Dora Imhof
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Beispiele zur zeitgenössischen Malerei
Kunsthalle Basel, 12.6. – 22.8.1999
In einer Gruppenausstellung stellt die Kunsthalle Basel Beispiele aktueller Malerei älteren Positionen gegenüber. Die Ausstellung über Malerei belegt vor allem zwei Dinge: Vielfalt (der Möglichkeiten) und dass eine strikte Trennung zwischen reiner Malerei (was auch immer das ist) und anderen Medien kaum mehr Sinn macht. Natürlich ist der geografische Rahmen sehr breit gesteckt: Von Los Angeles bis Lettland, von Thailand bis Polen geht die Reise. Auch sind verschiedene Malergenerationen versammelt: Die (titelgebenden) Bilder des polnischen Konstruktivisten Wladyslaw Strzeminski, der schon in den 30er Jahren in der Basler Kunsthalle eine Ausstellung hatte, werden (insgesamt eine durchweg gelungene Hängung) neben den Werken des englischen Pop-Art-Künstlers Richard Hamilton platziert, unweit davon sind Arbeiten von Newcomerinnen Laura Owens (*1970) und Antje Majewski (*1968) ausgestellt.
In letzter Zeit fanden in der Kunsthalle Basel eine ganze Reihe von Ausstellungen statt, die – mit unterschiedlichem Erfolg – unternahmen, die Vitalität des Mediums zu beweisen (Donald Baechler, Martin Kippenberger, Herbert Brandl, René Daniels, Christopher Wool). Hier vereint Peter Pakesch formal und technisch sehr unterschiedliche Positionen, um zu zeigen, dass die oft-totgesagte Malerei eine Gegenwart und vor allem auch eine Zukunft hat.
Sie hat allerdings auch eine Vergangenheit. Der Amerikaner Matthew Antezzo (*1962) ist fasziniert von ihr. Große, figurative Ölgemälde zeigen beispielsweise Frank Stella beim Malen eines abstrakten Bildes oder den jungen Robert Ryman. Ausgerechnet die Klassiker der amerikanischen radikalen Bildbefrager, die das Bild auf seine (abstrakten) Grundlagen – Fläche, Farbe, Form – reduzierten, malt er in halb-ironischen, halb-andächtigen Bildern -…