5. Gespräch:
Museumsarchitektur: Die Bedeutung der Architektur für zeitgenössische Museumsbauten und -gestaltung
PETER COOK:
Architekt und Leiter der Städelschule, Frankfurt/Main
HANS HOLLEIN:
Architekt und Professor an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien
FALK JAEGER (Moderation):
Architekturkritiker und Bauhistoriker, Berlin
THOMAS KRENS:
Direktor des Solomon R. Guggenheim Museums, New York
VITTORIO MAGNANO LAMPUGNANI:
Direktor des Deutschen Architekturmuseums,Frankfurt/Main
PETER NOEVER:
Designer und Museumsdirektor, Museum für angewandte Kunst, Wien
LAURIDS ORTNER:
Architekt, Linz/Düsseldorf
WOLF D. PRIX:
Architekt, COOP Himmelblau, Wien
MICHAEL SORKIN:
Architekt und Architekturkritiker, New York
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Jaeger: Wir haben uns bisher an den zwei Tagen mehr über die Software des Museums unterhalten, nun geht es also an die Hardware. Wir haben hier einige Architekten am Tisch, und wir haben die Auftraggeber am Tisch sitzen, die mit den Architekten zusammenarbeiten werden.
Sorkin: Museumsbauten bedeuten für den Architekten in erster Linie: eine Art Hülle für die Kunst zu schaffen. Vielleicht ist aber die Zeit vorbei, in der man das Museum noch als einen Ort der gütigen Erziehung betrachten könnte. Heutzutage ist das zentrale Ziel des Museums die Herstellung eines ästhetisierten Rahmens für das ganz Andere. Das Museum in seiner klassischen Form ist aus der Geschichte verschwunden und durch den Museumseffekt ersetzt worden, und der kann zu allem und jedem benutzt werden. So wie das Museum des 19. Jahrhunderts ein Pendant war zu den großen Warenhäusern – und Weltausstellungen zu jener Zeit -, ist das Museum des 20. Jahrhunderts ein Bastard der Fernsehkultur. Eine hervorstechende Eigenschaft des Museumseffekts ist einmal seine Schnittechnik, zum anderen die Möglichkeit, ständig den…