Paolo Bianchi
Nachdenken über Kunst und Gesellschaft
Konzept zur 5. Biennale von Havanna (1994 erstes Rundschreiben)
Die 5. Biennale von Havanna wird im Juni 1994 eröffnet (genaues Datum steht noch nicht fest) und wird unter anderem in den Räumen des Museo Nacional de Bellas Artes, in den historischen Festungen “El Morro” und “La Cabaña” sowie im Centro Wifredo Lam durchgeführt.
Der thematische Schwerpunkt der 5. Biennale ist, wie bereits bei früheren derartigen Veranstaltungen: “Die Kunst der Dritten Welt”. Obwohl sie sich vorrangig mit dem zeitgenössischen künstlerischen Schaffen der Länder Afrikas, Lateinamerikas und der Karibik, Asiens und des Mittleren Ostens sowie mit der Wechselbeziehung zwischen dieser Kunst und jener der übrigen Welt – wie auch mit den Wegen, auf denen sich diese Wechselbeziehung vollzieht, und mit ihren Auswirkungen auf das künstlerische Schaffen und die Künstler – beschäftigen wird, soll sie auch globale Probleme der gegenwärtigen Gesellschaft analysieren, die sich in den obengenannten Regionen in besonderen Erscheinungsformen äußern.
Die Biennale wird aus einer Reihe von Ausstellungen und Werkstätten bestehen, in denen man aus der Perspektive der Dritten Welt einen Teil der Probleme ansprechen wird, die ein besseres Verständnis des künstlerischen Schaffens der Dritten Welt beeinträchtigen oder verhindern.
Bei der Auswahl der zu untersuchenden Themen wurde berücksichtigt, daß es in jedem Land der Dritten Welt besondere Probleme gibt und daß Künstler, die aus dieser ausgedehnten Region stammen und in hochentwickelte Industrieländer übersiedeln, in ihren Werken einige von diesen und auch neuartige Probleme zum Ausdruck bringen, die sich aus ihren Existenzbedingungen in der neuen Umwelt ergeben.
Zweifellos gibt es vielfältige…