Muss auch in Zukunft die Bedeutung eines Dampfers haben
Rein Wolfs, neuer Leiter der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn im Gespräch mit Dirk Schwarze
Nachdem Robert Fleck (Jahrgang 1957) zum Oktober 2012 vorzeitig die Leitung der Bundeskunsthalle in Bonn abgegeben hatte, wurde zum 1. März der Niederländer Rein Wolfs zu seinem Nachfolger berufen. Fleck war zuletzt heftig in die Kritik geraten, weil er die groß angekündigte Anselm Kiefer-Retrospektive ausschließlich mit Werken aus der Sammlung Grothe bestritten hatte. Rein Wolfs, 1960 in Hoorn / Niederlande geboren, leitete seit 2008 die Kunsthalle Fridericianum in Kassel. 2010 war sein dortiger Vertrag vorzeitig bis 2016 verlängert worde. Wolfs studierte Literaturgeschichte, bevor er zur Kunst kam. Er arbeitete zuerst als Kunstkritiker und organisierte kleinere Ausstellungen. Ab 1991 arbeitete er in den Hallen für neue Kunst (Schaffhausen) und war von 1996 bis 2001 Mitgründer und Leiter des Migros-Museums in Zürich. Von 2002 bis 2007 war er Ausstellungsdirektor im Museum Bojmans van Beuningen in Rotterdam
***
Dirk Schwarze: Herr Wolfs, Sie haben kurzfristig die Intendanz der Bundeskunsthalle zum 1. März übernommen. Das Programm des Hauses steht bis zum Sommer nächsten Jahres. Wann werden Sie in Bonn erstmals für die Öffentlichkeit sichtbar als Ausstellungsmacher auftreten?
Rein Wolfs: Ich denke, dass ich bereits dieses Jahr eine Ausstellung in das Programm einbringen kann, die als meine Handschrift zu verstehen ist. Und nächstes Jahr wird es immer mehr Möglichkeiten geben, wo man etwas Neues reinschieben kann. Ich bin gerade dabei zu schauen, was möglich ist und was nicht. Was mir aber auch sehr…