Frankfurt / Main
Museum
Museum für Moderne Kunst 17.08.2019 – 16.02.2020
von Christian Huther
Ein frischer Wind weht im Frankfurter Museum für Moderne Kunst (MMK). Das ist, im großen Zusammenhang gesehen, zuerst einmal Susanne Pfeffer zu verdanken, die seit anderthalb Jahren das Museum leitet. Sie hat das Profil geschärft mit einem stärker politischen und gesellschaftlichen Fokus. Ganz profan für Durchzug sorgt jetzt jedoch Ryan Gander, der die zentrale Halle im Erdgeschoss völlig leer, aber ein erfrischendes Lüftchen durch den Raum ziehen lässt. Im klimatisch sonst stets perfekten Museum zieht es, das spürt unsere Haut, das größte menschliche Sinnesorgan. Der Wind hat nichts mit dem Brand im Haus zu tun, der kurz vor der Ausstellungseröffnung für Aufregung sorgte, aber glimpflich verlief.
Die Sinne des Besuchers sind durch das Lüftchen irritiert und zugleich geschärft. Ein guter Auftakt für die neue Schau mit dem lapidaren Titel „Museum“, die auch die Zweigstelle gegenüber einbezieht, das Zollamt MMK. In einer Zeit, in der die Kunst wieder kritisch beäugt wird, will Pfeffer das Museum für andere Perspektiven öffnen. Es geht nicht um eine Kritik an der Institution, vielmehr soll das Museum stärker als Freiraum und als Forum für Diskussionen dienen. Das ist zwar so neu nicht, gelingt aber in der Schau überraschend gut. Von den rund 70 Werken der 25 Künstler sind nur wenige neu entstanden, viele stammen aus den vergangenen 50 Jahren. Die Schau konzentriert sich zudem auf die eigene Sammlung und ergänzt sie durch einige Leihgaben.
Noch Leihgabe, aber schon für den Ankauf vorgesehen ist die Installation „Sexual…