Museumsbesuch als Ereignis
Publikumsstudie aus Frankfurt gibt Auskunft
Der typische Museumsbesucher in der Mainmetropole ist jung und gebildet, kommt selten allein und unternimmt danach noch etwas – sei es einen weiteren Museumsbesuch, sei es einen Stadtbummel. Aus dem kulturellen wird ein gesellschaftliches Ereignis. Das ist das Ergebnis der 330seitigen Studie “Die Frankfurter Museen und ihr Publikum”, die kürzlich von Kulturdezernentin Linda Reisch vorgestellt wurde. Befragt wurden zwischen März 1993 und Februar 1994, also noch vor dem Rückgang der Besucherzahlen, rund 8300 Einzelbesucher in allen zehn städtischen Museen. Durchgeführt wurde die Untersuchung von der Forschungsgruppe Kulturstudien im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Frankfurter Goethe-Universität.
Aus der Studie, der bisher umfangreichsten in Deutschland – eine vom Institut für Soziologie der Universität Karlsruhe durchgeführte Erhebung im Rhein-Neckar-Raum ist noch in Arbeit -, lassen sich auch Erkenntnisse über die Herkunft der Besucher, ihren Bildungsstand und ihr Interesse ziehen. Dabei zeigt sich, daß die Museen lokalen oder überregionalen Andrang verzeichnen. Zu den “lokalen” Häusern, die zudem viele Besucher mit weniger hohem Schulabschluß haben, zählen das Historische Museum, das Liebieghaus und das Museum für Kunsthandwerk. So wird das Kunsthandwerk-Museum überwiegend von einem älteren Stammpublikum, meist weiblichen Geschlechts, besucht. Dennoch ist in allen Museen die Altersgruppe der Zwanzig- bis Dreißigjährigen überraschend stark vertreten.
Zu den “überregional” ausstrahlenden Museen gehören das Städel, das Museum für Moderne Kunst, das Filmmuseum, das Architekturmuseum und das Jüdische Museum. Vor allem das Filmmuseum und das Museum für Moderne Kunst (MMK) haben ein junges Publikum, wobei das Filmmuseum einen durchschnittlichen Bildungsstand verzeichnet, während das MMK speziell über ein hochgebildetes…