Mario Terzic
nach “BILDERFLUT”
denke ich zurück an die letzten arbeiten und beharre auf meinem weg: “. . . irgendwas führt uns raus aus den langweiligen schachzügen progressiver creativlinge, aus den masochistischen, nein, nur wehleidigen tiraden von profi-avantgardisten, aus den intelligenten kunstgewerblichen manipulationen, aus dem handel mit verschwitzten leintüchern, kastrierten fliegen, verfilzten anzügen, mit persönlichen archeologien, etc., etc. ebenso aus der quäl des realismus, der hinterfragenden entlarvungskunst, bei der gesellschaftliche Vorurteile aus Struwwelpeters, kaisers, hitlers oder dampfmaschins Zeiten gefestigt werden, wir warten bei all dem auf das ende des zum dauerton angeschwollenen kassaklingelns . . .” und weiter: “. . . ich bin zug 3. klasse nach arkadien gefahren, dort habe ich mich der betroffenheit gegenüber einem naiven ausgesetzt, der erschütterung gegenüber absurdem leid, der bestürzung gegenüber einem gläubigen, der unumgänglichkeit eines fanatikers, der hilflosigkeit gegenüber einem toren, dem zweifei gegenüber virtuosen, der auflösung der liebe . . .”
darauf inszenierte ich in frankfurt “historissimus” ein fest der objekte, vielschichtig, vielgültig, vieldeutig, im streben nach einer kunst der fülle, die kaum spuren hinterläßt, die ein fest des gesichtssinnes ist, ausstrahlend auf alle sinne.
einige monate später war die herausforderung da: “mach ein fest für menschen!”, ich wußte ziemlich genau um die möglichkeiten und grenzen heute für 500 menschen “was” zu machen, gegenüber fest in meinen hellsten träumen von leben, die arbeit sollte trotzdem als versuch entstehen, wie weit inszenierung führen kann, über die äugen, über färbe, licht, räum, konzept, auch essen, trinken, musik – jedoch ohne bindendes ritual, in gedankenflügen begegneten mir bilder…