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Titel: Deutsche Kunst, hier, heute · von Gerd de Vries · S. 194 - 195
Titel: Deutsche Kunst, hier, heute , 1982

Nachklang

von Gerd de Vries

Wir haben das Recht,
Deutschland zu hassen
– weil wir es lieben.
– Tucholsky

Der Germane ist hartnäckig, auch im Schlechten; er selbst nennt es Treue.
– Tacitus

Ich weiß wohl, daß wir Deutschen müssen immer Bestien und tolle Tiere sein und bleiben, wie uns denn die umliegenden Länder nennen und wir auch wohl verdienen.
– Luther

Sagt, ist noch ein Land außer Deutschland, wo man die Nase eher rümpfen lernt als putzen?
– Lichtenberg

Der Deutsche ist meistens Alles nur halb: nur Pedant und Privilegiat ist er ganz, auch Grobian zuweilen.
– Seume

Die Deutschen sind übrigens wunderliche Leute! Sie machen sich durch ihre tiefen Gedanken und Ideen, die sie überall suchen und überall hin – einlegen, das Leben schwerer als billig. Ei! so habt doch endlich einmal die Courage euch den Eindrücken hinzugeben, euch ergötzen zu lassen, euch rühren zu lassen, euch erheben zu lassen, ja euch belehren und zu etwas Großem entflammen und ermutigen zu lassen; aber denkt nur nicht immer, es wäre alles eitel, wenn es nicht irgend abstrakter Gedanke und Idee wäre.
– Goethe

Es darf kein Bube mit der Peitsche knallen oder singen oder rufen, sogleich ist die Polizei da, es ihm zu verbieten. Es geht bei uns alles dahin, die liebe Jugend frühzeitig zahm zu machen und alle Natur, alle Originialität und alle Wildheit auszutreiben, so daß am Ende nichts übrig bleibt als der Philister.
– Goethe

Könnte man nur den Deutschen, nach dem Vorbilde der Engländer, weniger Philosophie und mehr Tatkraft, weniger Theorie und mehr…

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