenden Jahr an. Die internationale Ausstellung zeitgenössischer Künste soll voraussichtlich vom 1. Juli bis zum 3.Oktober 2021 in Dresden stattfinden. Erneut sollen ein Hauptort und mehrere dezentrale Orte mit Kunst erschlossen werden.“ Das Leitmotiv lautet „Soll“, bzw. „Soll / GDP / (Nicht)wachstum / Flüsse, Ströme, Strömungen / Stromaufwärts“. Deadline: 28.06.2020 , www.ostrale.de.
Das Kulturressort des Landes Steiermark und das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark am Universalmuseum Joanneum schreiben einen WETTBEWERB ZUR GESTALTUNG VON SKULPTUREN IN REFLEXION AUF DIE CORONA-PANDEMIE und ihre Auswirkungen in der Steiermark aus. Die Idee eines Corona-Denkmals oder auch mehrere wurde von der Kronen Zeitung entwickelt. Die Denkmäler sollen frei zugänglich sein. Einzureichen ist ein Vorschlag mir grober Kostenschätzung (Exposé mit Zeichnung, Modell, Skizze, Plan und einem Kurztext). Wer in die zweite Phase einjuriert, dessen Entwurf aber nicht umgesetzt wird, erhält eine Aufwandsentschädigung von 1.500 Euro. Deadline: 19. 06.2020, kioer@museum-joanneum.at
„Stubenhocker“ und „Nerds“, die den ganzen Tag am PC verbringen, wurden früher oft belächelt. Jetzt aber macht durch die verordneten Kontaktsperren nahezu jeder die Erfahrung, was es heißt, wochenlang in Quarantäne zu leben und die Wohnung nur kurz für wichtige Besorgungen verlassen zu dürfen. Über die Empfindungen und Erfahrungen darüber führt die Stuttgarter Künstlerin DORIS GRAF das partizipative Kunstprojekt ICH, QUARANTÄNE durch, bei dem sie „die Menschen um eine Zeichnung“ bittet, „welche den Zustand, in Quarantäne zu sein, beschreibt. www.dorisgraf.de /exhibitions
Der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) und der Landesverband Berliner Galerien (lvbg) schreibt zusammen mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe auch dieses Jahr den VBKI-PREIS BERLINER GALERIEN aus. Die Preisträger-Galerie erhält 10.000 Euro, die beiden anderen Galerien in der Endrunde eine Anerkennung in Höhe von jeweils 2.500 Euro.Interessierte Berliner Galerien können bis zum 29.06.2020 ein Ausstellungskonzept bzw. eine Projektbeschreibung einreichen.
www.berliner-galerien.de / vbki-preis
Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) schreibt in Kooperation mit der Contemporary Arts Alliance Berlin (CAA Berlin) einen KUNSTPREIS FÜR VIRTUAL REALITY IM BEREICH DER BILDENDEN KUNST aus. Bewerben können sich alle in Deutschland Lebenden, die künstlerisch „mit dem Medium Virtual Reality (VR) arbeiten und die Technologie innovativ in ihrem künstlerischen Schaffen anwenden“. Der Preis umfasst fünf Arbeitsstipendien für vier Monate à 1.000 Euro, an die sich eine Ausstellung vom 27. Februar bis 18. April 2021 im Haus am Lützowplatz Berlin anschließt. Bei der Eröffnung werden drei Preise mit insgesamt 12.000 Euro vergeben. Einzureichen ist bis zum 30. Juni 2020 ein VR-Werk, das 2019 oder 2020 entstand.
www.vrkunst.dkb.de / index.html
Wer kuratorisch tätig ist und eine Recherchereise ins Ausland vorhat, kann bis zum 15. Juli 2020 beim GOETHE INSTITUT einen Zuschuss beantragen. Das Forschungsprojekt sollte anschließend in Deutschland in einer Ausstellung bzw. Veranstaltung umgesetzt werden. Der maximale Zuschuss beträgt 5.000 Euro. Bewerbungen an: kuenste@goethe.de
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